Maskenpflicht auf Mallorca trübt Ferienspaß, aber „Hauptsache Urlaub“
In der Nacht auf Samstag (11.7.) ist es in den Partyhochburgen auf Mallorca zu ausufernden Partys gekommen. „So gut wie niemand trug eine Maske, Sicherheitsabstände wurden nicht eingehalten. Die Polizei schritt nicht ein“, heißt es in einem „Tagesschau“-Bericht.
„Es ist eine Situation, die ich einfach nicht verstehen kann“, sagte der Sprecher des Nachbarschaftsvereins Playa de Palma. Er könne „diese Art von Touristen“ nicht verstehen, die hierherkommen und „einfach so tun als wäre nie irgendetwas passiert“. Das sei verantwortungslos und würde auch die Deutschen in einem sehr schlechten Licht dastehen lassen.
Seit dem 13. Juli gilt auf den Balearischen Inseln nun eine verschärfte Maskenpflicht – zum Verdruss der Urlauber. Eine 62-Jährige hatte ihren Urlaub kurzfristig gebucht; „wenn wir das gewusst hätten, wären wir natürlich nicht genau an diesem Wochenende geflogen“, erklärte sie. Durch die Auflage sieht sie sich schon „sehr eingeschränkt“. Aber trotzdem würde sie weiterhin ihren Urlaub genießen.
Andere Urlauber hatten die Masken ohnehin bereits im Gepäck. Wenn man abends in die Bierstraße gehe, könne man eine Maske tragen. „Da ist ja Halligalli, da hängen sie alle aufeinander“, da sei das angebracht. Aber am Strand wäre das schon anders.
Einen Grund, wieder abzureisen, sei die neue Maskenpflicht im beliebten Urlaubsgebiet nicht – jedenfalls nicht für die, die bereits vor Ort sind. Schön sei es zwar nicht, die Masken bei der Hitze zu tragen, wo man kaum atmen könne, aber nun sei man schon mal da. Ein Ehepaar sagte: „Es ist ok, Hauptsache Urlaub.“
Eine andere Touristin fand: „Wenn ich mir vorstelle, du sollst hier Abends gemütlich als Urlauber mit Maske rumrennen, finde ich das echt daneben.“
Kontrollen, Inspektionen und 100 Euro Bußgeld
Es sei das Hauptziel, die „Gesundheit aller Bürger und Besucher zu schützen“, sagte die Verwaltungsministerin Isabel Castro nach einer Kabinettssitzung am Freitag (10.7.). Insoweit müsse verhindert werden, dass „einige wenige“ die Gesundheit derjenigen aufs Spiel setzen, die sich bislang „sehr vorbildlich“ verhalten hätten.
Einen Schwerpunkt setzt die neue Verordnung auf die Kontrollen von illegalen Menschenansammlungen. Aus diesem Grund sind in der Verordnung Kontrollen und Inspektionen vorgesehen, an denen sich neben der Orts- und Nationalpolizei auch die Guardia Civil und Inspekteure verschiedener Behörden beteiligen.
„Ohne Hausdurchsuchungsbefehl dürfe die Polizei zwar nicht auf Privatgrundstücke eindringen. Eine permanente Einsatzkommission werde aber dafür sorgen, dass notwendige richterliche Anordnungen so schnell wie möglich ausgestellt würden, sofern eine Notwendigkeit gesehen werde“, heißt es dazu in der „Mallorcazeitung“. Auch von der Möglichkeit, Ein- und Ausgänge von Privatgrundstücken zu kontrollieren, würde Gebrauch gemacht.
Aber auch die Maskenpflicht werde kontrolliert. Zunächst würden Ermahnungen ausgesprochen werden. Erst nach einigen Tagen, wenn die Regeln bekannt seien, würde man notfalls auch ein Bußgeld verhängen, das laut Medienberichten mit 100 Euro angegeben wird.
Maskenpflicht und Sperrung von Stränden
Seit Bekanntgabe der Maskenpflicht werden in den Hotels auf den Balearen immer mehr Reservierungen storniert. Das gab der Hotelverband FEHM auf Mallorca und der Verband der Hotelketten der Balearen laut „Inselradio“ bekannt. Vor allem deutsche und britische Gäste würden davon Gebrauch machen.
Die seit dem 13. Juli auf den Balearen geltende verschärfte Maskenpflicht schreibt das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vor, sobald die Möglichkeit besteht, auf andere Menschen zu treffen. Das gilt sowohl für alle geschlossenen öffentlichen Räume als auch auf der Straße und im Freien. Ausnahme bildet der Aufenthalt am Strand, am Pool und beim Sport.
Laut Medienberichten ist es zudem nicht ausgeschlossen, dass immer wieder Strände wegen Überfüllung gesperrt werden. So wurde berichtet, dass die Ortspolizei von Calvià im südwestlichen Mallorca Stände wegen Überfüllung vorübergehend geschlossen hatte. Aufgrund der vielen Badegäste sei es unmöglich gewesen, die Sicherheitsabstände einzuhalten. Insoweit empfiehlt die Gemeinde, sich weitläufigere Buchten auszusuchen, wenn ein Strandtag am Wochenende geplant ist.
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