Mond oder Erde? Ältester bekannter „Erdstein“ auf dem Mond gefunden

Es ist vermutlich einer der ältesten "Mondsteine" der Erde, die die Menschheit kennt: Ein Stück Material, das 1971 von den Apollo-Astronauten vom Mond zurückgebracht wurde, hat laut einer Studie ein winziges Stück Erde im Inneren.
Titelbild
Der fragliche Mondstein, die "Erdsteine" unten links markiert.Foto: LPI/ USRA
Epoch Times15. Februar 2019

Einer der ältesten Felsen der Erde wurde eventuell auf dem Mond ausgegraben und 1971 zurück zur Erde gebracht. Das Fragment unseres Planeten wurde während eines starken Aufpralls vor etwa 4 Milliarden Jahren vom Planeten gesprengt, heißt es in einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift Earth and Planetary Science Letters veröffentlicht wurde.

„Es ist ein außergewöhnlicher Fund, der hilft, ein besseres Bild von der frühen Erde und der Bombardierung, die unseren Planeten verändert hat, zu zeichnen“, sagte Studienko-Autor David Kring, ein Wissenschaftler der Universities Space Research Association (USRA) vom Lunar and Planetary Institute in Houston.

Die Forscher fanden Beweise dafür, dass „das Gestein von der Erde durch einen großen, einschlagenden Asteroiden oder Kometen weggeschleudert wurde“ und dass der Aufprall „Material durch die primitive Erdatmosphäre in den Weltraum geworfen hat, wo es mit der Oberfläche des Mondes kollidierte“, so eine Pressemitteilung der USRA.

Mondsteine zusammen mit anderen Materialien gesammelt

„Das Ergebnis ihrer Untersuchung ist ein 2-Gramm-Fragment aus Gestein. Es besteht aus Quarz, Feldspat und Zirkon, die alle auf der Erde verbreitet. Auf dem Mond sind sie jedoch sehr ungewöhnlich“, so die Forscher.

Nach einer chemischen Analyse des Gesteins sagten die Forscher, dass es „aus einem terrestrisch anmutenden oxidierten System stammt. Es kristallisierte bei terrestrischen Temperaturen und nicht in den für den Mond typischen Temperaturbedingungen.“

In dieser frühen Phase vor vier Milliarden Jahren war der Mond etwa dreimal so nah wie heute. Infolge des Einschlags auf dem Mond vermischte sich der Auswurf mit anderen Materialien.

Vor 4 Mrd. Jahren war der Mond der Erde viel näher als heute. Foto: LPI/David A. Kring/ USRA

Laut den Forschern gebe es eine Möglichkeit, dass die Probe auf dem Mond kristallisiert wurde und nicht von der Erde kommt. Aber, so wurde festgelegt, würde das erfordern, dass die Probe aus einer sehr großen Tiefe unter der Oberfläche des Mondes stammt und sich im Mondmantel gebildet hat.

„Daher ist die einfachste Interpretation, dass die Probe von der Erde kam“, heißt es in der Pressemitteilung der USRA. Bei der Ausarbeitung fanden die Forscher heraus, dass das Gestein vor etwa 4 Milliarden Jahren knapp 20 Kilometer unter der Erdoberfläche kristallisiert und dann von einem Asteroideneinschlag herausgeschleudert wurde.

„Frühere Arbeiten des Teams haben gezeigt, dass die damals auftreffenden Asteroiden auf der Erde Krater von Tausenden von Kilometern Durchmesser produzierten, die groß genug waren, um Material aus diesen Tiefen an die Oberfläche zu bringen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Einer der ältesten Steine der Erde

Nachdem die Probe die Mondoberfläche getroffen hatte, halfen „andere Einschlagereignisse“, sie zu formen, darunter ein Ereignis vor etwa 3,9 Milliarden Jahren, sagten die Forscher. „Die Probe ist ein Relikt einer intensiven Periode des Bombardements, die das Sonnensystem in den ersten Milliarden Jahren geprägt hat. Nach dieser Zeit war der Mond von kleineren und weniger häufigen Einschlagereignissen betroffen.“

Vor etwa 26 Millionen Jahren wurde das Gestein begraben und geschmolzen, bevor es durch einen weiteren Schlag (erneut) ausgehoben wurde. Die Kollision führte zu dem sogenannten Kegelkrater, der von den Astronauten der Apollo 14 erkundet wurde.

Den Link zur PDF (Englisch) finden Sie hier: Terrestrial-like zircon in a clast from an Apollo 14 breccia



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