Englands älteste Höhlenkunst enthält Symbole, die böse Geister abwehren sollten
In England gibt es eine Höhle, deren Wandmalereien überwiegend von Menschen aus der letzten Eiszeit stammen. Die Darstellungen von Bisons, Vögeln und Rentieren sind Bilder aus ihrer Welt und die bislang einzigen bekannten Beispiele für eiszeitliche Felskunst in Großbritannien.
Aber genau diese Creswell-Crags-Schlucht soll auch der Ort einer neueren Form von Felsmalerei gewesen sein: sogenannten Hexenzeichen. Die Symbole, die als apotropäische Zeichen bekannt sind, sind in die Wände und Decken der Höhlen geritzt. Die Schlucht selbst besteht aus Kalkstein und befindet sich an der Grenze zwischen Nottinghamshire und Derbyshire. Ihre Geschichte reicht bis zu 60.000 Jahre zurück.
Immer wieder Überraschungen in den 60.000 Jahre alten Höhlen
Hayley Clark und Ed Waters, Mitglieder der britischen Untergrundforschungsgruppe Subterranea Britannica, entdeckte die Spuren während einer Höhlentour in der Creswell-Crags-Schlucht.
„Diese Hexenspuren waren die ganze Zeit in Sichtweite“, sagte John Charlesworth, Reiseleiter zum Zeitpunkt der Entdeckung, in einer Erklärung. „Nach 17 Jahren in Creswell Crags frage ich mich, welche Überraschungen ihre Höhlen noch auf Lager haben.“
Hexenzeichen wurden nach der Aussage der Forscher zur Abwehr böser Geister zwischen dem Mittelalter und dem 19. Jahrhundert verwendet. Am häufigsten malten die Menschen diese Zeichen an Häusern und Kirchen. Zu diesen Markierungen gehörten dabei oft römische Buchstaben.
Diese sind auch in der Höhle Creswell Crags bekannt und wurden inmitten der mindestens 14.000 Jahre alten Malereien entdeckt. Derartige Zeichen kamen jedoch erst mit der Besetzung der Britischen Inseln durch die Römer in diese Gegend. Somit sind sie mehrere tausend Jahre jünger und völlig fehl am Platz.
Ein Symbol für die „Jungfrau der Jungfrauen“?
Weiterhin besteht eine Symbolgruppe aus zwei überlappenden V’s, die sich nach der Aussage der Forscher auf Maria „Jungfrau der Jungfrauen“ beziehen könnten.
Andere Motive gelten als „Mittel zur Erfassung des Bösen“, zu denen unter anderem diagonale Linien, Kästen und Labyrinthe gehören. Laut den Wissenschaftlern könnten diese eine Reaktion auf eine Zeit unerwarteter Krankheiten, Todesfälle oder schlechter Ernten sein.
Die Forscher sind sich immer noch nicht sicher, wann, von wem oder aus welchem Grund die Markierungen gemacht wurden. Aber das sind Fragen, die die Wissenschaftler versuchen zu beantworten, während sie die Symbole studieren.
Die Stätte steht unter Denkmalschutz und soll ab Ende Februar 2019 für Besichtigungen zugänglich sein.
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