Eichenprozessionsspinner: Die gefährliche Raupe ist erneut kaum zu bremsen

Der Eichenprozessionsspinner ist für Mensch und Tier gefährlich. Die Raupen des Waldschmetterlings bilden Gifthaare, welche Rötungen und auch Atembeschwerden hervorrufen können.
Titelbild
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea).Foto: iStock
Epoch Times21. April 2020

Förster und Waldbesitzer beunruhigen erneut die explosionsartige Zunahme der Raupen der Schmetterlingsarten Schwammspinner und Eichenprozessionsspinner. Vor allem Letztere können mit kleineren Gifthaaren starke allergische Reaktionen bei Menschen und Tieren auslösen.

Während der Schwammspinner keine unmittelbare Gefahr darstellt, gestaltet sich die Lage beim Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) etwas prekärer. Die feinen Haare des Eichenprozessionsspinners sind kleine Widerhaken und verursachen Rötungen oder Pusteln. In Einzelfällen können sie auch zu einem allergischen Schock oder Atembeschwerden führen.

Für Menschen endet der Kontakt meist mit einem Hautausschlag und Pusteln. Für die Tiere kann dies jedoch ungemein gefährlicher werden.

Gefährlich vor allem für Hunde

Laut „Vier Pfoten“ sollte der Hund bei einer Kontaktaufnahme mit der Raupe genau beobachtet werden. Bei folgenden Symptomen muss ein Tierarzt aufgesucht werden:

  • Sabbern und Anschwellen der Zunge.
  • Entzündungen der Augenbindehaut.
  • Erbrechen und Atembeschwerden.
  • Geschwollener Mund.
  • Lungenbeschwerden bis hin zu Erstickungsgefahr.

Laut der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ lassen sich die Nester an ihrer kuppelartigen Form in der Größe eines Tennisballs erkennen. Zu Beginn sind die Nester eher weiß, während sie mit der Zeit bräunlicher werden. Die Raupen sind schwarz, weisen aber unzählige weiße Brennhaare auf, sodass sie oft grau erschienen. Wer ein Nest oder mehrere Raupen sieht, sollte es dem zuständigen Ordnungsamt melden – sofern Kinder gefährdet sind oder die Nester sich an kritischen Orten befinden.

Eichenprozessionsspinner bildet Gifthaare

Die Stadt Berlin ging beispielsweise im Jahr 2013 gezielt mit einer großen Aktion gegen den Eichenprozessionsspinner vor, da sich Beschwerden aus der Bevölkerung häuften. Insgesamt wurden damals in Berlin ca. 8.800 Eichenbäume erstmalig mit einem Biozid behandelt. Nicht selten werden in den Frühlingsmonaten Mai bis Juli einzelne Parkanlagen und Grünflächen gesperrt.

Der Eichenprozessiosspinner ist ein Waldschmetterling, dessen Raupen zur Verteidigung giftige Härchen (Brennhaare) ausbilden. Sie kommen vermehrt auf Eichen vor und wandern in den wärmeren Monaten vom Baum auf den Boden. (cs)

Ein Nest des Eichenprozessionsspinners. Foto: iStock



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