Romeo der Wasserfrosch hat endlich seine Julia gefunden – Ihre Liebe könnte die ganze Spezies retten
Nachdem Romeo seine Partnersuche letztes Jahr auf Match.com öffentlich gemacht hat, haben Forscher nun – fernab jeglicher Internetforen – hoffentlich die passende Partnerin gefunden. Wissenschaftler des Global Wildlife Conservation und des Museo de Historia Natural Alcide d’Orbigny fanden bei einer Expedition im bolivianischen Nebelwald fünf Artgenossen, zwei davon Weibchen, und eine im perfekten Alter für Romeo.
Nach zehn Jahren sah es für den einzigen bekannten Sehuencas-Wasserfrosch düster aus. Nicht nur schien er allein zu sterben, sondern auch seine ganze Art. Als letzten Ausweg riefen die Forscher online um Hilfe und suchten nach einer Lebenspartnerin für ihren Romeo.
Dank Online-Kampagne offline erfolgreich
„Ich bin buchstäblich der Letzte meiner Art… deshalb bin ich hier – in der Hoffnung, meine perfekte Übereinstimmung zu finden, damit wir unsere eigene Art retten können“, hieß es auf Romeos Dating-Profil. Und in der Tat, die Suche der Wissenschaftler war erfolgreich. Von dem Geld, das infolge der Kampagne gespendet wurde, finanzierten sie die Expedition in den bolivianischen Nebelwald.
Die Regenzeit im Dschungel ist die einzige Zeit des Jahres, in der diese Frösche überhaupt vorher entdeckt worden. Zu keiner anderen Zeit und in keinem anderen Gebiet ließen sich die Amphibien blicken.
Nachdem die Forscher mit den Einheimischen gesprochen und historische Aufzeichnungen durchgesehen hatten, suchten die Wissenschaftler in bestimmten Gebieten nach diesen Fröschen. Sie suchten und suchten und suchten … unter Felsen und im Wasser. Schließlich fanden sie nach einem langen Tag und der beinahe vergeblichen Suche nach der Liebe fünf wilde Artgenossen Romeos.
Für die Liebe unter Quarantäne gestellt
Julia und die anderen Wasserfrösche werden nun in einer Zuchtanlage unter Quarantäne gestellt, damit sie sich an die „wilde“ Umgebung einer nicht-wilden Einrichtung gewöhnen können. Die Frösche werden auch gegen mögliche tödliche Infektionen wie die Chytridenpilzinfektion behandelt, was zum Teil der Grund dafür ist, dass diese Art – und viele andere Amphibienarten – abnehmen.
Aber Romeo weiß nichts davon. Der einsame Frosch hatte Ende 2017 aufgehört, nach seiner Julia zu rufen. Romeo verbringt nun seine Tage mit Schwimmen und Versteck im Schatten seines neu eingerichteten Raumes vor den verzerrten Gesichtern neugieriger Touristen.
Romeo hat Julia noch nicht kennengelernt – und es besteht immer noch die Chance, dass sie sich nicht mögen werden. Auch für den Fall das es nicht funkt, haben die Wissenschaftler einen Plan:, „Wir verputzen einen riesen Becher Eiscreme, schauen uns „The Notebook“ an und fangen von an“, so die Forscher in ihrer Erklärung.
Sie haben eine Reihe von verschiedenen Optionen für die Paarung zwischen den sechs Fröschen, fügten sie hinzu. Falls alles schiefgeht, sammeln sie Sperma und Eier von den Fröschen, damit sie versuchen können, die Eier in vitro zu befruchten.
Ein neues Kapitel dank Romeo und Julia!?
Laut seiner Webseite ist Romeo nicht wählerisch und schrieb: „Ich brauche nur noch einen Sehuencas wie mich.“ Es gibt in der Tat keinen Grund, warum sich die beiden Frösche nicht gut verstehen sollten. Dennoch werden die Wissenschaftler weiterhin nach mehr Romeos und Julias in der Wildnis suchen.
Sie hoffen, dass ihre Bemühungen die Zahl der Frösche irgendwann so weit erhöhen werden, dass sie eines Tages wieder in die Wildnis zurückkehren können – denn es gab einmal einen Tag, an dem Romeos Art auf dem Grund von kleinen Bächen, Flüssen und Teichen gedieh. Ihre Geschichte kann entweder hier enden, verwüstet von der Chytrideninfektion, den Klimaveränderungen, der Zerstörung von Lebensräumen, der Umweltverschmutzung und den Kiefern der invasiven Forelle, oder sie kann dank der Liebe von Romeo und Julia von neuem aufblühen.
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