Dramatische Rettungsaktion in Schweden nach Brand auf Fähre
Nach einem Brand und einer dramatischen Evakuierungsaktion hat die Passagierfähre Stena Scandica am späten Montagabend Kurs auf ihren Zielhafen in Schweden genommen.
Das Feuer, das zuvor in einem Kühlcontainer auf dem Autodeck der Fähre entstanden war, hatte am Nachmittag zwar schnell gelöscht werden können. Der Brand hatte jedoch einen Stromausfall verursacht, woraufhin die Fähre am Abend bei starkem Wind Richtung Süden auf die Insel Gotland zugetrieben war.
Hubschrauber im Einsatz
Ein Schlepper, der das Schiff in den Hafen von Nynäshamn südlich von Stockholm bringen sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch unterwegs. Aus Sorge davor, dass das Schiff mit 299 Menschen an Bord vor dessen Ankunft auf Grund laufen könnte, starteten die Rettungskräfte vor Ort die Evakuierung der Fähre. Familien mit Kindern und ältere Menschen wurden mit Hilfe von Helikoptern von Bord gebracht.
Kurz vor der Küste schaffte die Besatzung der Stena Scandica es, zwei Motoren zum Laufen zu bringen, sodass sich die Fähre aus eigener Kraft von Gotland weg Richtung Norden bewegen konnte. In Begleitung des Schleppers und der Küstenwache nahm sie anschließend Kurs auf Nynäshamn. „Wir rechnen damit, dass sie in fünf bis sechs Stunden ihren Zielort erreicht. Das ist aber auch vom Wetter abhängig“, sagte eine Sprecherin der Schifffahrtsbehörde gegen 22 Uhr.
Die Evakuierung war kurz zuvor wegen Einbruchs der Dunkelheit abgebrochen worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur TT waren zuvor 25 Menschen auf eine andere Passagierfähre gebracht worden.
Es gibt keine Verletzten
Die Stimmung an Bord sei ruhig, es gebe keine Verletzten, hieß es. Für den Fall einer Evakuierung waren bereits kurz nach dem Brand Lotsenboote und Helikopter in Richtung der Fähre geschickt worden. Auch ein Frachtschiff und eine andere Passagierfähre hatten auf den Notruf reagiert.
Die Fähre befand sich beim Ausbruch des Brandes nahe der kleinen schwedischen Insel Gotska Sandön. Sie war auf dem Weg von Ventspils in Lettland nach Nynäshamn. (dpa)
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