„Wir wollen Venedig verteidigen“ – Lagunenstadt verlangt ab 2020 Eintritt von Touristen
In Venedig wird laut darüber nachgedacht, ein Eintrittsgeld für Touristen einzuheben. Ab dem Jahr 2020 will Venedig beim Besuch der Lagunenstadt eine „Maut“ erheben und versucht damit den Touristenstrom einzudämmen.
Wann genau das Eintrittsgeld kommen soll, ist noch nicht klar. Angedacht war der 1. Juli 2020, jedoch ist dieses Datum offiziell noch nicht fixiert worden. Andere Quellen sprechen vom Mai, wenn die ersten Touristenströme einsetzen. Der Kommunalrat hatte bereits im Februar 2019 beschlossen, dass ein Eintrittsgeld für Touristen kommen wird – ohne weitere Details zu nennen.
Täglich sind bis zu 130.000 Touristen in Venedig unterwegs. Die Sorge bei der heimischen Bevölkerung wächst. Auf jeden der rund 260.000 Einwohner kommen 75 Touristen.
Auf jeden Einwohner der Lagunenstadt kommen 75 Touristen
Das Eintrittsgeld soll als Maßnahme für besagte Touristenströme gesehen werden, man will schlichtweg die Besucherströme besser regeln. Bürgermeister Luigi Brugnaro hat das Eintrittsgeld bereits abgesegnet. Er will mit den Einnahmen vorwiegend die Stadt pflegen.
Instandhaltungs- und Reinigungskosten von einem jährlichen Betrag von knapp 30 Millionen Euro würden damit beglichen werden. Die Stadt bleibe laut dem Bürgermeister weiterhin „offen, ruhig und lebenswert“.
Wichtige Fragen bleiben jedoch ungeklärt. Wie soll bezahlt werden? Paypal oder Kreditkarte? Kommt ein zentrales Buchungssystem? Auch ist der genaue Zeitplan noch nicht fixiert, jedoch das Zahlungsschema ist wie folgt angedacht: Wer keine Unterkunft in Venedig gebucht hat, soll noch im Jahr 2019 ein Eintrittsgeld von 3 Euro bezahlen.
„Wollen nicht Kasse machen“
Im Jahr 2020 erhöht sich dieser Betrag auf 6 Euro. Man will aber variabel bleiben. Je nach Besucherandrang kann der Betrag erhöht oder gesenkt werden.
Übernachtungsgäste sind aufgrund der „Ortstaxe“ vom Eintrittsgeld ausgenommen. Touristen von Kreuzfahrtschiffen müssten genauso bezahlen, wie Besucher, welche via Taxi, Bus oder Bahn anreisen.
Kritik äußerte der Agrar- und Tourismusminister Gian Marco Centinaio. Er befürchtet, dass der Ruf der Stadt damit Schaden nehmen würde und fragt: „Wollen wir ein Touristen-abschreckendes Land werden?“ (cs)
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