108 ausgemergelte Löwen aus „Zuchthaus“ in Südafrika gerettet – Nur für ihre Knochen gezüchtet
Das Geld der Touristen schafft immer wieder Nachfrage: Influencer gieren nach einem Selfie mit einem (jungen) Löwen. Trophäenjäger aus wohlhabenden, westlichen Ländern kommen, um auf eingezäunte Großwildkatzen zu schießen. Anhänger der traditionellen östlichen Medizinindustrie zahlen viel Geld für Tiger- und Löwenknochen, weil man sich hiervon magische Kräfte verspricht.
Die verlassene Löwenzuchtanlage „Pienika“ im Nordwesten Südafrikas spricht für die Vernachlässigung, die diese unglücklichen Tiere erleiden mussten. Von 108 Löwen, die in der Einrichtung lebten, waren 27 von Krankheiten, Parasiten und Räude befallen. Aus diesem Grund hatten Sie ihr ganzes Fell verloren. Zudem waren einige von ihnen dem Tod nahe.
In Gehegen, die für zwei Löwen bestimmt waren, drängten sich 30 Tiere. Drei Löwenjunge litten zudem an einer neurologischen Erkrankung namens „Meningoenzephalitis“, eine Entzündung des Gehirns. Sie konnten nicht laufen und einer von ihnen musste von einem Tierarzt eingeschläfert werden.
Anonymer Tipp auf „schockierendsten Fall von Vernachlässigung“
Journalisten wendeten sich anonym an den „National Council for Societies for the Prevention of Cruelty to Animals“ (NSPCA). Seine einzige aber gewaltige Aufgabe ist es, die südafrikanischen Tierschutzgesetze durchzusetzen.
Als die Inspektoren der NSPCA die Anlage sahen, wurde diese als eine der schockierendsten Fälle von Tiervernachlässigung bezeichnet, die sie je gesehen hatten, berichteten sie National Geographic.
Es ist schwer zu beschreiben, was man in diesem Moment fühlt, weil man sich bei diesem Anblick so leer fühlt. Man weiß, dass man eigentlich ‚den König des Dschungels‘ unter solchen katastrophalen und unwürdigen Bedingungen sieht. Da geht ein Teil deiner Seele kaputt, weil man den Glauben an die Menschheit verliert“, sagte Douglas Wolhuter von der NSPCA, der die Inspektion leitete.
Es gibt Tausende Löwen, Tiger und andere Großkatzen, die in Gefangenschaft gehalten werden, wie hier auf der Pienika-Farm, so der Wildtierführer und Fotograf Ian Michler. Von artgerechten Lebensbedingungen sind sie kilometerweit entfernt.
Die Löwen auf der Pienika-Farm sind wahrscheinlich gezüchtet worden, um ihre Knochen in der asiatischen traditionellen Medizinindustrie zu verkaufen, was eine erschreckende Aussicht darstellt.
„Wer Löwen für das Löwenknochengeschäft züchtet, dem ist es egal, wie diese Löwen zu Lebzeiten aussehen“, erklärt Michler. „Denn am Ende des Tages werden sie nur in einem Sack landen, einem Sack voller Knochen, der nach Asien verschifft wird.“
Der Mensch ist das größte Raubtier auf Erden.
Leider gibt es wenig Grund, optimistisch zu sein für ein gutes Ende für diese gefundenen Löwen. Die Löwen von der Pienika-Farm kennen seit ihrer Geburt nur die Gefangenschaft und können nicht in die Wildnis entlassen werden, noch gibt es genügend anständige Zufluchtsorte, in denen sie wohnen können.
Auch die Strafverfolgung oder die Justiz ist nicht wirklich daran interessiert, die Brutbedingungen in Südafrika in Gefangenschaft zu beeinflussen.
„Wenn die Löwen eine Stimme hätten, würden sie natürlich brüllen, dass die Gerichte vom Himmel herunterkommen und entscheiden würden“, so Michler. „Aber ich kann kein Fortschritt erkennen, das die Zuchtpraktiken oder das Löwenknochengeschäft wirklich beendet. Es gibt bisher tatsächlich keine fairen und weltweit gültigen Standards für das Wohlergehen dieser Spezies.“
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: 108 Mangy Lions Found in Abandoned Breeding Facility in South Africa, Bred for Their Bones (deutsche Bearbeitung Jacqueline Roussety)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion