Hungernd und zusammengepfercht – 550 Vögel von illegalem Tiermarkt in Indien gerettet

Trotz massiver Tierschutzbemühungen ist der illegale Handel mit Wildtieren auf der ganzen Welt verbreitet. Auf einem nicht genehmigten Tiermarkt in Indien haben Ermittler einen Erfolg verbuchen können. Über 500 teils bedrohte Tiere haben sie aus winzigen Käfigen befreit - und die Händler eingesperrt.
Titelbild
550 bedrohte Vögelwurden in einem indischen Tiermarkt aus winzigen Käfigen gerettet - und neun Personen eingesperrt. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times15. Oktober 2019

Am 7. April 2019 berichteten regionale Medien, dass das Wildlife Crime Control Bureau (WCCB) Hunderte indische Vögel von einem berüchtigten illegalen Heimtiermarkt auf Galiff gerettet hat. Zwei aufeinander folgende Razzien zerschlugen den illegalen Tiermarkt.

Den Behörden gelang es, 550 geschützte indische Vögel zu beschlagnahmen, darunter den Beo (auch Mynah, lat.: Gracula religiosa) und Indische Koel (lat.: Eudynamys scolopaceus). Dem Bericht zufolge wurden zudem mehrere frisch geschlüpfte Küken in einem kleinen Käfig zusammengepfercht aufgefunden.

Razzen retten zahlreiche schutzbedürftige Vögel

Im Zusammenhang mit der Razzia wurden neun Personen festgenommen. Die Personen waren zwischen 18 und 32 Jahre alt. Dies war nicht die erste Beschlagnahmung von Vögeln in diesem Bereich. Bereits im Juni 2018 wurden 65 Sittiche und drei Bergmynahs aus einer auf dem Weg zum Markt befindlichen Auto-Rikscha beschlagnahmt.

„Die Bergmynah ist gemäß Tierschutzgesetz besonders geschützt. Auch Sittiche sind geschützt“, sagte Suvendu Sinha, Range Officer der Abteilung Wildlife Crime Control des Forstministeriums. Laut Sinha werden Menschen, die wegen Handel, Tötung oder Jagd eines gemäß geschützten Tieres verurteilt sind, mit einer Freiheitsstrafe von mindestens sieben Jahren bestraft. Aber: Trotz dieses Gesetzes wird der illegale Handel mit Tieren fortgesetzt.

Illegaler Tiermarkt in Indien

Im Oktober 2018 wurden exotische Vögel und Tiere, darunter zwei Lemuren, ein Weißbüschelaffe und eine Bengalkatze, auf dem Flughafen von Kalkutta beschlagnahmt, nachdem sie über Myanmar von Bangkok nach Indien geschmuggelt worden waren.

Aber auch im Nordwesten des Subkontinents stellt der illegale Vogelhandel ein Problem dar. Seit 2015 ist die Situation des Vogelhandels in Neu-Delhi eines der am meisten diskutierten Themen.

Kartick Satyanarayan, Mitbegründer und Vorsitzender von Wildlife SOS, erklärte: „Das brennende Thema ist derzeit der Handel mit Heimtiervögeln. Es ist sehr bedauerlich, dass die Arten, obwohl sie geschützt sind, immer noch in großem Umfang gehandelt werden.“

Bei Tiermarkt in Indien in kleine Kisten oder Käfige gestopft

Händler schmuggeln Vögel oft zu Hunderten und stopfen sie in der Regel in kleine Kisten oder Käfige. Während des eigentlichen Transportes müssen sie oft Tage ohne Futter und Wasser auskommen. Tierschützer schätzen, dass von 10 geschmuggelten Vögeln nur einer überlebt.

Abgesehen von dem Leid, das die Tiere während ihres Transports erleiden, gestaltet sich die Verfolgung dieser Verbrechen äußerst schwierig. Es ist oft kaum feststellbar, ob die Vögel in freier Wildbahn gefangen, geschmuggelt oder in einer Voliere gezüchtet werden. „Geschmuggelte Vögel wurden betrügerisch dadurch legitimiert, dass sie in Indien in Gefangenschaft gezüchtet werden, was sie zu ‚technisch gezüchteten Volierenvögeln‘ oder exotischen Vögeln macht. Diese fallen nicht unter das Tierschutzgesetz“, sagte Satyanarayan.

So groß das Problem auch sein mag, eine Reihe von Organisationen setzen sich weiterhin für die Sensibilisierung und Bekämpfung des illegalen Handels mit Wildtieren ein. (cs)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion