Mathe-IQ-Test: Wenn Sie überall Muster erkennen, sind Sie vielleicht ein Genie

Falsch rechnen ist gar nicht so einfach ... Dieses Rätsel verblüfft vor allem wegen seiner Abweichung von den traditionellen Regeln der Mathematik. Unter der Voraussetzung, dass es ein verborgenes Muster gibt: Können Sie die fehlende Zahl ermitteln?
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Dieses Rätsel scheint alle mathematischen Muster zu sprengen, doch es gibt eine eindeutige Lösung – und zum Glück keine Krokodile in Europa.Foto: Epoch Times
Von 23. Mai 2020

Die Welt ist voller Zahlen und Muster. Doch Dinge, die von der Normalität abweichen, bringen das Gehirn in Erklärungsnot. Wer dennoch überall Muster erkennt, ist vielleicht ein Genie.

Auch das folgende Rätsel stellt eine Ausnahme von der Norm dar. Inmitten des mathematischen Blödsinns offensichtlich falsch gelöster Gleichungen versteckt sich tatsächlich ein Muster. Viele Internetnutzer haben über die Vorzüge und die Methodik der Aufgabe debattiert, und viele sind noch immer ratlos.

Werfen Sie einen Blick auf die folgenden Gleichungen. Sie scheinen einfach nicht zu stimmen, oder? Wenn nicht, dann stimmt die letzte Gleichung wahrscheinlich auch nicht. Der Trick besteht also darin, das verborgene Muster herauszufinden, um die letzte Frage zu lösen. Glauben Sie, dass Sie der Aufgabe gewachsen sind?

Dieses Rätsel scheint alle mathematischen Muster zu sprengen, doch es gibt eine eindeutige Lösung – und zum Glück keine Krokodile in Europa. Foto: Epoch Times

Bevor wir die Antwort verraten, sollten Sie sich die Gelegenheit geben, sich heute wie ein Genie zu fühlen. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und sehen Sie selbst, ob Sie das Muster und die endgültige Antwort herausfinden können. Wir versprechen Ihnen, es gibt eine eindeutige Lösung.

Brauchen Sie einen Tipp? Nun, das Einzige, was wir Ihnen sagen können, ist, dass die Antwort nicht 23 lautet – und ausnahmsweise auch nicht 42.

Wenn Sie glauben, die Antwort zu kennen, oder wenn Sie völlig ratlos sind, lesen Sie weiter bis zur Lösung.

Die Antwortet lautet …

Die Lösung der letzten Gleichung lautet 602,317.

Haben Sie es herausgefunden? Wenn ja, dann klopfen Sie sich selbst auf die Schulter! Wenn nicht, folgen Sie uns zu einer Erklärung dieser vermeintlich willkürlichen Antwort.

Offensichtlich halten sich diese Gleichungen nicht an die konventionellen Regeln der Mathematik, sodass Sie zuallererst das „=“ ausblenden sollten. Aber gibt es ein Muster, und wenn ja, wie könnten wir es entschlüsseln? Nun, fangen wir damit an, uns die Zahlen in jeder Gleichung anzusehen und zu sehen, ob uns etwas Interessantes auffällt. Schauen wir uns zum Beispiel die erste Zeile an:

8 + 2 = 16,106

Was fällt auf? Die Zahl 16 – die ersten beiden Ziffern des Ergebnisses – sind ein Vielfaches von 8. Konkret sind sie sogar das Produkt der beiden Summanden, also 8 × 2.

Als Nächstes fällt auf, dass die zweiten beiden Ziffern, 1 und 0, tatsächlich der Summe aus 8 + 2 entsprechen. Nach Multiplikation und Addition fehlen noch zwei Rechenoperationen. 8 minus 2 ist gleich 6 und ergibt damit die letzte Ziffer. Damit folgt das Muster wenigstens einer Rechenregel, nämlich Punkt- vor Strichrechnung.

Daraus könnte man schließen, dass es hier ein Muster geben könnte: Die Zahlen auf der linken Seite der Gleichung erscheinen auch auf der rechten Seite der Gleichung, wenn man sie so anwendet:

Erste Ziffernfolge = a × b
Zweite Ziffernfolge = a + b

Dritte Ziffernfolge = a – b

Um Verwirrung vorzubeugen, könnte man das „Ergebnis“ der ersten Zeile mathematisch korrekt auch als 16;10;6 schreiben – das sieht nur leider nicht so rätselhaft aus wie eine Zahl mit Komma … Bleibt jedoch zu prüfen, ob das Muster auch bei den übrigen Gleichungen Anwendung findet.

Mathematisches Muster folgt Punkt- vor Strichrechnung

Auch für die zweite Zeile 5 + 4 = 2,091 passt das Muster mehr oder weniger:

Die ersten Ziffern ergeben sich aus 5 × 4 = 20
Es folgt 5 + 4 = 9
Schließlich stimmt auch 5 – 4 = 1

Wenn man alle Ziffern nach dem obigen Muster zusammenzählt, erhält man 20,91. Abgesehen vom verrutschten Komma, könnte das als Erfolg gelten.

Es sieht also so aus, als wären wir an etwas dran, aber testen wir es an der dritten Gleichung und sehen wir, ob dieses Muster funktioniert:

9 + 6 = 54,153

Für die ersten Ziffern 9 × 6 = 54
Zweite Ziffernfolge 9 + 6 = 15
Und für die letzte Ziffer: 9 – 6 = 3

Voilà, es hat wieder funktioniert. Diesmal stimmt auch das Komma wieder.

Tippfehler oder Absicht?

Nur um sicherzugehen, probieren wir die vierte Gleichung, bevor wir die letzte Frage beantworten:

7 + 5 = 35,122

Die ersten Ziffern 7 × 5 = 35
Der zweite Satz 7 + 5 = 12
Und zuletzt 7 – 5 = 2

Das Muster passt – auch hier. Daraus können wir den Schluss ziehen, dass das obige Muster vermutlich auch bei der letzten Gleichung Anwendung findet.

Aus 20 + 3 ergibt sich damit 60,2317 – und siehe da … Es passt nicht.

Aber Moment mal, ein verschobenes Komma kennen wir doch schon. Wenn es bei der zweiten Gleichung kein Tippfehler war, sondern das Ergebnis nicht in die Einzelteile, sondern immer in eine Zahl mit drei Kommastellen getrennt wird, macht das Ergebnis wieder Sinn.

Verschieben wir also das Komma der letzten Lösung vor die dritte Ziffer von rechts, stimmt das Ergebnis doch. Die endgültige Antwort lautet 602.317

Das „Muster suchende Gehirn“

Auch wenn es vielleicht eines scharfen Verstandes bedarf, um diesem (pseudo)-mathematischen Rätsel Herr zu werden, heißt es, die Neigung, nach Mustern zu suchen, ist angeboren. Es ist eben diese Fähigkeit, die sich zur Lösung von Rätseln ebenso wie für alltägliche Probleme eignet. Und es ist diese Neigung, die es einem Menschen ermöglicht, Ordnung im Chaos der Welt um ihn herum zu finden.

Der Autor Michael Shermer beschreibt in seinem Buch „How We Believe“ (zu deutsch: „Wie wir glauben“) das menschliche Gehirn als Mustererkennungsmaschine. Das Gehirn erzeugt Bedeutung aus Mustern, die wir in der Natur sehen oder zumindest glauben zu sehen. Dabei ist es aus evolutionärer Sicht besser, Muster zu sehen, selbst wenn sie nicht vorhanden sind.

Wenn man ein lautes Geräusch in den Büschen hört und annimmt, dass es sich um ein Raubtier handelt, erkennt man ein Muster. Und rennt weg. Selbst wenn sich herausstellt, dass es nur der Wind war, kostet die Fehlentscheidung nur ein wenig Energie. Hört man allerdings den Wind im Gebüsch, der in Wirklichkeit ein gefräßiges Raubtier ist, kostet die falsche Entscheidung – stehen bleiben und dem „Wind“ lauschen – im Zweifelsfall das Leben. Shermer beschreibt die Mustererkennung daher als ein Muss für das Lernen und Überleben.

Wenn Sie also die richtige Antwort auf das obige Rätsel gefunden haben, herzlichen Glückwunsch!



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