Saat Frei für das Gartenjahr 2023
Der Februar ist der ideale Monat, um das Gartenjahr zu beginnen, erste Pflänzchen im Haus zu ziehen und eine Anbauplanung für Frühling bis zum Sommer zu machen. So verlieren Sie keine Zeit und können möglicherweise bereits ab Mitte oder Ende April aus Ihrem eigenen Gemüsegarten ernten.
In milden Regionen und je nach aktueller Witterung könnten sich ab Mitte Februar sogar die ersten Gemüsepflanzen an geschützten und sonnigen Plätzen im Freiland setzen lassen. Sonst bietet sich ein Gewächshaus an. Wichtig ist, das Klima des eigenen Gartens zu kennen und mit den richtigen Gemüsekulturen zu starten. Dafür eignen sich Kopfsalat, Pflücksalat, Romanasalat, Batavia. Aber auch Kohlrabi, Knollenfenchel sowie Schnittlauch und Petersilie können ab Februar/März ins Gartenbeet gepflanzt werden.
Kältetolerant und frühreif
Als erste Direktsaat fürs Beet eignen sich Radieschen, Karotten, Spinat und Rucola. Radieschen keimen bereits ab fünf bis sechs Grad Celsius. Bei höheren Temperaturen geht es schneller, aber sie tolerieren auch bis zu -3 Grad Celsius. Sollten Fröste auftreten, verzögert dies lediglich das Wachstum, schaden aber den jungen Pflänzchen nicht. Mitunter können bereits Mitte/Ende April die ersten zarten Radieschen geerntet werden. Eine ähnlich kurze Vegetationszeit haben Spinat und Rucola.
Karotten, die ebenfalls sehr unempfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen sind, haben eine etwas längere Keim- und Wachstumszeit. Werden sie schon Mitte Februar gesät, sind sie ab Mitte–Ende Mai bis Anfang Juni als junges Gemüse erntereif.
Nicht zu vergessen sind die kältetoleranten Fruchtgemüse wie dicke Bohnen – auch Puffbohnen genannt – und Erbsen, die so zeitig wie möglich ins Gartenbeet gehören. Dann ist die Puffbohne fast erntereif, bevor sie von der schwarzen Blattlaus befallen werden kann, was gerne ab Mai auftritt. Und Erbsen können so noch vor der Frühsommerhitze geerntet werden, die sie sehr schlecht vertragen. Auch Zwiebeln und Knoblauch werden im zeitigen Frühjahr gesteckt.
Keine Angst vor Spätfrost
Orientierung bei der Auswahl der Pflanzen kann zudem die Bestimmung der sogenannten Winterhärtezone bieten. So hilft unter anderem die „USDA Plant Hardiness Zone Map“, welche Sorten wo kultiviert werden können und wann Sie dort mit dem Gemüseanbau starten können. Diese Karte basiert auf der durchschnittlichen jährlichen Wintermindesttemperatur, einem wichtigen Faktor, der bestimmt, ob eine Pflanze den Winter wahrscheinlich überlebt. Ursprünglich vom US-Landwirtschaftsministerium herausgegeben, gibt es diese Einteilung auch für Deutschland. [1, 2]
Ein weiterer Faktor ist das Mikroklima des Gartens, das sich aus der Lage beispielsweise in einem Talkessel oder am Südhang ergibt. Auch Hauswände, Steinmauern, Teiche oder Nischen, die ein Garten zu bieten hat, bieten eine Vielzahl unterschiedlicher (Klima-)Bedingungen. [3]
Zum Schutz vor kalten Nächten und um für eine bessere Bodenerwärmung zu sorgen, ist es sinnvoll, die bepflanzten Beete mit Vlies oder Folie abzudecken. So überstehen die Pflanzen unbeschadet so manchen Nachtfrost.
Weitere Möglichkeiten, um Pflanzen vor Kälte zu schützen und das Wachstum zu beschleunigen, sind ein Frühbeetkasten, ein Hochbeet mit Frühbeetaufsatz oder das unbeheizte Gewächshaus. Im richtig angelegten Früh- und Hochbeet entsteht durch die Zersetzung von Gartenmaterial und Stallmist Wärme, die mitunter einen Anstieg der Bodentemperatur um fünf Grad Celsius bewirkt.
Ertragssteigerung durch Planung
Sind die Beete im Frühling so zeitig wie möglich bepflanzt, machen sie durch die frühe Ernte bereits ab Mitte Mai Platz für das kälteempfindliche Sommergemüse. Dazu gehören Buschbohnen, Tomaten, Paprika, Chili, Gurken, Zucchini und Kürbis, die traditionellerweise erst nach den Eisheiligen gesetzt werden.
Auch Herbstgemüse wie Sellerie und Süßkartoffeln wird als Folgekultur nach der Frühjahrsernte ab Mitte Mai gepflanzt, ebenso Lauch, Weiß- und Grünkohl. Frühlingsgemüse wie Salate und Radieschen können im Zwei-Wochen-Abstand weiter im Frühsommer bis in den Sommer hinein gepflanzt beziehungsweise gesät werden –, mit einer kurzen Pause in der heißesten Phase des Sommers.
Die meisten Sommer-Fruchtgemüse müssen in warmen Innenräumen, zum Beispiel auf der Fensterbank, zu Jungpflanzen vorgezogen werden. Am besten beginnt man mit Paprika, der aufgrund seiner langen Keim- und Entwicklungszeit bereits ab Februar in Anzuchtschalen ausgesät wird (siehe unten), gefolgt von Tomaten im März. Für Gurken, Zucchini und Kürbis reicht es, wenn die Samen Mitte April in kleine Töpfe mit Erde gelegt werden. So kann der Ertrag in einem Gartenjahr durch gute Planung wesentlich gesteigert werden.
Saat frei für Paprika
- Anzuchtschale mit Aussaaterde befüllen und diese gleichmäßig andrücken.
- Die Paprikasamen mit 1,5 bis 2 cm Abstand zwischen den Samen aussäen.
- Mit etwa 1 cm Erde bedecken. Leicht andrücken.
- Paprikasamen vorsichtig und sanft angießen und anschließend mit transparenter Folie abdecken.
- An ein helles, warmes Fenster stellen. Unter 25 Grad Celsius keimen Paprika eventuell nicht oder es können sich Pilze in der Erde bilden.
- Die Saat feucht halten, aber nicht zu nass. Die Keimzeit beträgt ein bis zwei Wochen.
- Nach zwei bis drei Wochen die Folie entfernen. Weiterhin feucht halten.
- Sobald die Keimlinge 4 Blätter haben (2 Keimblätter und 2 Laubblätter) in Töpfe mit 10 cm Durchmesser vereinzeln.
- Dafür Töpfe mit guter Gemüseerde befüllen. Die Pflänzchen vorsichtig aus der Anzuchtschale heben und in die Töpfe tief einpflanzen, die Blätter sollen aber über der Erde bleiben.
- Paprikapflanzen benötigen für ihr Wachstum nun viel Licht, die ersten 2 Tage jedoch keine direkte Sonne.
- Ab Mitte Mai können sie ins Freie, Gartenhaus oder auf dem Balkon in größere Töpfe gepflanzt werden.
(Mit Material von The Epoch Times)
Quellen und Literatur
[1] USDA Plant Hardiness Zone Map; planthardiness.ars.usda.gov/
[2] Plantmaps; plantmaps.com/interactive-germany-plant-hardiness-zone-map-celsius.php
[3] Garten-pur (2015); garten-pur.de/127
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion