250. Geburtstag von Alexander von Humboldt: Sein Wirken für das Ansbacher Porzellan

Alexander von Humboldt - nach ihm wurden Schulen, Schiffe und sogar eine Pinguinart benannt. Heute feiert einer der berühmtesten Deutschen seinen 250. Geburtstag. Doch nur die Wenigstens kennen seine Liebe zum Porzellan.
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Heute vor 250 Jahren wurde Alexander von Humboldt geboren. Sein Wirken geht weit über seine berühmten Expeditionen hinaus.Foto: Michele Tantussi/Getty Images / Bayerische Schlösserverwaltung
Epoch Times14. September 2019

Anlässlich des 250. Geburtstags von Alexander von Humboldt (1769–1859) am heutigen Samstag (14. September) erinnert die Bayerische Schlösserverwaltung an sein großes Interesse für Porzellan. Humboldt ist besonders als Wissenschaftler und Naturforscher, aber auch  für seine Reisen und Expeditionen bekannt. Doch nur wenige wissen, dass er sich auch mit allen Belangen des Porzellans beschäftigte.

Alexander von Humboldt und seine Blitzkarriere bei den Preußen

Er war gerade 22 Jahre alt, als er, zum Bergassessor (Bergbau-Beamter) ernannt, in den preußischen Staatsdienst eintrat. Bereits zuvor hatte er sich ausgiebig mit der Porzellanherstellung, von der Gewinnung der Rohstoffe und deren Weiterverarbeitung bis zum Brennvorgang, beschäftigt.

Portrait des jungen Alexander von Humboldt (1769 – 1859), A. Krausse  (1796). Foto: Hulton Archive/Getty Images

1792 wurde Humboldt Oberbergmeister in den Fürstentümern Ansbach und Bayreuth. Jedoch fielen beide Fürstentümer nach der Abdankung von Markgraf Alexander 1791 an Preußen. Wenig später entstanden in Ansbach Humboldts umfangreichen Gutachten zur Porzellanherstellung, in deren Mittelpunkt die Porzellanmanufaktur in Schloss Bruckberg steht.

Um die Wirtschaftlichkeit der Betriebe in den ehemaligen Fürstentümern zu erfassen, erhielt Alexander von Humboldt den Auftrag eine Studie über die Porzellanmanufaktur Ansbach zu erstellen. Aus diesem Grund unterzog Humboldt den Manufakturbetrieb von 1792 bis 1795 einer kritischen Analyse. Dabei beschäftigte er sich nicht nur mit der Organisation, sondern steuerte auch Ideen für technische Verbesserungen bei, beispielsweise durch einen neuen Rundofen.

Im Kontext der Orientmode entstanden 1767 die einzigartigen „Türkischen Figuren“ in der Ansbacher Porzellanmanufaktur. Foto: Bayerische Schlösserverwaltung

Exportschlager „Türkenbecher“

Weiterhin machte er Vorschläge zum Einkauf günstigerer Rohstoffe und nahm Einfluss auf das Sortiment, wobei er den Handel mit den sogenannten „Türkenbechern“ nach Ende der Türkenkriege wieder aktivieren wollte.

Ende 1792 waren 33.600 solcher Kaffeeschälchen für 7.000 Gulden bestellt worden, während Ansbach früher rund die doppelte Anzahl über Wien in den Orient exportierte. Auch sollten die Becher neue Muster bekommen, da „der türkische Geschma[c]k sich seit dem Kriege geändert, und man diesem treulich nachgeben muss“.

Fünf „Türkenbecher“ in der Residenz Ansbach. Foto: Bayerische Schlösserverwaltung

Einige dieser „Türkenbecher“ aus der Ansbacher Porzellansammlung Bayer sind in der Gotischen Halle in der Residenz Ansbach ausgestellt. Die wenigen noch erhaltenen Stücke verraten uns heute nicht mehr, dass sie einst zu Tausenden in der Ansbacher Porzellanmanufaktur gefertigt und in die Türkei verkauft wurden. (ts)



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