150 Menschen pro Schutzraum: Putin ordnet Massenproduktion von mobilen Atomschutzbunkern an

Russland bereitet sich darauf vor, seine Bevölkerung im Falle eines Atomkriegs zu schützen. Zumindest hat es angekündigt, dass es mit der Massenproduktion von mobilen Schutzräumen begonnen hat. Ukrainische Medien bezeichnen diese als Potemkinsche Dörfer.
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Präsident Wladimir Putin.Foto: MIKHAIL KLIMENTYEV/SPUTNIK/AFP via Getty Images
Von 21. November 2024

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Russland hat mit der Massenproduktion von mobilen Atomschutzbunkern begonnen.

Diese Nachricht kommt, nachdem US-Präsident Joe Biden Kiew den Einsatz von US-Raketen größerer Reichweite erlaubt hatte. Daraufhin hat der russische Präsident Wladimir Putin am Dienstag die neue Nukleardoktrin seines Landes unterzeichnet.

Die Doktrin erlaubt es Russland, einen Atomschlag gegen ein Land zu führen, das von einer anderen Atommacht unterstützt wird. Sie erlaubt auch eine atomare Antwort auf „massive“ Luftangriffe, selbst wenn bei diesen nur herkömmliche Waffen eingesetzt werden. „Es war notwendig, unsere Grundsätze mit der aktuellen Situation in Einklang zu bringen“, kommentierte Kremlsprecher Dmitri Peskow den Erlass.

Die neuen russischen Bunker sollen die Bevölkerung vor den Auswirkungen aller Arten moderner Waffen, einschließlich Atomwaffen, schützen.

Platz für 150 Personen

Nach Angaben des Allrussisches Forschungsinstitut für Katastrophenschutz und Notfälle dienen diese „innovativen“ Bunker dem Schutz vor schwacher Strahlung nach einer Atomwaffenexplosion und der radioaktiven Verseuchung eines Gebiets, wie „Russia Today“ berichtete.

Eine Version wird in der Stadt Dzerzhinsk unter dem Namen Kub-M produziert. Die Herstellung und Installation des Kub-M dauere bis zu drei Monate und sei mehr als zweimal so kostengünstig wie der Bau eines stationären Schutzraums, so „Radio Liberty“.

Laut dem „Mirror“, gibt es für hochrangige zivile und militärische Funktionäre in Russland ein Netz von stationären Bunkern, sodass die mobilen Schutzräume wohl für die restliche Bevölkerung gedacht sind.

Das britische Medium zitiert die „Moscow Times“: „Er bietet zuverlässigen Schutz vor Schockwellen, Explosions- und Schrapnelleffekten von konventionellen Waffen, herabfallenden Trümmern von Gebäudestrukturen, giftigen, chemischen und radioaktiven Stoffen und eindringender Strahlung.“

Der Bunker kann auf der Straße oder mit der Bahn transportiert werden. Er bietet Platz für 54 Personen, kann aber bei Bedarf durch das Hinzufügen zusätzlicher Container auf 150 Personen erweitert werden.

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360.000 Euro pro Stück

Laut ukrainischen Medienberichten besteht der Kub-M aus einem 12 Meter langen Standardcontainer mit einer Bodenfläche von 27,95 Quadratmeter. Die Module werden auch an die Versorgungsnetze angeschlossen. Der mobile Atomschutzbunker soll somit über alle notwendigen lebenserhaltenden Systeme verfügen. Dazu gehören Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Heizung, als auch Luftfilterung.

Der Kub-M soll durch Betonblöcke, die um ihn herum platziert sind, vor Schockwellen und Strahlung schützen. Ein Schutzraum kostet rund 360.000 Euro pro Stück, so „Defense Express“.

Das ukrainische Medium stellt jedoch fest, dass Fotos der russischen Regierung zeigen, dass die fertig aufgebauten Schutzräume nicht vollständig von den Betonblöcken bedeckt sind, wie im Türbereich. „Mit Lücken dieser Größe kann ein Schutzraum die Menschen nicht vor Schockwellen, Trümmern oder Strahlung schützen“, schreiben sie und zweifeln an der tatsächlichen Wirksamkeit der Bunker.

„Defense Express“ stellt zudem infrage, ob die Verbindung zwischen den beiden Modulen dicht genug ist. Deshalb bezeichnen sie die Kub-M als Potemkinsche Dörfer, die den ausländischen Beobachtern und der Bevölkerung eine Illusion von Schutz geben sollen.



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