Süß und bitter – Kaffee verändert den Geschmackssinn

Kaffee und dunkle Schokolade passen perfekt zusammen? Ja – das ist wissenschaftlich belegt. Forscher der Universität Aarhus bewiesen, dass süßes Essen noch süßer schmeckt, wenn Sie Kaffee trinken.
Kaffee und dunkle Schokolade passen perfekt zusammen.
Das Trinken von Kaffee beeinflusst den Geschmackssinn.Foto: iStock
Epoch Times27. April 2020

Kaffeeliebhaber mit einer Vorliebe für dunkle Schokolade haben jetzt eine wissenschaftliche Erklärung dafür, warum diese beiden Genussmittel perfekt zusammenpassen.

Forscher der Universität Aarhus beschäftigten sich mit der „chemosensorischen Empfindlichkeit nach Kaffeekonsum“. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Kaffee die Menschen empfindlicher für Süße macht und sich kurzfristig auf die Geschmacks- und Geruchsempfindlichkeit auswirkt.

Für die in „Foods“ veröffentlichte Studie untersuchten die Forscher bei 156 Personen den Geruchs- und Geschmackssinn vor und nach dem Kaffeetrinken. Während der Geruchssinn unverändert blieb, stellten sie fest, dass der Geschmackssinn nach dem Kaffeekonsum beeinträchtigt war. Um auszuschließen, dass das Koffein im Kaffee eine Rolle spielt, wiederholten die Forscher das Experiment mit entkoffeiniertem Kaffee. Mit dem gleichen Ergebnis.

„Wenn wir Menschen nach dem Kaffeetrinken testeten, wurden sie empfindlicher gegenüber Süße und weniger empfindlich gegenüber Bitterkeit“, sagte Studienleiter Alexander Wieck Fjældstad, Professor an der Universität Aarhus.

Süße und Bitterkeit

„Es sind wahrscheinlich einige der bitteren Substanzen im Kaffee, die diesen Effekt hervorrufen“, sagte Professor Fjældstad. Er zeigt weiter: „Dies könnte erklären, dass wenn Sie ein Stück dunkle Schokolade mit Ihrem Kaffee genießen, der Geschmack viel milder ist, weil die Bitterkeit heruntergespielt und die Süße verstärkt wird.“

Laut dem Forscher beleuchtet die Studie einen neuen Aspekt unseres Wissens über unsere Geruchs- und Geschmackssinne.

Wir wissen bereits, dass sich unsere Sinne gegenseitig beeinflussen. Aber es ist eine Überraschung, dass unsere Registrierung von Süße und Bitterkeit so leicht beeinflusst werden kann.“

Laut Alexander Wieck Fjældstad geben uns die Ergebnisse möglicherweise ein besseres Verständnis für die Funktionsweise unserer Geschmacksknospen.

Weiterführend für weitere Erkenntnisse

„Mehr Forschung in diesem Bereich könnte von Bedeutung sein für die Art und Weise, wie wir Zucker und Süßstoffe als Lebensmittelzusatzstoffe verwenden. Verbessertes Wissen kann möglicherweise genutzt werden, um Zucker und Kalorien in unseren Lebensmitteln zu reduzieren. Dies ist für eine Reihe von Gruppen von Vorteil. Denken wir hier an Übergewichtige und Diabetes-Patienten.“

Die Studie ist eine Vergleichsstudie, bei der die Studienteilnehmer als ihre eigenen Kontrollen fungierten. Alexander Wieck Fjælstad macht ausdrücklich darauf aufmerksam, dass die Sponsoren kein Mitspracherecht hatten. Keiner der Autoren hatte einen Interessenkonflikt zu erklären. (cs)



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