Abschlussprüfung in der Fisch-Schule: Wie viele Fische schwimmen im Teich?
23 Fische schwimmen im Gartenteich – einem sehr großen Gartenteich mit nicht ungefährlichen Gewässern. Aus diesem Grund hat die fischige Gemeinde kürzlich einige schwere Schicksalsschläge erlitten. Nichtsdestotrotz muss das normale Schwimmen weitergehen, die Abschlussprüfungen in der Fischschule stehen bevor.
Der besonderen Situation geschuldet dachten sich die Prüfer, sie nehmen die jüngsten Ereignisse zum Anlass der einzigen Aufgabe. Obgleich es nur eine Aufgabe gibt, haben sie sich ein geschicktes System ausgedacht, anhand der gegebenen Antworten alle Fächer zu bewerten.
Finden Sie alle zehn Lösungen und können den Fischen helfen, die besten Noten für ihre Versetzung zu erreichen?
Wie viele Fische schwimmen im Teich?
In einem Gartenteich schwimmen 23 Fische:
- Zwei von sechs Delfinen schwimmen liebestoll davon.
- Fünf von dreizehn Lachsen sterben eines natürlichen Todes.
- Einer von vier Thunfischen ertrinkt.
Wie viele Fische Schwimmen im Teich?
Verzweifeln Sie nicht. Die Lösung ist wunderbar logisch. Fische leben unter Wasser und unter der Voraussetzung, der sehr große Gartenteich wurde künstlich angelegt und hat keinen natürlichen Zu- und Ablauf, befinden sich alle Fische – solange ihnen keine Füße oder Flügel wachsen – in einem geschlossenen System.
Ohne angrenzende Gewässer können die liebestollen Delfine daher nicht davon schwimmen. Sie befinden sich immer noch im Teich. Das Gleiche gilt für die verstorbenen Lachse. Ohne Strömung schwimmen auch sie – wenn auch mit dem Bauch nach oben – immer noch im selben Teich. Zudem besagt die Logik, ein Fisch kann nicht ertrinken.
Auch für den unschönen Fall, dass einige maritime Mitbewohner durchgebrannt oder das Zeitliche gesegnet haben, befinden sich alle Fische – zunächst – noch im Teich. Die richtige Antwort der Prüfungsaufgabe lautet daher: 23 Fische schwimmen im Gartenteich, oder?
Nach Auswertung der Antworten sieht das Zeugnis der Fische folgendermaßen aus:
Mathematik: gut
Wie bei vielen fischigen Rätseln ist „23 Fische“ jedoch nicht die einzige richtige Antwort. Alle anderen Lösungen erfordern jedoch mindestens einen Blick über das Ufer des Gartenteichs.
Anhand der Ausgangssituation lässt sich in jedem Fall die Anzahl der Fische feststellen, die ehemals im Gartenteich schwammen. Nach Adam Riese ist das die Summe der Fische und entspricht der ersten Lösung: 23. Die nachfolgenden Ereignisse dezimieren diese Zahl jedoch, sodass es weitere Lösungen gibt, die zu einer besseren Mathe-Note führen könnten.
Wie oben festgestellt, entfernt „davon schwimmen“ die Fische nicht aus dem Gartenteich. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Schmetterlinge im Bauch tatsächlich Flügel verleihen, können wir jedoch davon ausgehen, dass die beiden Delfine die Schule abgebrochen haben und zusammen durchgebrannt sind. Damit schwimmen nur 21 Fische im Gartenteich.
Ganz ähnlich, nur mit weniger Happy End, können wir den einen ertrinkenden Thunfisch betrachten. Wenn ein Mensch ertrinkt, füllen sich seine Lungen mit Wasser, analog dazu würden sich die Lungen eine „ertrinkenden“ Fisches mit Luft füllen. Dafür müsste er jedoch zuvor ebenfalls aus dem Wasser gesprungen sein und damit nicht mehr mit den anderen 20 Fischen im Gartenteich schwimmen.
Biologie: befriedigend
Unabhängig von der Mathematik haben die Prüfer auch andere Fächer bewertet. Alle bisherigen Lösungen betrachten alle Wesen im Teich als Fische, streng genommen gehören Delfine jedoch zu den Säugetieren. Aus diesem Grund schwimmen 17 Fische im Gartenteich.
Die beiden liebestollen Delfine können schwimmen – oder fliegen – wohin sie wollen, auch auf Wolke sieben werden sie deshalb nicht zu Fischen. Andererseits, wenn die Delfine nach ihrem Liebesspiel in den Teich zurückkehren, könnte die Zahl der „Fische“ wieder steigen – vorausgesetzt der Beobachter hat genügend Zeit, was in einer Prüfungssituation eher unwahrscheinlich ist.
Hauswirtschaft: sehr gut, Deutsch: ungenügend
Auch die 17 echten Fische verdienen eine genauere Betrachtung. Insbesondere in Krisensituationen könnte der Teichbesitzer zu drastischen Maßnahmen greifen müssen und die Frage lautet: Wer frisst wen?
Laut Duden ist ein Fisch, ein „im Wasser lebendes, durch Kiemen atmendes Wirbeltier mit einem meist von Schuppen bedeckten Körper und Flossen, mit deren Hilfe es sich fortbewegt“. Nach dieser Definition zählen sowohl die Delfine – aufgrund fehlender Kiemen – als auch die verstorbenen maritimen Bewohner nicht mehr zu den Fischen, da sie weder leben, noch sich durch Flossen fortbewegen. Da allerdings Fischgerichte im Sprachgebrauch als Fisch bezeichnet werden, sind sie immer noch Teil der Lösung.
Die Tatsache, dass fünf der aquatischen Mitbewohner nicht mehr unter den Lebenden weilen, macht sie deswegen nicht zu Vögeln. Daher sollten auch die verstorbenen Fische – solange sie noch nicht aus dem Teich auf den Teller verbracht wurden – als (tote) Fische im Gartenteich gezählt werden. Abzüglich des einen (auf dem Trockenen) ertrunkenen Thunfischs bleiben 16 Fische im Teich. – Mit Schmetterlingen im Bauch wäre das vielleicht nicht passiert.
Betrachten wir jedoch die fünf (toten) Lachse als Fisch(mahlzeit), schwimmt neben dem lebenden noch ein weiterer „Fisch“ – eine Mahlzeit bestehend aus fünf toten Lachsen – und damit zwölf Fische im Gartenteich.
Diese Verzehrmöglichkeit ist durch die Fragestellung keineswegs ausgeschlossen, im Gegenteil, die Betonung eines natürlichen Todes ermöglicht dem Teichbesitzer, sowohl Lachse als auch Thunfisch in die Küche zu verbringen. Ohne Delfine und ohne Leichen schwimmen nur noch elf Fische im Teich – acht Lachse und drei Thunfische.
Mitarbeit und Aufmerksamkeit: fischig-mangelhaft
Aus der Küche zurück in den Deutsch- und Matheunterricht – den Fische, egal, ob Delfin oder Thunfisch, vermutlich nie besucht haben. Da alle zudem im Gartenteich gelandet sind, haben sie wahrscheinlich auch in Geografie gefehlt.
Über die kulinarische Lösung lässt sich sicherlich nicht nur aus ethischer Sicht streiten, denn Fische und Fisch(mahlzeiten) sind zwei völlig unterschiedliche Fische. Schließlich ergibt ein Fußball auf einem Abendball nicht automatisch zwei Bälle; Schuppen haben auch manche Menschen – im Garten oder im Haar – und ohne Angeln funktionieren Türen nicht.
Mit mindestens demselben feinsinnigen Verständnis sind auch Sachaufgaben im Matheunterricht zu betrachten. Sachaufgaben soll man so lange lesen, bis man sie versteht und, sofern überhaupt nötig, erst dann rechnen. In der Aufgabe steht „Im Gartenteich schwimmen 23 Fische.“ Punkt. Egal was passiert ist, sind die 23 Teichbewohner eine Tatsache, die die erste Lösung bestätigt.
Ausgehend vom Ist-Zustand ergibt sich jedoch eine weitere Lösung. Wenn jetzt 23 Fische im Teich schwimmen, schwammen vor den – außer im Fall der verliebten Delfine – tragischen Ereignissen mehr Fische im Teich. 23 Fische von heute sind übrig, nachdem zwei Delfinen davongeflogen sind, fünf Lachse gestorben sind und ein Thunfisch ertrunken ist. Das würde bedeuten, inklusive Delfine schwammen ehemals sogar 31 Fische im Teich.
Lösungsorientiertes Denken: ausreichend
Letztendlich ist der ganze Rechenaufwand umsonst, denn, wie oben festgestellt, haben die meisten Fische sicherlich nie eine Fischschule von Innen gesehen und können daher weder lesen noch rechnen. Ausgehend davon ist den Fischen die Lösung vermutlich völlig egal und daher unwichtig.
Selbst wenn sie die Frage verstanden haben, haben sie mit dem sprichwörtlichen Gedächtnis eines Goldfisches sie wahrscheinlich längst wieder vergessen. Das führt zur Antwort: Einige schwimmen im Teich. Da die Lösung unwesentlich ist, könnte sie auch 42 Fische lauten. Warum? Weil 42.
Mit diesem Zeugnis ist die Versetzung in die nächste Klasse definitiv gefährdet, die Versetzung ins offene Meer jedoch dringend erwünscht.
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