Das Mekka der Fledermäuse
Seit mehr als 30 Jahren zählen, beobachten und kartographieren die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Naturkundemuseums in der Stadt Bourges Fledermäuse in der Umgebung. „Als wir damit angefangen haben, interessierte sich noch niemand für die kleinen Tiere“, erinnert sich Museumsdirektor Laurent Arthur. Heute organisiert er alle zwei Jahre ein „Fledermaus-Treffen“ mit mehr als 500 Fachleuten.
Dem Zentrum geht es vor allem um Aufklärung: Denn Fledermäuse haben nicht nur die allgemein bekannten Besonderheiten, dass sie mit dem Kopf nach unten schlafen und per Echo-Ortung „sehen“ – sie sind nach Angaben von Museumsdirektor Arthur auch Nutztiere. „Fledermäuse können Schädlinge von Weinbergen vertreiben“, sagt der Experte. Das könnte Winzern helfen, weniger Schadstoffe einzusetzen.
Fledermäuse sorgen für gute Weine
Die Experten bemühen sich deshalb, Fledermaus-Kolonien in Weinbergen im benachbarten Loire-Tal anzusiedeln, wo viele französische Weine hergestellt werden. Zudem erstellen die Forscher Expertisen für die Betreiber von Windkraftanlagen. Windräder gelten als Todesfallen für die Tiere, weil sie diese nicht schnell genug orten können.
Gebäude-Besitzern gilt die Fledermaus oft als Schädling – etwa, wenn sie sich in Dachböden oder Industrieanlagen einnistet. Viele Menschen hätten Angst vor den Exkrementen der Tiere, erzählt Arthur. Die Sorge ist laut Wissenschaftlern jedoch unbegründet: Europäische Fledermäuse sind nicht als Träger des Coronavirus in Erscheinung getreten. Allerdings haben auch Fledermäuse in China das KPC-Virus nach bisherigen Erkenntnissen nicht direkt auf den Menschen übertragen.
Der Fledermaus selbst könne das Coronavirus jedenfalls nichts anhaben, sagt François Moutou, der als Epidemiologe für das Zentrum in Bourges arbeitet. Als einziges fliegendes Säugetier verfüge sie über „ein Genmaterial, das die DNA repariert“. Auch die Immunabwehr werde dadurch stimuliert. Deshalb könnten Fledermäuse auch tödlichen Viren widerstehen. (afp/ts)
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