Wie viel ist eine Billion Euro?
Ursula von der Leyen möchte in den nächsten Jahren drei Billionen Euro oder 3.000.000.000.000 € in den Klimaschutz investieren. Das entspricht dem Neunfachen des jährlichen deutschen Bundeshaushaltes. Eine Zahl so groß, dass sie sich niemand vorstellen kann.
Was könnte man für eine Billion Euro kaufen? Für die erste Million wissen sicherlich die meisten Menschen etwas, vielleicht auch für die zweite und dritte Million: Ein Haus, eine Weltreise, das Studium der Kinder. Aber eine Billion Euro sind eine Eins mit zwölf Nullen oder eine Million Millionen. „Mal eben“ im Aktenkoffer wegtragen geht nicht – zumindest nicht als Bargeld. Doch nicht nur in Hollywoodfilmen sehen Geldübergaben in bar spektakulär aus.
500 Euro: Aktenkoffer, Europalette, LKW, Containerschiff
Alle Euro-Banknoten haben eine einheitliche Stärke von etwa 0,1 Millimeter, sodass ein Päckchen druckfrischer Banknoten – 100 Stück – mit Banderole etwa 12 Millimeter hoch sind. Zehn Päckchen ergeben einen Stapel von etwa 13 Zentimeter, der üblicherweise zusätzlich in Folie eingeschweißt wird.
Ein Stapel 500-Euro-Scheine umfasst demzufolge 1.000 Banknoten mit dem Wert einer halben Million Euro. In einen handelsüblichen Aktenkoffer passen zehn dieser Stapel mit dem Gesamtwert von fünf Millionen. Im Handgepäck eines Flugzeuges sind es immerhin schon zehn Millionen Euro.
Fein säuberlich auf eine Europalette (1,2 m x 0,8 m) gestapelt passen 500 Millionen Euro. Für eine Billion Euro in 500-Euro-Scheinen braucht man also „nur“ 2.000 Europaletten. 60 Paletten passen in Doppelreihe verladen in einen 40-Fuß-Container. Geht es nur nach Volumen, könnte man mit 34 LKW die Billion transportieren. Aufgrund des Gewichts von 2.240 Tonnen bräuchte man jedoch etwa 100 LKW oder ein kleines Küsten-Containerschiff.
200 Euro: Stapeln bis zur ISS und noch viel weiter
Da die EZB die 500-Euro-Banknote abgeschafft hat, können Bargeschäft dieser Höhe nicht mehr mit den lila Scheinen durchgeführt werden. In Ermangelung noch größerer Scheine muss man zukünftig auf 200-Euro-Scheine zurückgreifen. Analog dem geminderten Wert steigt die Menge der benötigten Scheine auf das 2,5-fache.
In einem 13-Zentimeter Stapel passen mit 200-Euro-Scheinen nur noch 200.000 Euro. Auf einer Million Euro – 52 cm – lässt es sich recht bequem sitzen. Bis zur Spitze des Berliner Fernsehturms in 368 Meter Höhe reicht der Stapel mit 707 Millionen Euro – ohne Berücksichtigung der Schwerkraft, die die unteren Päckchen sicherlich etwas zusammendrücken würde.
Obwohl das neue One World Trade Center, das höchste Gebäude der USA, das derzeit sechst-höchste Gebäude der Welt ist, überragt es eine Milliarde Euro nur um 20 Meter. Eine Billion in 200-Euro-Scheinen übereinander aufgetürmt, erreicht eine Höhe von 520 Kilometer. Zum Vergleich, die Internationale Raumstation ISS kreist in rund 400 Kilometer Höhe um unseren Planeten.
Ein Containerschiff voller Fünfziger
Auch 200-Euro-Scheine sind im Tagesgeschäft eher selten zu sehen, tragen doch die Menschen meist 50-Euro-Scheine im Portemonnaie.
Ausgehend von den bisherigen Berechnungen benötigt man für eine Billion Euro in 50-Euro-Scheinen 10.000 Container. Damit wären 85 Prozent der Containerstellplätze auf dem weltgrößten Containerschiff „MSC Megamax-24“ belegt. Das Schiff misst in der Länge 399,9 Meter, ist über 60 Meter breit und hat einen Tiefgang von 16,5 Metern.
Nebeneinander ausgelegt würden alle diese Scheine eine Fläche von 215,6 Millionen Quadratmeter bedecken. Das entspricht 30.200 Fußballfeldern – oder etwa der halben Stadtfläche der Hansestadt Bremen (inklusive Bremerhaven).
Und in Münzen?
Eine Ein-Euro-Münze wiegt präzise 7,5 Gramm. Ein großer Kipplaster lädt 23 Tonnen Schüttgut oder etwas über drei Millionen Euro. Dieser Betrag hatte mal in einen Aktenkoffer gepasst. Die knapp 330.000 Sattelschlepper, die für eine Billion Ein-Euro-Münzen benötigt werden, verstopfen die Straßen – Stoßstange an Stoßstange – auf 5.450 Kilometer Länge. Das entspricht einem Stau von London nach New York, mit jeweils etwa neun Zentimeter Platz zum Vordermann.
Nur für den Fall, dass irgendjemand danach fragt: Eine Billion Euro in Ein-Cent-Münzen wiegt 2,3 Millionen Tonnen, passt in etwa auf die zehn größten Containerschiffe der Welt und reicht fein säuberlich gestapelt über 40 Mal um den Äquator oder 4,4 Mal bis zum Mond (1,67 Millionen Kilometer).
Noch ein Vergleich am Rande: Die aktuelle Staatsverschuldung der Bundesrepublik Deutschland beträgt 1,92 Billionen Euro, die der USA betrug im Jahr 2017 circa 20,5 Billionen US-Dollar.
Euro-Banknoten im Überblick
Nennwert | Farbe | Baustil / Epoche | Format Gewicht |
5 Euro | Grau | Klassik (Antike) Vor dem 11. Jahrhundert |
120 mm × 62 mm
0,68 g |
10 Euro | Rot | Romanik 11.–12. Jahrhundert |
127 mm × 67 mm
0,72 g |
20 Euro | Blau | Gotik 13.–14. Jahrhundert |
133 mm × 72 mm
0,81 g |
50 Euro | Orange | Renaissance 15.–16. Jahrhundert |
140 mm × 77 mm
0,92 g |
100 Euro | Grün | Barock und Rokoko 17.–18. Jahrhundert |
147 mm × 82 mm
1,02 g |
200 Euro | Gelb | Eisen- und Glasarchitektur 19. Jahrhundert |
153 mm × 82 mm
1,07 g |
500 Euro | Lila | Moderne Architektur 20.–21. Jahrhundert |
160 mm × 82 mm
1,12 g |
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