Ärzte in Australien: „Keine Giftschlangen mitbringen“
Ärzte in Australien haben Opfer von Schlangenbissen aufgefordert, die gefährlichen Tiere künftig nicht mehr zwecks Identifizierung mit ins Krankenhaus zu bringen.
Speziell in der tropischen Region Queensland würden Klinikmitarbeiter häufig mit einigen der giftigsten Schlangen der Welt konfrontiert, die von Patienten gefangen wurden, berichtete der australische Sender ABC unter Berufung auf Mediziner. Irrtümlich glaubten sie, dass dies bei der Behandlung hilfreich sein könnte.
Schlangen in Plastikdosen
In einem besonders drastischen Fall sei der Belegschaft des Bundaberg Hospitals nördlich von Brisbane Anfang des Monats eine durchsichtige Vorratsdose aus Plastik mit einer Östlichen Braunschlange ausgehändigt worden, einer der giftigsten Landschlangen der Welt.
Das Reptil sei kaum gesichert gewesen und die Mitarbeiter hätten große Angst gehabt, zitierte der Sender Adam Michael, den Direktor für Notfallmedizin an der Klinik. Das habe die Behandlung des Patienten erheblich verzögert. Zudem setzten die Menschen sich unnötigen Risiken aus, wenn sie versuchten, die Tiere einzufangen.
Ärzte könnten Schlangen ohnehin nicht auseinanderhalten
Schlangen in ein Krankenhaus mitzubringen sei nicht nur gefährlich, sondern Krankenhausmitarbeiter seien generell auch nicht in der Lage, Schlangen zu identifizieren, betonte Michael. Ärzte könnten anhand klinischer Anzeichen sowie durch Bluttests und Schlangengift-Nachweiskits feststellen, ob ein Gegengift benötigt werde und falls ja, welches.
In Australien, wo viele Giftnattern leben, werden jedes Jahr durchschnittlich 3.000 Menschen von einer Schlange gebissen. Jedoch benötigen Forschern zufolge nur 100 bis 200 davon ein Antitoxin.
Tödliche Schlangenbisse sind selten – jedoch war erst im März ein 47-Jähriger bei dem Versuch ums Leben gekommen, eine Östliche Braunschlange aus einem Kindergarten zu entfernen. Der Mann wurde mehrmals in den linken Arm gebissen – wusste aber nicht, ob es sich um eine Giftschlange handelte. Statt einen Rettungswagen zu rufen, sei der Mann noch nach Hause gefahren. Kurze Zeit später kam es zum Herzstillstand. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion