Wochenrückblick (Teil 2): Wolkig mit Aussicht auf Hai
Die Sternenbäckerei ist insolvent
Eine der nächsten Traditionsbäckereien schließt ihren Hauptstandort: Die Bäckereikette Sternenbäck mit 120 Filialen in ganz Deutschland. Die Produktion am Hauptsitz in Hechingen wird bis Ende 2024 eingestellt. Gegründet im Jahr 1766 von Adam Bumiller, der das Gasthaus „Zum Sternen“ übernahm, zieht sie sich nach neun Generationen etwas zurück. 34 Filialen in Baden-Württemberg stehen vor dem Aus. Es ist unklar, ob Produktionsstätten in Brandenburg und Thüringen in der Lage sind, die Produktion am Hauptsitz zu ersetzen. Die Bäckerei beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter. Die Standorte Gera und Spremberg bleiben vermutlich erhalten. (ks)
Wolkig mit Aussicht auf Haie
Eigentlich wollten die Forscher um Douglas McCauley von der University of California erforschen, wann und wo sich Haie besonders gern aufhalten. Mittels Drohnen stellten sie fest, dass die Zahl der Haie vom Alter der Tiere, der Jahres- und Tageszeit sowie von den Wasserbedingungen abhängig ist.
So wurde deutlich, dass sich Haie gern nahe der Wasseroberfläche aufwärmen – genau dort, wo Menschen schwimmen und surfen. Während ihrer Arbeit am Strand kamen immer wieder Besucher zu ihnen. Sie wollten wissen, ob sie Haie gesichtet haben, worauf McCauley einen SMS-Dienst entwickelte, mit dem Interessierte kostenlos und tagesaktuell über mögliche Haie im Wasser informiert werden – und entscheiden können, ob sie lieber Surfen oder Beachvolleyball spielen. (kms)
Fliegen ohne Jetlag?
Casein Kinase 1 delta. Nein, dieser Zungenbrecher ist keine neue Fluggesellschaft, sondern ein Protein im menschlichen Körper, welches unsere innere Uhr steuert. Dennoch könnte es Flugreisen mächtig durcheinanderwirbeln, da es Jetlag vermindern oder sogar verhindern kann. So fanden Forscher aus Singapur und Kalifornien heraus, dass durch das Anhängen von Phosphatgruppen an bestimmte Stellen des Proteins dieses seine Aktivität verringert. „Das ist wirklich aufregend“, sagte Professorin Carrie Partch, „denn wir haben genau die Stellen identifiziert, die CK1δ weniger aktiv machen.“ Dieses Wissen könnte nicht nur Jetlag, sondern auch Schlafstörungen und Krankheiten wie Krebs beeinflussen. (ger)
Keine Züge mehr aus Görlitz und Hennigsdorf
Der französische Zughersteller Alstom will sein Werk in Görlitz bis Ende März 2026 schließen, betroffen sind rund 700 Beschäftigte. Grund sei die strategische Verlagerung von Rohbauarbeiten nach Osteuropa, so das Unternehmen. Bislang baut Görlitz unter anderem Doppelstockwagen für Israel.
Pläne für eine Spezialisierung der deutschen Standorte gibt es schon länger, nun wurden Details veröffentlicht. In Hennigsdorf sollen keine neuen Fahrzeuge mehr gebaut werden, laufende Projekte gehen nach Bautzen und Salzgitter. Geplant ist für Hennigsdorf der „Schlüsselstandort für die zentralen Wachstumsbereiche Digitalisierung und Service“ – also Reparatur und Wartung – für die Standorte Görlitz, Mannheim und Kassel. Mannheim soll sich auf Digitalisierung und Entwicklung konzentrieren. Kassel bleibt Produktionsstandort. Entwicklungsarbeiten und Projektmanagement für alternative Antriebstechnik werden nach Frankreich verlagert. (ks)
Halb menschlich, halb pflanzlich
Das Protein mit der Bezeichnung LYCHOS ist besonders: So kann es nicht nur die Menge von Cholesterin im menschlichen Körper erfassen und damit das Zellwachstum steuern, sondern besitzt auch eine Struktur, wie sie bislang nur bei Pflanzen bekannt war. Ähnlich wie der Prozess, bei dem Pflanzen ihre Stängel und Blätter in Richtung Licht bewegen, um ein Maximum an Energie für die Photosynthese zu erhalten, hilft LYCHOS den menschlichen Zellen zu erkennen, wann genug Cholesterin vorhanden ist, um mit dem Wachstum zu beginnen. Damit rückt das Protein in den Fokus zur Bekämpfung von Krankheiten, die durch ein unnormales Zellwachstum verursacht werden, wie Krebs. Diese Entdeckung könnte die Entwicklung von Medikamenten vorantreiben, so die US-amerikanischen Forscher der Monash University. (ger)
Riesenedelsteine aus Uruguay
Die weltberühmten Riesenamethyste im Grenzgebiet von Brasilien und Uruguay sind bis zu fünf Meter groß und tiefviolett. Wie sie entstanden sind, war lange unbekannt. Nun ist klar: Anders als gedacht, bildeten sich diese kristallgefüllten Drusen bei ungewöhnlich niedrigen Temperaturen. Fiorella Arduin Rode und ihr Team von der Universität Göttingen analysierten diese Riesendrusen von Los Catalanes. Sie fanden keine Hinweise auf Hitzeeinwirkungen, denn eine übliche Theorie geht davon aus, dass Amethyste aus heißen Lavaströmen auskristallisierten.
Laut Arduin Rode zeigte sich, dass ihre Struktur und Einschlüsse dafür sprechen, dass diese Edelsteine bei 15 bis 60 Grad auskristallisierten. Das würde frischer Lava widersprechen. Ihre Analysen sprechen dafür, dass die „Mineralisierungsflüssigkeit dem heutigen Grundwasser ähnelte“. Demnach bildeten sich die violetten Geoden im salzarmen, mit Silikaten gesättigten Grundwasser, das in Hohlräume eindrang, welche Gase der Vulkanlava hinterlassen hatten. Zunächst entstanden farblose Quarzkristalle, die sich im Laufe der Zeit in tiefviolett gefärbte Amethyste umwandelten. (Mineralium Deposita, 2024: doi: 10.1007/s00126-024-01310-2) (ks)
Volksbegehren gegen Gendersprache gescheitert
Ein Volksbegehren gegen Gendersprache in Verwaltung und Bildung in Hamburg ist an fehlenden Unterschriften gescheitert. Die Initiative erreichte nicht das nötige Quorum von 65.835 Unterschriften, wie die Senatsbehörde für Inneres mitteilte. So viele wären nötig, damit es zu einer Volksabstimmung kommt. Die Zählung ergab nach Behördenangaben nur rund 57.600 Unterschriften. Die Hamburger Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ wendet sich gegen Gendersterne und Doppelpunkte in der Hamburger Verwaltung, in Bildungseinrichtungen und städtischen Unternehmen. (ks)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion