Neue Studie verwirft Theorie von Mini-Art des T. rex

1988 entdeckte der Paläontologe Robert Bakker die Fossilien zweier Raubsaurier und stufte diese als Miniaturart des T. rex ein. Drei Jahrzehnte später haben Forscher nun herausgefunden, dass es sich hierbei nicht, wie bislang vermutet, um zwei "Nanotyrannosaurier" handelt.
Titelbild
Neue Studie entpuppt, dass es sich bei dem vermeintlichen Nanotyrannus "Jane" um einen unausgewachsenen Tyrannosaurus rex handelt.Foto: Tim Evanson/Wikimedia Commons
Epoch Times2. Januar 2020

Seit Jahrzehnten streiten sich Dinosaurier-Experten, ob es eine Miniaturart des berühmten Tyrannosaurus rex gab. In einer neuen Studie gelangte nun ein US-Forscherteam zu dem Schluss, dass gefundene Knochenreste von zwei relativ „kleinen“ Raubsauriern mit T. rex-Eigenschaften nicht von einer eigenen Art stammen, berichtet das Magazin Science Advances. Vielmehr stammen sie demnach von nicht ausgewachsenen Exemplaren des Tyrannosaurus rex.

Mit Mikroskopen ins Innere geblickt

Für die Untersuchung wendete das Forscherteam um Holly Woodward von der Oklahoma State University eine moderne Technik an, bei der extrem dünne Knochenstücke von sehr leistungsstarken Mikroskopen durchleuchtet werden.

Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Eigenschaften der Blutgefäße noch der Wachstumsphase entsprachen. Bei ausgewachsenen Tieren wären nach Angaben der Paläontologen die Spuren des Prozesses zur Neubildung von Blutgefäßen weniger ausgeprägt gewesen.

Fossil eines Tyrannosaurus rex im französischen Nationalmuseum für Naturkunde. Foto: STEPHANE DE SAKUTIN/AFP via Getty Images

Aus der neuartigen Labormethode ließen sich Rückschlüsse auf das Alter und den Wachstumsgrad der Saurier ziehen, sagte Woodward der Nachrichtenagentur AFP. So konnten die Forscher zudem Wachstumsringe in den Knochen zählen, die dort ähnlich wie an Baumstämmen zu sehen waren. Demnach war das Exemplar namens „Jane“ 13 Jahre und das Exemplar namens „Petey“ 15 Jahre alt.

Mehr als 30 Jahre alte Theorie widerlegt

Die Forscher sehen durch ihre Ergebnisse die drei Jahrzehnte alte Theorie des US-Paläontologen Robert Bakker widerlegt. Er hatte 1988 die Knochenreste eines relativ kleinen Raubsauriers von geschätzten 5,20 Meter Länge als Miniaturart des Tyrannosaurus eingestuft. Das Bakker-Team taufte die angeblich neu entdeckte Art auf den Namen „Nanotyrannus“.

Das Fossil von Tyrannosaurus rex „Jane“. Foto: stu_spivack/Wikimedia Commons

Die Mehrheit der Dino-Forscher ging dennoch in den vergangenen drei Jahrzehnten weiterhin davon aus, dass der „kleine“ T. rex keine eigene Art war. Stattdessen sollte es sich lediglich um die Knochenreste von nicht ausgewachsenen Tieren handeln – eine Theorie, die das Woodward-Team nun bestätigte.

Der Tyrannosaurus rex – der berühmteste aller Dinos – war laut einer Studie von 2004 erst nach 15 bis 18 Jahren ausgewachsen. In diesem Alter erreichten die Exemplare eine Länge von rund 13 Metern und ein Gewicht von bis zu 9 Tonnen. (afp/ts)



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