COVID-19 überlebt, nach der Impfung verstorben – Tod von Heimbewohnern in den USA wirft Fragen auf
Zwei kleine Häufungen von Todesfällen nach der COVID-19-Impfung wurden aus Pflegeheimen in Kentucky und Arkansas (beide USA) gemeldet. In Kentucky starben vier Senioren am Tag der Impfung am 30. Dezember 2020. Drei der vier Verstorbenen waren Berichten zufolge bereits vor der Impfung mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und inzwischen genesen. In Arkansas starben vier Bewohner einer Langzeitpflegeeinrichtung etwa eine Woche nach ihrer Impfung. Alle vier wurden nach der Impfung positiv auf COVID-19 getestet.
Die Todesfälle werden in einer Bundesdatenbank namens VAERS, dem Vaccine Adverse Event Reporting System, erfasst. Wie die Behörden mitteilten, bedeuten Todesfälle nach der Impfung jedoch nicht unbedingt, dass der Impfstoff schuld ist. Von den zu impfenden Personen sind viele älter und gebrechlich oder leiden bereits an schweren Krankheiten. Das macht es schwierig zu wissen, ob es einen Zusammenhang gibt.
Todesfälle in einem Pflegeheim in Kentucky
Laut VAERS-Berichten traten die Todesfälle in Kentucky am 30. Dezember nach Impfungen mit dem Impfstoff von Pfizer-BioNTech auf:
- Eine kranke 88-jährige Frau, die „14 + Tage nach COVID“ war [Anm. d. Red.: mehr als zwei Wochen nach der Genesung von COVID-19], erhielt die Pfizer-BioNTech-Impfung, während sie „nicht ansprechbar in [ihrem] Zimmer“ war. Sie starb innerhalb von eineinhalb Stunden (914961-1). [Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war die Website vorrübergehend nicht erreichbar].
- Eine 88-Jährige, die „15 Tage nach COVID“ war, bekam die Spritze, wurde danach 15 Minuten lang überwacht und verstarb innerhalb von 90 Minuten (914994-1).
- Ein dritter Bericht besagt, dass eine 88-jährige Frau, die „14 + Tage nach COVID“ war, vier Minuten nach der Impfung erbrach, kurzatmig wurde und in der Nacht verstarb (915562-1).
- Und eine 85-jährige Frau, die um 17 Uhr geimpft wurde, wurde weniger als zwei Stunden später „nicht ansprechbar“ vorgefunden und starb kurz darauf (915682-1).
Als Antwort auf Fragen zu der Häufung in Kentucky sagte ein Sprecher des Centers for Disease Control (CDC), dass Experten „kein Muster … unter den Fällen [in Kentucky] festgestellt haben, das auf eine Besorgnis über die Sicherheit des COVID-19-Impfstoffs hinweisen würde.“
Wissenschaftler sind sich uneinig darüber, ob Menschen, die das Coronavirus hatten, die COVID-19-Impfung überhaupt erhalten sollten. Die CDC besteht darauf, dass es für Menschen, die sich von COVID-19 erholt haben, sicher ist, sich impfen zu lassen. Außerdem gebe es keinen empfohlenen Mindestabstand zwischen Infektion und Impfung.
„Die Impfung sollte Personen angeboten werden, unabhängig von einer vorherigen symptomatischen oder asymptomatischen SARS-CoV-2-Infektion“, heißt es.
Andere Wissenschaftler sagen hingegen, dass die Impfung von Menschen, die nach einer natürlichen COVID-19-Infektion bereits als immun gelten, wertvolle Impfstoffdosen verschwendet, wenn es zu Engpässen kommt. Weder die Studien von Pfizer noch die von Moderna hätten einen Nutzen für die Impfung von bereits infizierten Patienten gezeigt.
Falschinformationen und schwerwiegendere Reaktionen bei COVID-19-Genesenen
Die Impfungen in Kentucky erfolgten, kurz nachdem die CDC in diesem Punkt falsche Informationen verbreitete. Dabei behaupteten die CDC, Studien zeigten, dass Impfstoffe für Menschen, die COVID-19 gehabt haben, wirksam sind. Die Desinformation wurde auf der Website der Behörde, in ihrem Morbidity and Mortality Weekly Report und in einer Webinar-Anleitung für medizinische Fachkräfte verbreitet.
In dem Webinar erklärte Dr. Sarah Oliver von der CDC fälschlicherweise: „Die Daten aus beiden klinischen Studien legen nahe, dass Menschen mit einer früheren Infektion immer noch von der Impfung profitieren können.“
Unter dem Druck von Thomas Massie, Abgeordneter der Republikaner in Kentucky, korrigierte die Behörde ihre Aussage. Massie wies die CDC im Dezember erstmals auf die falschen Informationen hin. Die aktuell verwendete Formulierung impliziert jedoch immer noch fälschlicherweise, dass die Studien zeigen würden, dass die Impfstoffe Menschen helfen, die zuvor mit COVID-19 infiziert waren. Dem widersprechen mehrere Studien.
So heißt es unter anderem: Menschen, die in der Vergangenheit mit COVID-19 infiziert waren, erfahren „mit deutlich höherer Frequenz“ systemische Nebenwirkungen nach der Impfung als andere.
Die CDC wiederum bestätigt Beobachtungen, wonach Menschen, die bereits COVID-19 hatten, nach der Impfung signifikant häufiger oder schwerwiegendere Reaktionen zu erleiden scheinen, als diejenigen, die COVID-19 nicht hatten. Ein Sprecher sagte:
„Die CDC hat Kenntnis von Berichten über erhöhte Reaktogenität (wie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen) bei Personen, die bereits COVID-19 hatten.“
Todesfälle im Pflegeheim in Arkansas
Vier Todesfälle in Pflegeheimen in Arkansas traten nach der Impfung mit dem von Moderna hergestellten Impfstoff auf. Laut VAERS-Berichten testeten alle vier Patienten nach der Impfung positiv auf COVID-19. Einen Hinweis, ob sie mit dem Coronavirus vor oder nach der Impfung in Kontakt kamen, liefern die Berichte nicht:
- Ein 65-jähriger Mann (921547-1), der den Moderna-Impfstoff am 2. Januar 2021 erhalten hatte, starb zwei Tage später. Der VAERS-Bericht vermerkt, dass er COVID-19 hatte.
- Ein 82-jähriger Mann erhielt am 22. Dezember die Impfung. Er verstarb sechs Tage später. Der VAERS-Bericht (917117-1) vermerkt: „Nach der Impfung wurde der Patient positiv auf COVID-19 getestet.“
- Zwei ältere Frauen im Alter von 90 (917790-1) und 78 Jahren (917793-1) wurden am selben Tag wie der 65-jährige Mann geimpft. Beide verstarben etwa eine Woche später nach einem positiven COVID-19-Test.
Die Person, die den Tod des 82-jährigen Mannes (917117-1) meldete, sagte, dass er in einem Versuch geimpft wurde, „sein Risiko zu vermindern“ und dass „dies nicht erfolgreich war und [der] Patient starb.“
Laut der ungenannten Person, die den Tod der 90-Jährigen meldete, „hatte der Impfstoff nicht genug Zeit, um COVID-19 zu verhindern“. Weiter sagte sie „Es gibt keinen Beweis, dass die Impfung den Tod der Patientin verursacht hat. Es hatte einfach nicht genug Zeit, um ihr Leben zu retten.“
Die Person, die den Tod der 78-Jährigen meldete, behauptete, sie sei „in Folge von COVID-19 und ihrer zugrundeliegenden Gesundheitszustände und nicht als Folge des Impfstoffs gestorben.“
Als Antwort auf Fragen über die Arkansas-Fälle sagten die CDC: „Surveillance-Daten zeigen bis heute keine übermäßigen Todesfälle unter älteren Patienten nach COVID-19-Impfungen“. Insgesamt, so die Agentur, sei die Zahl der Todesfälle in Langzeitpflegeeinrichtungen nach COVID-19-Impfungen nicht höher als der Erwartungswert bei natürlichen Todesursachen.
Gebrechliche Patienten
Unabhängig davon beobachtet die CDC die Auswirkungen der Impfstoffe auf bereits gebrechliche Patienten wie chronisch Kranke in Pflegeheimen.
In Norwegen läuteten die Alarmglocken, als 23 Menschen kurz nach der Impfung starben. Nach der Untersuchung von 13 der Todesfälle ist die norwegische Gesundheitsbehörde zu dem Schluss gekommen, dass Nebenwirkungen, die bei den Impfstoffen von Pfizer-BioNTech und Moderna üblich sind, „möglicherweise zum tödlichen Ausgang bei einigen der gebrechlichen Patienten beigetragen haben.“
„Es besteht die Möglichkeit, dass diese häufigen Nebenwirkungen, die bei fitteren, jüngeren Patienten nicht gefährlich sind und bei Impfstoffen nicht ungewöhnlich sind, die zugrunde liegende Krankheit bei älteren Menschen verschlimmern können“, sagte Steinar Madsen, medizinischer Direktor der norwegischen Arzneimittelbehörde.
Ein Expertengremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist anderer Meinung. Dort sagt man, die Todesfälle „sind im Einklang mit den erwarteten Sterblichkeitsraten und Todesursachen in der Teilpopulation der gebrechlichen, älteren Menschen.“ Die verfügbaren Informationen würden zudem nicht bestätigen, dass der Impfstoff eine „beitragende Rolle in den gemeldeten tödlichen Ereignisse“ habe.
Eine unbeantwortete Frage ist jedoch, ob Patienten, die sowohl gebrechlich sind als auch bereits eine COVID-19-Infektion durchgemacht haben, ein doppeltes Risiko tragen. Erstens könnten Patienten mit einer früheren COVID-19-Infektion nach der Impfung mit größerer Wahrscheinlichkeit unerwünschte Ereignisse erleiden, wie wissenschaftliche Berichte zeigen. Zweitens können sie aufgrund ihrer Gebrechlichkeit weniger gut mit den unerwünschten Ereignissen umgehen, wie die norwegische Gesundheitsbehörde bei einigen Patienten festgestellt hat.
WHO: „Nutzen-Risiko-Verhältnis der COVID-19-Impfung bleibt bei älteren Menschen günstig“
Die VAERS-Berichte enthalten zahlreiche weitere Fälle von älteren, gebrechlichen Menschen, die COVID-19 hatten und nach der Impfung starben:
- Eine 96-jährige Frau aus Ohio wurde im November positiv auf COVID-19 getestet, bekam den Impfstoff von Pfizer am 28.12.2020 in einer Reha-Einrichtung nach einem Sturz und starb noch am selben Nachmittag (915920-1).
- Ein 94-jähriger Mann aus Michigan, der in einer Senioreneinrichtung lebte und an COVID-19 und anderen Krankheiten litt, erhielt am 2. Januar 2021 den Moderna-Impfstoff. Er starb zwei Tage später an einem Herzstillstand (918487-1).
- Eine 91-jährige Frau aus Michigan mit Alzheimer, anderen Erkrankungen und positiven COVID-19 Test, erhielt den Moderna-Impfstoff am 30. Dezember 2020. Sie starb vier Tage später (924186-1).
- Eine 85-jährige kalifornische Frau mit Alzheimer und anderen Erkrankungen in einer Senioreneinrichtung erhielt den Pfizer BioNTech-Impfstoff am 5. Januar 2021 und wurde am selben Tag tot aufgefunden. Nach ihrer Impfung war ein früherer COVID-19-Test vom 3. Januar positiv ausgefallen, obwohl sie keine Symptome hatte (924456-1).
In anderen Fällen wurden ältere, gebrechliche Patienten kurz nach der Impfung positiv auf COVID-19 getestet.
- Eine 104-jährige Frau in New York erhielt den Impfstoff von Pfizer am 30. Dezember 2020. Am nächsten Tag wurde ein COVID-19-Test durchgeführt und kam positiv zurück. Sie erkrankte am nächsten Tag und starb am 4. Januar 2021 (920832-1).
- Ein 71-jähriger Mann aus New York erhielt am 21. Dezember 2020 den Moderna-Impfstoff, entwickelte Fieber und Atemnot. Der folgende COVID-19-Test fiel positiv aus. Er erhielt Remdesivir und starb nach 6 Tagen (922977-1).
Ein Unterkomitee der WHO für Impfstoffsicherheit hat Berichte über Todesfälle bei gebrechlichen, älteren Menschen nach der Verabreichung des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech überprüft. Die Mitglieder stellten vor zwei Wochen fest, dass es keinen Grund zur Besorgnis gibt. Das Fazit der WHO lautete: „Das Nutzen-Risiko-Verhältnis von [Pfizer-BioNTech-Impfstoff] BNT162b2 bleibt bei älteren Menschen günstig und legt derzeit keine Revision der Empfehlungen zur Sicherheit dieses Impfstoffs nahe.“
Antworten von WHO, Pfizer und Moderna
Auf Rückfragen anlässlich dieses Artikels gab lediglich Pfizer eine Erklärung ab. Darin heißt es: „Wir nehmen unerwünschte Ereignisse, die möglicherweise mit unserem Impfstoff COVID-19, BNT162b2, in Verbindung stehen, sehr ernst. Wir überwachen alle derartigen Ereignisse genau und sammeln relevante Informationen, die wir mit den globalen Zulassungsbehörden teilen. Basierend auf den laufenden Sicherheitsüberprüfungen, die von Pfizer, BioNTech und den Gesundheitsbehörden durchgeführt werden, behält BNT162b2 ein positives Nutzen-Risiko-Profil für die Prävention von COVID-19-Infektionen.“
Pfizer teilte weiterhin mit, dass bereits Millionen Impfungen erfolgten und „schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, einschließlich Todesfälle, die nicht mit dem Impfstoff in Verbindung stehen, leider wahrscheinlich mit einer ähnlichen Rate auftreten, wie sie in der allgemeinen Bevölkerung auftreten würden.“
Das Unternehmen antwortete zudem nicht, ob irgendwelche Todesfälle mit der Impfung in Verbindung stehen könnten. Unbeantwortet ließ Pfizer, ob es Häufungen von Todesfällen untersucht, oder irgendwelche Muster oder Bereiche besonderer Besorgnis festgestellt hat. Auch eine Empfehlung, ob diejenigen, die kürzlich oder derzeit mit COVID-19 infiziert sind, sich impfen lassen sollen, machte Pfizer nicht.
Moderna hat unsere Fragen und Bitten um Informationen und Kommentare nicht beantwortet.
CDC: COVID-19-Impfung gegebenenfalls aufschieben
Derzeit empfiehlt die CDC die Impfung für Menschen, die bereits an Coronavirus erkrankt sind. Auf direkte Rückfrage, ob die Impfung für infizierte Menschen sicher ist, antwortete die Agentur nicht. Ein Sprecher der CDC sagte, in solchen Fällen werde ein Aufschub der Impfung empfohlen. Den Grund dieser Empfehlung und, ob diese auf ein Sicherheitsproblem zurückzuführen sei, nannte er nicht.
„Die Impfung von Personen mit bekannter aktueller SARS-CoV-2-Infektion sollte aufgeschoben werden, bis sich die Person von der akuten Krankheit erholt hat (wenn die Person Symptome hatte) und die Kriterien erfüllt sind, um die Isolation aufzuheben“, sagt die CDC. „Diese Empfehlung gilt sowohl für Personen, die eine SARS-CoV-2-Infektion entwickeln, bevor sie eine Impfstoffdosis erhalten haben, als auch für Personen, die eine SARS-CoV-2-Infektion nach der ersten Dosis, aber vor Erhalt der zweiten Dosis entwickeln.“
Über die Autorin: Sharyl Attkisson ist die New York Times-Bestsellerautorin von „Stonewalled“. Attkisson gewann fünf Emmy-Awards und ist die Gastgeberin von Sinclairs nationaler investigativer Fernsehsendung „Full Measure with Sharyl Attkisson“.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Deaths of Elderly Who Recovered From COVID-19, but Died After Vaccine, Raise Questions (deutsche Bearbeitung ts)
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