Älteste Pyramide der Welt: Kontroverse Studie offenbart „größte megalithische Stätte in Südostasien“

Mitte Dezember präsentierte ein Team aus Wissenschaftlern eine kontroverse Studie zum Gunung Padang, einem Hügel in Indonesien. Unter ihm soll sich die älteste Pyramide der Welt verbergen. Doch die Meinung der Forschungswelt geht weit auseinander.
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"Es ist ein einzigartiger Tempel", so die Forscher. Prähistorische Gesellschaften seien nicht so primitiv, wie allgemein angenommen.Foto: iStock
Epoch Times28. Dezember 2018

Als die niederländischen Kolonisten Anfang des 20. Jahrhunderts als erste Europäer Gunung Padang entdeckten, müssen sie von der schieren Größe ihrer alten, in Stein umhüllten Umgebung beeindruckt gewesen sein.

Hier, verstreut auf einem riesigen Hügel in der west-javanischen Provinz Indonesien, lagen die Überreste eines massiven Komplexes von felsigen Strukturen und Denkmälern. Dieses „archäologische Wunder“ ist inzwischen als die größte megalithische Stätte in ganz Südostasien beschrieben bekannt.

Nun vermutet ein Forscher in seiner Studie eine noch viel größere Sensation, verborgen unter dem Hügel Gunung Padang. Die Stätte ist in der Vergangenheit bereits durch eine Vielzahl an archäologischen Zeugnissen bekannt geworden.

Die älteste Pyramide der Welt?

In einer neuen Studie behauptet der Forscher Danny Hilman Natawidjaja vom Indonesischen Institut für Wissenschaft nun das Unglaubliche. Unter einem Hügel namens Gunung Padang soll sich die älteste Pyramide der Welt befinden.

Ihre geschichteten Reihen von Strukturen seien dabei über 10.000 Jahre alt. Zudem sei die Struktur nicht oberflächlich, sondern tiefer verwurzelt und habe eine Fläche von mindestens 15 Hektar.

„Unsere Studien belegen, dass die Struktur nicht nur den Gipfel bedeckt, sondern sich auch um die mindestens 15 Hektar großen Hänge wickelt“, erklären die Autoren. „Die Strukturen sind nicht nur oberflächlich, sondern auch tiefer verwurzelt.“

Die Studie wurde jedoch nicht von der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft mit der gleichen Begeisterung aufgenommen. Viele Forscher sind von den Ergebnissen nicht überzeugt und stellen die Methoden und Ergebnisse des infrage, die das Team um Natawidjaja vor Kurzem auf der Jahrestagung der American Geophysical Union in Washington DC präsentierte.

Eine Kombination aus unterschiedlichen Untersuchungsmethoden

Mit einer Kombination aus Bodenradar, seismischer Tomografie und archäologischen Ausgrabungen entdeckte das Team um Natawidjaja, eine Reihe von Schichten, die sich unter dem Hügel versteckten. Laut ersten Ergebnissen seien diese Schichten in mehreren prähistorischen Perioden errichtet worden.

Die oberste Schicht ist durch megalithische Strukturen aus Felssäulen, Wänden, Wegen und Räumen geprägt. Mittels Radiokarbondatierung wurde ihr Alter auf etwa 3.500 Jahre geschätzt. Etwa ein bis drei Meter unter der heutigen Oberfläche befindet sich eine zweite, etwa doppelt so alte Schicht. Sie umfasst eine Anordnung von Gesteinen, die in einer Matrix-Struktur aufgebaut sind.

Eine dritte Schicht, 15 Meter unter der heutigen Oberfläche, stammt aus einem Zeitraum von vor 9.500 bis 28.000 Jahren und umfasst ebenfalls angeordnete Gesteine sowie Hohlräume oder Kammern. Die vierte und letzte Schicht aus dem anstehenden Basaltgestein soll außerdem von den Menschen geformt worden sein.

Diente die Pyramide religiösen Zwecken?

Obwohl es keine konkreten Beweise für die Verwendung dieser Strukturen gibt, glauben die Forscher, dass die alte Pyramide einem religiösen Zweck hätte dienen können. „Es ist ein einzigartiger Tempel“, sagte Natawidjajaja zu Live Science.

Natawidjajaja betont dennoch die Bedeutung der Struktur. Sie beweise, dass prähistorische Gesellschaften nicht so primitiv waren, wie allgemein angenommen. (ts)

Die megalithische Fundstelle Gunung Padang in West-Java (Indonesien). Foto: iStock



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