Von „Haut und Knochen“ zur „Königin des Hauses“ – Was vier Monate Liebe bewirken können

Gefunden auf einem Parkplatz mit schweren Infektionen hatte "Reese" keinen leichten Start ins Leben. Mit der richtigen Portion Liebe wurde aus dem Bündel Elend eine prächtige Maine-Coon-Katze, doch so ganz hat Reese das mit dem Katze sein noch nicht raus.
Titelbild
Wie vier Monate Liebe eine Maine-Coon-Katze verändern können. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times11. März 2019

Anfang August lag ein winziges Kätzchen unter einer Straßenlaterne nahe einer Kirche in Idaho, USA. Glücklicherweise war an jenem Abend auch Courtney Bailey in der Nähe und hörte die verzweifelten Hilferufe. Als sie näher kam, zuckte das Kätzchen zuerst vor Angst zusammen, doch dann verstummten die Schreie und das Kätzchen fing an zu schnurren. Es schien zu wissen, dass diese Person ihr helfen würde.

Für das Kätzchen sah es jedoch nicht gut aus. Es war schrecklich dehydriert und unterernährt, hatte eine Augen- und eine Harnwegsinfektion sowie ein gebrochenes Bein. Es wog nur wenige Hundert Gramm und wollte einfach nicht essen.

Man konnte jeden Knochen in ihrem winzigen Körper spüren (und sehen). Ihre Zunge klebte am Gaumen, als Courtney sie fand. Es war an einem Samstag um Mitternacht, sodass die Vermutung nahe lag, sie wurde absichtlich ausgesetzt, in der Hoffnung, dass ein Kirchgänger sie am Sonntagmorgen finden würde.

 

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Den nächsten Tag verbrachte Courtney damit, das winzige Kätzchen zu rehydrieren. Doch gerade, als sie dachte, dass alles gut werden würde, brach das Kätzchen zusammen. Ihr kleiner Körper war einfach zu schwach. Sie war so schwach, dass sie weder essen noch trinken konnte, an Stehen und Herumtoben war nicht mal ansatzweise zu denken.

Ein winziges Kätzchen mit großem Kämpferherz

Courtney wollte ihr Kätzchen jedoch nicht einfach so aufgeben und beschloss, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Kätzchen zu retten. „Es gab ein paar Nächte, in denen ich dachte, dass ich sie verlieren würde, aber sie zeigte mir, wie stark sie wirklich ist“, so Courtney.

 

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Eines Tages, als Courtney die Medizin vorbereitete, stand das Kätzchen plötzlich auf ihren Pfoten und begann zu laufen. „Sie war immer noch sehr schwach, wollte mir aber zum ersten Mal seit Tagen wieder folgen. Sie fing sogar wieder an, alleine zu essen.“

Von nun an verbesserte sich ihre Gesundheit jeden Tag und sie wirkte mehr und mehr wie ein verspieltes Kätzchen. Außerdem begann sie endlich an Gewicht zuzulegen. An dem Tag, als ihre Augeninfektion fast verschwunden war, war sie bereits so fit, dass sie im Garten auf die Obstbäume klettern wollte, schrieb Courtney.

Doppeltes Gewicht, dreifache Persönlichkeit

Doch nicht nur ihr Gewicht verdoppelte sich, auch ihre Persönlichkeit wuchs rasant. Zuerst entwickelte sie mit ihrem Frauchen eine Morgenroutine: „Jeden Tag, wenn ich aufstehe, wacht sie auf und streckt sich mit mir. Sie wusste fast sofort, dass mein Weckerklingeln das Zeichen war, aufzuwachen“, sagte Courtney. Dann fügte sie hinzu: „Wenn ich den Alarm ignoriere, besteht sie darauf, mich selbst zu wecken.“

 

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„Reese’s Pieces“ oder „Reese“, wie das Kätzchen jetzt heißt, entpuppte sich als mindestens eine halbe Maine-Coon-Katze. Sie entwickelte sich  zu einem wunderschönen Kätzchen mit viel Flaum und bezaubernden Ohrpinseln. Doch eine typische Katze ist sie nicht. Dafür kann sie unter anderem Pfötchen geben, durch einen Reifen springen und auf Befehl „sprechen“.

Sie wurde zu früh von ihrer Mutter getrennt, um Katzensachen zu lernen, vermutet Courtney. Sie faucht nicht, benutzt ihre Krallen nicht und knetet nicht. Niemals. Und sie wird sich nicht in ein Kraulen lehnen wie die meisten Katzen. Sie steht still und schnurrt. Viele Leute denken, dass sie es nicht mag, gestreichelt zu werden. Im Gegenteil, sie weiß einfach nicht, wie sie reagieren soll, so Reeses Frauchen.

 

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Lange Zeit konnte sie jedoch nicht mehr als ein paar Zentimeter hoch springen. Keiner wusste, was mit ihrem Hinterbein passiert war, warum es nicht gut funktionierte. Als Reese dann ihren ersten echten Sprung machte, jubelte ihre Familie – obwohl sie flach auf ihren Hintern fiel! Bis heute ist sie noch ziemlich ungeschickt, kann aber wie eine normale Katze einige große, anmutige Sprünge machen.

„Sie folgt mir überall hin, wo ich hingehe, meine ständige Begleiterin. Selbst, wenn ich mitten in der Nacht auf die Toilette gehe. Sie wird sich mit mir aus dem Bett schleppen. Manchmal schafft sie es nicht ganz und ich finde sie schlafend im Flur zwischen Bett und Bad“, schrieb Courtney.

Der Herr im Haus ist immer eine (Maine-Coon-)Katze

Wann Reese bereit war, die anderen Haustiere kennenzulernen, beschloss sie kurzerhand selbst, indem sie über das Hundegitter ins andere Zimmer kletterte. So ganz allein durfte sie jedoch erst ein paar Tage später durchs Haus tigern.

Mit „Sir“, dem Smoking-Kater verstand sie sich sofort und hat in ihm einen Freund fürs Leben gefunden, und einen Beschützer … Sir passt auf, dass der Familienhund „seinem Kätzchen“ nicht zu nahe kommt. Trotzdem ist Reese, wie für eine Maine-Coon-Katze üblich, der Chef im Haus. Weder Sir noch der Hund haben gegen Sie eine Chance.

 

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„Wir nennen sie „Reese das Biest“ aus gutem Grund. Sie kann eine ganz schöne kleine Löwin sein! Aber sie macht es mit Süße wett. Sie ist die absolut sanfteste Katze, die ich je kennenlernen durfte“, schrieb ihr Frauchen.

Sie ist definitiv die Königin des Hauses, erklärte sie weiter. „Wir machen gerne Witze, dass sie denkt, dass ihr der Laden gehört, aber es ist wirklich wahr! Es ist irgendwie erstaunlich, zurückzublicken und zu sehen, wie verängstigt sie am Anfang war, denn jetzt ist sie mutig genug, mit dem Staubsauger zu fahren!“

Courtney gab dem Maine-Coon-Kätzchen ein Zuhause und ganz viel Liebe. Jetzt erwidert sie den Gefallen, indem sie ihre ständige Begleiterin ist – sogar im Bad. „Sie ist eine absolute Freude, die man die ganze Zeit um sich haben möchte.“

 

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