China-Milchskandal: Leiter einer Selbsthilfegruppe zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt
Anfang Monat wurde Zhao Lianhai von einem Gericht in Peking zu zweieinhalb Jahren Haftstrafe verurteilt. Er war mit „Stören der sozialen Ordnung“ angeklagt worden, da er mitgeholfen hatte eine Webseite und eine Selbsthilfegruppe zu errichten – für Familien, welche 2008 während des Milchskandal geschädigt worden waren.
Laut staatlichen Medien starben im Jahr 2008 mindestens sechs Kinder und über 300.000 wurden krank – Grund dafür: Babymilchpulver war mit der Chemikalie Melamin verunreinigt worden.
Zhao war früher bei der Behörde zur Nahrungsmittelüberwachung angestellt. Auch sein Kind wurde nach dem Trinken der giftigen Milch krank. Zhao gründete die Internetseite „Kidney Stone Babys“, wo betroffene Familien Informationen austauschen und juristischen Rat bekommen, wie sie die involvierten Unternehmen anklagen können.
Als die Entschädigungsforderungen Ende 2009 vor Gericht gingen, wurde Zhao verhaftet. Seitdem ist er inHaft.Laut Amnesty International wurde ihm für drei Monate der Kontakt zu einem Anwalt verweigert. Auch durfte er seine Familie nicht sehen. Amnesty International kritisierte das Urteil: „Wir sind erschüttert darüber, dass die Autoritäten einen Mann einsperren, den das chinesische Volk zu Recht als Beschützer der Kinder sieht, nicht als Kriminellen.“
Vor dem Gericht hielt Zhaos Sohn ein Schild mit der Aufschrift „Vater, komm nach Hause“. Zhaos Ehefrau und seine Familie weinten, als sie das Urteil hörten.
[Liu Xuemei, Ehefrau von Zhao]
„Es ist so ungerecht, sie haben uns zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Strafe ist zu hart, er ist schon seit einem Jahr inhaftiert. Was wollen sie denn noch? Es gibt niemanden, der sich um unsere Kinder kümmert.“
Der Anwalt von Zhao drückt seine Beunruhigung über die Länge der Haftstrafe aus.
[Li Fanping, Anwalt von Zhao]
„Auch wenn sie behaupten, dass er schuldig ist, warum müssen sie ihn so schwer bestrafen? Wir haben viele ähnliche Fälle. Sie alle bekommen sechs oder acht Monate, selbst die längste Strafe ist nicht länger als ein Jahr.“
Das chinesische Regime hat drei Personen, die in die Verseuchung des Babymilchpulvers involviert waren, zum Tode verurteilt. Die jetzt in Konkurs gegangene Sanlu Group soll nun jeder betroffenen Familie 220 € zahlen.
Für viele Chinesen half Zhao, dass diese Entschädigungen bewirkt wurden. Viele protestierten vor Gericht gegen das Urteil.
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