Melbourne – Wiederholt als lebenswerteste Stadt der Welt ausgezeichnet!

Melbourne - Down-Under - Am Ende der Welt? Das dem nicht so ist, bewies diese liebenswerte Stadt immer wieder, in der sich Moderne und interessante Teile des Stadtbilds aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert vereinen. Auch wie man den Verkehr in der Innenstadt in den Griff bekommt, zeigt Melbourne auf beeindruckende Weise.
Titelbild
Die Skyline von Melbourne, AustralienFoto: iStock
Epoch Times4. Februar 2018

Nach einer Studie der Mediengruppe „The Economist“ wurde Melbourne im Jahr 2016 das zweite Mal zur lebenswertesten Stadt, nicht nur Australiens, sondern der ganzen Welt gekürt. Jedes Jahr bewertet die britische Zeitschrift ungefähr 140 Städte weltweit nach Kriterien wie, Sicherheit, Stabilität, Erholungswert und Infrastruktur, nach Sport- und Kulturangeboten.

Man könnte das mit einer Oscar- oder Nobelpreisverleihung vergleichen und Stadtplaner und Politiker, können hier an guten Beispielen lernen.

Seit fünfzehn Jahren schon rangiert Melbourne unter den Top 3 der lebenswertesten Städte der Welt, und seit sechs Jahren in Folge steht Melbournes an Platz Eins, gefolgt von Wien und Vancouver.

Typische Wohnhäuser in Melbourne Foto: iStock

Als Hauptstadt des Bundesstaates Victoria, beherbergt sie auch den größten Teil der Bevölkerung des Bundesstaates. Es leben ungefähr 4,8 Millionen Menschen in Melbourne, das sind fast 20% der gesamten australischen Bevölkerung.

Historische Tram für Touristen

Freie Sight-Seeing-Tram in Melbourne Foto: iStock

Innenstadtverkehr – Entspannt

Nach offiziellen Angaben hat Melbourne das größte Straßenbahnnetzwerk der Welt. Die Linie 75 zum Beispiel, pendelt zwischen den Docklands und dem Burwood Highway. Das ist eine Strecke von ungefähr 30 Kilometern, für eine Straßenbahn eine beachtliche Entfernung. Melbourne ist sehr weitläufig und hat eine Größe von ungefähr 9990km² und ist damit mehr als zehnmal größer als Berlin mit einer Fläche von 891,8 km²(Das umliegende Brandenburg müsste ca. ein Drittel seiner Fläche an Berlin abgeben, damit es die Ausdehnung Melbournes hätte).

Mit der Linie 35 „City Circle“, kann man kostenlos eine Rundfahrt mitsamt Lautsprecheransagen zu den interessantesten Punkten der Tour genießen. Sie kommt etwas nostalgisch daher, denn es werden hauptsächlich Wagen aus den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Aber technisch ist sie auf modernstem Stand und sie verbreitet eine sehr entspannte Atmosphäre.

Moderne Wagen und dichte Zugfolgen sichern den Erfolg

Auf ungefähr 250 Kilometern doppelseitiger Strecke, stoppen die Wagen an 1.700 Haltestellen. Die Zahl der Fahrgäste lag im Jahr 2016 bei knapp über 200 Millionen Personen. In der Hauptverkehrszeit halten die Bahnen alle 60 Sekunden an manchen Haltestellen.

Moderne, gut gepflegte Wagen machen das Fahren angenehm Foto: Scott Barbour/Getty Images

Fahrpreis in der Innenstadt – Gratis!

Im gesamten Innenstadtbereich von Melbourne fährt man Gratis – weil es, wie ein Stadtsprecher sagt, für die Stadt billiger ist. Dahinter steckt ein Konzept.

Durch das dichte Netz des öffentlichen Nahverkehrs kommt man schnell vorwärts, deswegen fällt auch die Notwendigkeit weg, mit dem eigenen Auto in die City zu fahren. Manche Straßen in der Innenstadt dürfen auch nur von Trams, Bussen,Notdiensten und Fußgängern benutzt werden.

Das führt zu weniger Individualverkehr in der Innenstadt. Die Straßen halten  länger, die Luft ist sauberer und die Anzahl der Verkehrsinfälle ist drastisch gesunken, obwohl es einige sehr gewöhnungsbedürftige Regeln für den Verkehr in der Innenstadt gibt. Fahrkartenkontrollen sind nicht nötig und dadurch auch keine unverhältnismäßig teuren Prozesse wegen Schwarzfahrens.

Auch außerhalb der Innenstadt bleibt es günstig, die Öffentlichen zu benutzen

Aber auch wer mit der Straßenbahn in die Außenbezirke muss, zahlt bestimmt nicht zu viel. Die Fahrkarten kosten umgerechnet zwischen 1,40 Euro und 3,00 Euro, gelten 2 Stunden und umsteigen kann man in seinem Tarifbereich, so oft man will.

In vergleichbaren deutschen Tarifgebieten des Regionalverkehrs käme man auf Preise zwischen 5 und 12 Euro und für so manche Strecke würden 2 Stunden garantiert nicht reichen. Bedenkt man außerdem, dass der Mindestlohn dort bei 12 Euro liegt und die Verkehrsbetriebe trotzdem nicht Not leiden, dann sollten sich unsere Verkehrsplaner vielleicht mal in Australien erkundigen, wie man das macht.

Melbourne hat aber noch mehr zu bieten

Fußgängerzonen mit kleinen Shops und Cafés. Foto: WILLIAM WEST/AFP/Getty Images

Den Einwohnern Melbournes wird eine besondere Liebe zu gutem Kaffee nachgesagt. Den genießen sie gerne in den Cafés in den kleinen Gassen, die es hier auch gibt.

Federation Square (Rechts), und St Paul’s Cathedral Foto: WILLIAM WEST/AFP/Getty Images

Ein zentraler Platz in Melbourne. Zankapfel zwischen Verfechtern von moderner Architektur und Traditionalisten. Die Gegensätze sind mindestens als interessant zu bezeichnen.

Flinders Street Station Knotenpunkt des lokalen S-Bahnnetzes Foto: WILLIAM WEST/AFP/Getty Images

Auch hier, „klassische“ Architektur des 19. Jahrhunderts. Vergessen wir nicht, Melbourne ist gerade mal 150 Jahre alt.

Melbourne gilt neben New York und Berlin als eine der Graffiti-Hauptstädte Foto: Scott Barbour/Getty Images

Melbourne hat eine „bunte“ Szene für Graffiti aller Art. Auch hier gilt, wie überall: Wem’s gefällt. Die Diskussionen über das Thema schlagen hier dieselben Wellen wie in Berlin oder New York.

Großer Hafen für Personenschifffahrt, Port Phillip. Ein eigener Stadtbezirk mit 91 000 Einwohnern Foto: Brendon Thorne/Getty Images for P&O Cruises

Und nicht zuletzt ist Melbourne mit seiner riesigen Bucht, ein großer Hafen. (jm/al – ETD)

Ja, in Australien ist tatsächlich einiges ein wenig anders, als bei uns!

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion