Älteste archäologische Funde Nordafrikas entdeckt

Archäologen haben in Ain Boucherit (Algerien) bis zu 2,4 Millionen Jahre alte Steinwerkzeuge und Tierknochen mit Schnittspuren entdeckt. Sie sind älter als die Steinartefakte aus Ain Hanech (Algerien), die bislang als die ältesten archäologischen Funde Nordafrikas galten.
Titelbild
Archäologen bei der Ausgrabung einer paläolithischen Fundstelle. (Symbolbild)Foto: CESAR MANSO/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Dezember 2018

Archäologen haben in Algerien Steinwerkzeuge und Tierknochen mit Schnittspuren gefunden, die bis zu 2,4 Millionen Jahre alt sein könnten. Die Artefakte stammen aus dem Beni-Fouda-Becken bei Sétif, etwa 300 Kilometer östlich der Hauptstadt Algier.

„Die neuen Funde machen Ain Boucherit zur ältesten Fundstelle Nordafrikas, in der Nachweise menschlicher Fleischverarbeitung in Verbindung mit Steinwerkzeugen entdeckt wurde“, heißt es in einem am Donnerstag im Magazin „Science“ veröffentlichten Bericht.

Ausgrabung Nordafrika

Stratigrafie und Lage der Fundstelle Ain Boucherit. Foto: Science Magazine

Ähnliche Nutzung der Werkzeuge wie in Ostafrika

Die Werkzeuge sind den sogenannten Oldowan-Steinen ähnlich, die bisher hauptsächlich in Ostafrika gefunden wurden. Das Ensemble der Steinfunde umfasst neben Kernen und Abschlägen auch retuschierten Stücke, die aus lokalen Kalkstein oder Feuerstein gefertigt sind.

„Ostafrika gilt allgemein als Geburtsort der Nutzung von Steinwerkzeugen durch unsere menschenartigen Vorfahren“, heißt es weiter in dem Bericht. Die neuen Funde legten nahe, dass es ähnlich frühe Nutzungen auch außerhalb des Ostafrikanischen Grabens gegeben haben könnte.

Neben den Werkzeugen entdeckten die Archäologen zudem Dutzenden fossile Tierknochen, wovon einige Schnittspuren aufwiesen. Diese lassen auf eine Verarbeitung durch den Menschen schließen. Unter den tierischen Überresten befanden sich hauptsächlich die Knochen von Elefanten, Rindern und Pferden.

Ausgrabung Nordafrika

Auswahl der entdeckten Steinartefakte. Foto: Science Magazine

Zweitälteste Fundstelle der Welt

„Die Fundstelle ist bislang die zweitälteste der Welt nach Gona in Äthiopien“, sagte der Hauptautor Mohamed Sahouni zur AFP. Auf einer Ausgrabungsfläche von 38 Quadratmetern entdeckten sie die bis zu 2,6 Millionen Jahre alten Funde.

Die neuen Funde legen nahe, dass sich die unsere Vorfahren etwa 600.000 Jahre früher in Nordafrika aufhielten. Bislang datierten die Wissenschaftler die ältesten in Nordafrika gefundenen Werkzeuge aus Ain Hanech auf 1,8 Millionen Jahre. Menschliche Überreste entdeckten die Forscher allerdings keine, sodass keine Rückschlüsse auf die dort aktiven Vorfahren möglich waren. (afp/ls)

Ausgrabung Nordafrika

Schnittspuren an Tierknochen. Foto: Science Magazine



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