Adventszeit ist Sternschnuppenzeit – Geminidenschwarm steuert auf Höhepunkt zu

Der alljährliche Meteorstrom der Geminiden hat die Erde erreicht, und nun stehen die Nächte mit den meisten Sternschnuppen bevor.
Titelbild
Wünsch dir was: Eine Sternschnuppe verglüht am Abendhimmel.Foto: Danny Lawson/dpa
Epoch Times10. Dezember 2019

Wer einer Sternschnuppe in der Adventszeit einen Weihnachtswunsch anvertrauen will, darf sich auf die kommenden Nächte freuen: Der alljährliche Meteorstrom der Geminiden hat die Erde erreicht, und nun stehen die Nächte mit den meisten Sternschnuppen bevor. Himmelsgucker können nun verstärkt Sternschnuppen des berühmten Schwarms über das vorweihnachtliche Firmament flitzen sehen, wolkenfreien Himmel natürlich vorausgesetzt.

HÖHEPUNKT AM WOCHENENDE

Ihren Höhepunkt erreichen die Geminiden am Samstag – dann dürften am Morgen- und Abendhimmel dutzende Sternschnuppen pro Stunde aufleuchten. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings in diesem Jahr: Zur Zeit des Geminidenmaximums wird der fast volle Mond am Nachthimmel die schwächeren Meteore überstrahlen.

VIELE HELLE STERNSCHNUPPEN

Doch zum Glück bringt der nach dem Sternbild Zwillinge – lateinisch gemini – benannte Schwarm erfahrungsgemäß viele helle Sternschnuppen hervor. Zum Beobachten der vorweihnachtlichen Himmelsflitzer eignen sich zwar am besten dunkle Orte fernab der lichtdurchfluteten Städte, die hellsten Geminiden sind aber auch am Großstadthimmel zu sehen. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.

EINER DER GRÖẞTEN SCHWÄRME

Obwohl sie zu den größten Sternschnuppenschwärmen des Jahres zählen, stehen die Geminiden meist im Schatten der wesentlich bekannteren Perseiden, die alljährlich am Augusthimmel aufleuchten. Dass die Geminiden weniger populär sind, liegt vor allem an der Jahreszeit ihres Auftretens: Das kalte und oft trübe Dezemberwetter bietet Sternschnuppenjägern nun einmal unbequemere Beobachtungsbedingungen als die lauen Perseidennächte im Sommer.

„HEIMAT“ IM STERNBILD ZWILLINGE

Bei der Namensgebung für den Geminidenschwarm stand das Sternbild Zwillinge mit seinen hellen Hauptsternen Castor und Pollux Pate, weil die Sternschnuppen aus genau dieser Richtung zu fallen scheinen. Den scheinbaren gemeinsamen Ausgangspunkt der Meteorbahnen bezeichnen die Astronomen als Radiant – der Radiant der Geminiden liegt also in den Zwillingen.

KOSMISCHER STAUB

In Wahrheit entstammen die Schnuppen freilich einer Staubwolke, die unsere Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um dieselbe Zeit durchquert. Dabei treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann die als Sternschnuppen bekannten Leuchterscheinungen erzeugen.

UNGEWÖHNLICHER URSPRUNG

Bei den Geminiden ist der Ursprung dieser Staubwolke allerdings ungewöhnlich. In der Regel gehen Meteorströme auf winzige Überreste von Kometen zurück – Schweifsterne, die bei der Annäherung an die heiße Sonne Staub freisetzen, der sich dann über die Kometenbahn verteilt.

ASTEROID STATT KLASSISCHER KOMET

So liegt beispielsweise der Ursprung der Perseiden in der kosmischen Staubspur des Kometen „Swift-Tuttle“, der etwa alle 130 Jahre der Sonne einen Besuch abstattet. Anders die Geminidenstaubwolke: Sie stammt nicht von einem Kometen, sondern geht offenkundig auf einen kleinen Asteroiden zurück – also einen eher festen Kleinkörper unseres Sonnensystems.

STAUBSPUR DURCH EIS?

Der Geminidenasteroid heißt Phaeton. Er wurde erst 1983 entdeckt und umrundet die Sonne in weniger als eineinhalb Jahren. Forschungen ergaben, dass die für Asterioden ungewöhnliche Staubspur von Phaeton durch Eis unter dessen Oberfläche erklärbar sein könnte.

LANGSAMER ALS ANDERE METEORE

Die Geminiden weisen noch weitere Besonderheiten auf. So ziehen die Meteore des Stroms vergleichsweise langsam über den Himmel. Grund ist die geringe Geschwindigkeit, mit der die Geminidenteilchen in die Atmosphäre eintauchen: Sie beträgt „nur“ 122.000 Stundenkilometer – bei den Perseiden sind es hingegen stolze 212.000 Stundenkilometer.

DIE HELLSTEN KOMMEN ZUM SCHLUSS

Als weitere Eigentümlichkeit der Geminiden gilt, dass in den Stunden des Sternschnuppenmaximums zunächst die lichtschwächeren und erst später die hellsten Meteore aufleuchten. Besonders auf diese hellen Geminiden dürften sich jene freuen, die beim Anblick einer Sternschnuppe an die Erfüllung eines Wunschs glauben – gerade in der Vorweihnachtszeit. (afp)

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