Seehofer-Ministerium lässt sich von Mao-Fan ohne Gesundheits-Expertise beraten
Die Affäre um das „Szenarienpapier“ zur Corona-Politik, das im Vorfeld des Lockdowns im Frühjahr vom Bundesinnenministerium in Auftrag gegeben wurde, zieht weitere Kreise.
Nachdem bereits vor Wochen bekanntgeworden war, dass führende Mitarbeiter Horst Seehofers proaktiv Einfluss auf den Inhalt des wissenschaftlichen Papiers genommen hatten, kommt nun ein weiteres Detail ans Tageslicht: Einer der Berater, die an dem Dokument beteiligt waren, weist nicht nur keinerlei fachliche Qualifikation dafür auf, sondern ist auch noch bekennender Verfechter des totalitären Diktators und Massenmörders Mao Zedong.
„Irgendwas mit China“ als Qualifikation?
Wie die „Welt am Sonntag“ schreibt, hat das Bundesinnenministerium (BMI) Mitte März 2020 ein internes Expertengremium berufen, dem Personen wie Lothar Wieler, der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), angehören um das Strategiepapier mit dem Titel „Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen‘ zu entwickeln.
Kölbl, der ebenfalls in das Gremium berufen wurde, ist jedoch weder Virologe noch Epidemiologe oder Experte in einem anderen Bereich, der einen Bezug zu Gesundheitspolitik und Pandemie-Bekämpfung erkennen ließe. Die einzige Qualifikation, die man aufseiten des Germanisten im Zusammenhang mit der Corona-Krise konstruieren könnte, ist dessen Bezug zu China.
Dieser umfasst einen früheren Aufenthalt als Sprachlehrer an der North-Western Polytechnical University im zentralchinesischen Xi’an, und diverse Forschungsarbeiten über den westlichen Diskurs und die westliche Medienberichterstattung über China. Zu diesem Thema schreibt Kölbl derzeit nach Angaben der Universität Lausanne, an der er tätig ist, auch eine Doktorarbeit.
„Die Intellektuellen Kloputzen geschickt und Entwicklung ermöglicht“
Diese betrachtet Kölbl augenscheinlich als zu kritisch. Zu Beginn eines Artikels auf seinem Blog „Rainbow Builders“, der sich mit dem „Mao-Deng-Entwicklungsprojekt“ befasst, klagt er darüber, dass der Chinesen-Hitler, der für 70 Millionen Tote in der Ära seiner Herrschaft verantwortlich zeichnet, an westlichen Universitäten nicht mit der Objektivität betrachtet würde, die er verdient hätte:
„Wer immer Mao nicht für einen blutrünstigen Diktator und für eine Katastrophe für China hält, gilt als unfähig, frei zu denken, und als durch kommunistische Propaganda gehirngewaschen.“
Dabei sei es doch die „hoch kultivierte chinesische Elite, die zum Teil unter westlichem ideologischem Einfluss stand“, gewesen, die „jeden Sinn für Verantwortung verloren“ habe und sich als unfähig erwiesen hätte, China „durch einen Entwicklungsprozess zu führen, der diesen Namen verdient hätte“.
Anders als Mao, der „die Intellektuellen Kloputzen geschickt“ habe, mit der Folge, dass das Land sich entwickelt habe, während es vorher der „Kranke Mann Asiens“ gewesen wäre.
Welches Interesse sollten „die Medien“ denn haben, jemanden wie Mao böswillig falsch darzustellen?
Und: Meinen Sie, dass das öfter vorkommt? Beispielsweise bei Donald Trump?— Andreas Bickel (@andreas_bickel) February 17, 2021
Mao-Fan soll „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ rechtfertigen
In Otto Kölbls Welt ist zudem Donald Trump ein „Cowboy“, der „für 12.000 verstorbene Babys im Jahr“ verantwortlich ist, Hongkongs Wohlstand das Resultat einer „parasitären Ausbeutung“ Festlandchinas und die Politik des KP-Regimes in Tibet bewirkt in erster Linie „wirtschaftlichen Nutzen“ und Privilegien in Form einer „Modernisierung“ – wobei die Führung in Peking sogar so großzügig sei, Tibetern das Recht auf zwei bis drei Kinder zuzugestehen.
Der „Welt“ zufolge soll Kölbl auch in Zeitungen des KP-Regimes „Hetzartikel gegen westliche Medien“ verfasst haben.
Das geschlossene linksautoritäre Weltbild, das eine solche Sichtweise auf die Politik des KP-Regimes erfordert, scheint für Seehofer-Staatssekretär Markus Kerber hingegen geradezu eine Schlüsselqualifikation dargestellt zu haben, als es darum ging, ein wissenschaftliches Papier zu verfassen, das bei der „Planung weiterer Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ in der Corona-Politik der deutschen Bundesregierung nach Ostern nützlich sein soll.
Immerhin hatte die Bundesregierung zuvor Ostern als möglichen Endpunkt der Maßnahmen kommuniziert, die Mitte März 2020 getroffen wurden, um „die Kurve abzuflachen“.
Eigene Universität hielt Nachricht aus Ministerium für einen Fake
Wie die „Aargauer Zeitung“ schreibt, fungierte ein Papier als Türöffner für Kölbl, das er Anfang März 2020 zusammen mit dem Politologen Maximilian Meyer von der Universität Bonn „in seiner Freizeit“ verfasst habe. Dieses trug den Titel „Von Wuhan lernen – es gibt keine Alternative zur Eindämmung von Covid-19“.
Die Universität Lausanne habe sich von dieser Publikation irritiert gezeigt und Kölbl dazu aufgefordert, nicht über die Mailadresse der Universität zu kommunizieren, wenn es um seine Privatprojekte gehe. Nachdem das deutsche Bundesinnenministerium ihn zum Berater berufen hatte, habe Kölbl dieses darum ersucht, in dieser Sache bei der Universität zu intervenieren.
Als Staatssekretär Kerber sich in einer E-Mail an die Universität für seinen neu gewonnenen Berater einsetzte, glaubte man dort zuerst an einen Fake. Dave Lüthi, der Dekan der Philosophischen Fakultät, schrieb an die deutsche Behörde: „Wir halten die Nachricht für nicht glaubhaft und bitten Sie um eine Bestätigung.“ Zudem wies man auf die Anstellung Kölbls als Prüfer für Goethe-Deutschtests hin.
„Kinder sehen Eltern sterben, die sie zuvor angesteckt haben“
Zu diesem Zeitpunkt sei das „vertrauliche Grundlagenpapier“ bereits fertiggestellt gewesen, und Kölbl habe große Teile des Abschnitts mit dem Titel „Schlussfolgerungen für Maßnahmen und offene Kommunikation“ formuliert.
Bei der Schilderung des „Worst Case“-Szenarios, auf das Kerber großen Wert gelegt hatte, war der Mao-Fan ganz in seinem Element und skizzierte Narrative, auf die man zurückgreifen könne, um „die gewünschte Schockwirkung zu erzielen“.
Die „konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft“, die verdeutlicht werden sollten, reichten von Schwerkranken, die „qualvoll um Luft ringend zu Hause“ sterben würden, weil Krankenhäuser keinen Platz mehr für sie hätten, bis hin zu Kindern, die „ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, schuld daran zu sein, weil sie z. B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen“.
Hat das Bundesinnenministerium auf diese Weise bewusst die düsteren Fantasien des Apologeten eines blutrünstigen Diktators, die um Tod und Verderben kreisen, für eigene PR-Zwecke instrumentalisiert? Gegenüber der „Welt am Sonntag“ beharrt Kölbl darauf, dass „alles, was dort steht, korrekt ist“. Es sei „einfach die Realität, in Wuhan ist genau das passiert“.
Seehofer-Papier sprach von „mehr als einer Million Todesfälle“
Das Worst-Case-Szenario ging davon aus, dass sich die Verdopplungszeit der Fallzahlen bis zum 14. April von drei auf dann sechs Tage erhöhen würde – und bis Ende April auf neun Tage. In diesem Fall würde der Anteil der Infizierten „schon relativ bald 70 Prozent der Bevölkerung ausmachen“. Dies würde zu einer so immensen Überlastung des Gesundheitssystems führen, dass „über 80 Prozent der intensivpflichtigen Patienten von den Krankenhäusern mangels Kapazitäten abgewiesen werden“ müssten.
Dabei sei berücksichtigt, dass zeitnah zusätzliche Intensivbetten und Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt werden könnten. Die Phase der Rationierung könnte zwei Monate andauern – und auf diese würde sich die Zahl von „mehr als einer Million Todesfälle“ errechnen.
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