5.000 Jahre alte Skelette aus Ostchina bringen Archäologen zum Staunen

Archäologen haben in Ostchina über 200 Gräber aus der Jungsteinzeit entdeckt. Doch was versetzte die Archäologen beim Anblick der Skelette derart ins Staunen?
Archäologen sind erstanut über die Größe ihres Fundes in China. Die Skelette waren einst überaus große Menschen. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times5. November 2017

Archäologen der Universität Shandong haben bei Ausgrabungen in Jiaojia, China, 205 Gräber sowie 20 Gruben und 104 Hausgrundrisse freigelegt. Sie datieren auf der Zeit zwischen 3.000 v. Chr. und 1.900 v. Chr. und stammen somit aus dem Neolithikum, der Jungsteinzeit. Es sind dies erstaunliche Skelette.

Der erstaunlichste Fund gilt den über 200 entdeckten Gräbern. Die Bestatteten gehörten zur Longshan-Kultur oder auch Miaodigou-II-Kultur. Die Menschen siedelten sich vor über 5.000 Jahren im Tal des Gelben Flusses an.

Die Toten fielen besonders aufgrund ihrer enormen Größe auf. Sie waren im Durchschnitt 1,80 Meter groß! Das ist größer als die Menschen in den benachbarten Gebieten der damaligen Zeit.

Eines der Skelette überragte sie alle

Man entdeckte ein Grab, in dem der bislang größte Mann der Longshan-Kultur beigesetzt wurde. Das Skelett des Mannes hat eine Größe von 1,90 Metern! Die Messungen beruhen allein auf dem Knochenbau. „Wenn er ein lebender Mensch wäre, würde er sicherlich mehr als 1,90 Meter groß sein“, sagte Fang Hui. Er ist Leiter des Instituts für Geschichte und Kultur der Universität in Shandong.

Die größten der Longshan-Männer wurden in Gräbern gefunden, die Archäologen mit einem höheren sozialen Status verbinden. Demnach sollen sie während des Heranwachsens stets Zugang zu besserer Ernährung gehabt haben. Zudem untermauern wertvolle Beigaben wie Jade oder hochwertige Keramika die Theorie, dass die Toten zu den wohlhabenden Menschen gehörten.

Skelette geben Rätsel auf

Obwohl die Männer im heutigen Vergleich nicht ungewöhnlich groß erscheinen, mögen sie im alten China als wahre Riesen gegolten haben.

Zum Vergleich: Laut einer Studie erreichte der durchschnittliche europäische Mann aus dem Neolithikum eine Größe von etwa 1,60 Meter. Die Frauen dagegen erreichten im Durchschnitt eine Größe von 1,50 Meter.

Doch wieso konnten die Männer der Longshan-Kultur so groß werden?

Die Antwort liegt wahrscheinlich in der Umwelt, von der die Männer umgeben waren. Wenngleich das Neolithikum von Region zu Region zeitlich anders datiert wird, so haben sie trotzdem Eines gemeinsam: Die Menschen werden sesshaft und beginnen eine frühe Form der Tierzucht und der Landwirtschaft.

Wie auch andere Kulturen begannen die Menschen der Longshan-Kultur bereits 3.000 v. Chr. mit dem Anbau von Hirse, Getreide und anderer Nutzpflanzen.

Ihr Speiseplan umfasste eine Vielzahl von nahrhaften Lebensmitteln. So deuten Ergebnisse darauf hin, dass sie Hirse als primäre Nutzpflanze anbauten.

Zudem züchteten sie vor allem Schweine, welche als weitere Speise zur Verfügung standen. Nachweise dafür stammen aus dem Grab selbst, da in einigen von ihnen Schweineknochen und Zähne gefunden wurden. Diese reichhaltige Ernährung soll zu ihrer überdurchschnittlichen Körpergröße beigetragen haben.

Nicht nur Landwirtschaft war ihre Stärke

Neben den Skeletten selbst entdeckten Archäologen auch weitere typische Artefakte aus der Longshan-Kultur. So ist diese Kultur vor allem durch ihre schwarz-tonige Keramik bekannt, weshalb sie auch zu ihrem Beinamen „Black Pottery Culture“ kam. (cs)

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