Umfrage: Ländliche Regionen stehen bei Deutschen hoch im Kurs
Ländliche Räume werden von der großen Mehrheit der Bürger geschätzt – allerdings mit Abstrichen: Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums betrachten mehr als sieben von zehn Befragten ländliche Regionen als attraktiven Ort zum Leben. Zugleich schätzt weniger als die Hälfte das Land als Arbeitsort.
Für die Umfrage im Auftrag des Ministeriums von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wurden Ende Juni und Anfang Juli insgesamt 2.594 Menschen befragt. „71 Prozent sagen, dass ländliche Regionen attraktive Orte zum Leben sind“, erklärte Klöckner.
„Bei den Befragten auf dem Land sind es sogar 80 Prozent.“ Dies zeige, dass „Heimat, gerade auf dem Land“, den meisten sehr am Herzen liege.
Lediglich 47 Prozent aller Befragten sehen das Land hingegen als attraktiven Ort zum Arbeiten. In sehr ländlichen Regionen bewerten 54 Prozent das Arbeitsplatzangebot als gut oder sehr gut, in städtisch geprägten Regionen sind es 63 Prozent.
„Ländlichen Regionen sind nicht der ‚kranke Mann‘ Deutschlands“
Insgesamt 89 Prozent aller Befragten halten eine gute Internet- und Mobilfunkversorgung im Alltag für wichtig. In sehr ländlichen Regionen bewerten aber nur 61 Prozent ihre Internetversorgung und 63 Prozent ihren Handyempfang bei sich zu Hause als gut. In Ballungsräumen sind es 68 Prozent beim Internet und 73 Prozent beim Handyempfang.
Eine große Rolle spielt auf dem Land der Individualverkehr. Mehr als 80 Prozent nutzen Auto, Motorrad, Moped oder Mofa. In Ballungsräumen sind es 70 Prozent.
Bus und Bahn werden in Ballungsräumen von 71 Prozent genutzt, in eher ländlichen Räumen von 52 Prozent und in und sehr ländlichen Räumen von 41 Prozent. Nur rund jeder Dritte (32 Prozent) in sehr ländlichen Regionen findet die Taktung des ÖPNV vor Ort gut, in Ballungsräumen sind es 65 Prozent.
Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs bewerten 81 Prozent der Befragten in sehr ländlichen Regionen gut, in eher ländlichen Regionen geben dies gar 88 Prozent an. Mit der hausärztlichen Versorgung sind 73 Prozent in sehr ländlichen Regionen und 77 Prozent in eher ländlichen Regionen zufrieden.
„Unsere ländlichen Regionen sind nicht der ‚kranke Mann‘ Deutschlands“, erklärte Klöckner. „Die große Mehrheit – weit über 80 Prozent – hat auch nicht das Gefühl, abgehängt zu sein“, fügte sie hinzu.
„Aber natürlich haben wir strukturschwache Regionen, in denen wird es negativer gesehen.“ Nur bei gleichwertigen Lebensverhältnisse „überall in Deutschland“ könne „jeder auch wirklich frei entscheiden, wo er oder sie leben möchte“, betonte Klöckner.
Gefragt wurden die Teilnehmer der Umfrage auch, wo sie am liebsten wohnen würden, wenn sie dies frei entscheiden könnten. In einem Dorf sagen 27 Prozent, dahinter folgen die Kleinstadt (26 Prozent), die mittelgroße Stadt (18 Prozent), das Umland einer größeren Stadt (17 Prozent) und dann die Großstadt (elf Prozent). (afp/dl)
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