Bauarbeiter ziehen Schwert eines Elitekriegers aus Dänemarks Kanalisation
Anfang Februar dieses Jahres stießen Rohrverleger Jannick Vestergaard und Ingenieur Henning Nøhr bei Bauarbeiten an einem Kanal in Aalborg (Dänemark) auf ein Schwert. Nachdem sie einem Archäologen ihren überraschenden Fund gezeigt hatten, konnten die beiden ihr Glück kaum fassen.
Das Schwert eines Elitekriegers
Nach Angaben der Archäologen des Historischen Museums Nordjütland stammt das zweischneidige Schwert vermutlich aus der Zeit zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert. Die 112 Zentimeter lange Waffe gehörte einst wohl einem Elitekrieger aus dem Mittelalter. Dieser Mann hat zu Lebzeiten wahrscheinlich eine große Summe für die Waffe bezahlt.
„Der Erwerb eines Schwertes im Mittelalter war eine äußerst kostspielige Angelegenheit und der Kriegerelite vorbehalten. Diese bestand damals aus dem Adel, der es sich leisten konnte, eine solche Waffe zu tragen“, sagte das Museum in einer Erklärung.
Die beiden Finder entdeckten die Waffe bei Bauarbeiten in der Nähe von Algade. Allerdings wird es für immer ein Rätsel sein, wie der Krieger die Klinge verloren hat. Vielleicht hat er es bei einem Angriff auf Aalborg, heute die viertgrößte Stadt Dänemarks, im Schlamm verloren, erklärte der Archäologe Kenneth Nielsen.
Nielsen fügte hinzu, dass das Schwert in einer mittelalterlichen Abwasserschicht lag. Diese befand sich zu dieser Zeit „oberhalb von Algades alten Straßen“.
Die Waffe wurde mehrfach im Kampf eingesetzt
Wer auch immer diese Waffe herstellte, fügte auf beiden Seiten der Klinge eine Aussparung ein, die sogenannte „Blutrille“. Trotz ihres Namens wurde die Einkerbung nicht geschaffen, damit das Blut besser abfließen konnte. Vielmehr half sie, das knapp über 1 Kilogramm schwere Schwert leichter und schmaler zu machen, sagten die Archäologen.
Das Schwert hat auch einen scheibenförmigen Knauf am Griffende und eine gerade Parierstange. Bislang sind die Archäologen allerdings noch unterschiedlicher Meinungen, wie alt das Schwert ist. Laut den Forschern sei es gut möglich, das es bereits um 1200 von einem Schwertschmied hergestellt wurde.
Kampfspuren auf dem Schwert unterstützen diese Idee und zeigen. So sind sich die Archäologen sicher, dass die Waffe mindestens drei- bis viermal im Kampf eingesetzt wurde, bevor sie im 14. Jahrhundert verloren ging.
Fundstelle bleibt unter Beobachtung
Auch sei es selten, ein Eliteschwert auf der Straße zu finden, da die meisten der alten hochrangigen Waffen in Gräbern gefunden werden, sagten die Archäologen. Weiterhin stellten sie fest, dass sich in nur 20 Metern Entfernung der Friedhof von St. Peder befindet. Allerdings gab es in der Nähe der Waffe keine menschlichen Überreste.
Die Archäologen planen, die laufenden Kanalarbeiten weiter zu beobachten, für den Fall, dass weitere Artefakte zutage treten. In der Zwischenzeit wird das Schwert gereinigt, konserviert und dann im Historischen Museum Aalborg ausgestellt.
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