300 trauernde Elefanten kommen zusammen, um sich von ihrem toten Anführer zu verabschieden
Emotionen können vielleicht nicht wissenschaftlich gemessen und verifiziert werden, aber Tierexperten haben beobachtet, dass Elefanten eine komplexe Bandbreite von Gefühlen aufweisen, die dem Menschen sehr ähnlich sind. Sie fühlen Traurigkeit, Freude, Liebe, Eifersucht, Wut, Mitgefühl und Not. Darüber hinaus drücken Elefanten Trauerfälle auf eine einzigartige Weise aus.
Am Ufer eines Sees bei Anuradhapura, unweit des Kalawewa-Reservats in Sri Lanka, liegt der Körper eines toten Elefanten, der offensichtlich von einem Rivalen getötet wurde. Der tote Elefant war nach Angaben von MailOnline zugleich der Anführer einer Herde.
Elefanten trauern um fremden Herdenführer
Etwa 10 Elefanten sind im Video zu sehen, die sich versammeln, um ihren gefallenen Anführer die letzte Ehre zu erweisen. Viele mehr stehen still beim toten Körper. Ein junger Elefant streckt sanft seinen Rüssel aus, um den Anführer zu „umarmen“, bevor er sich mit der Gruppe auf den Weg macht. Die melancholische Szene wurde von Einheimischen gefilmt, die den außergewöhnlichen Moment miterlebten. Rund 300 weitere Elefanten sollen sich in der Nähe versammelt haben, obwohl sie nicht zur Herde gehörten.
Es ist bekannt, dass nicht verwandte Tiere anderen toten Elefanten ebenfalls Respekt zollen, indem sie zum Beispiel das Tier berühren oder sie nehmen Blätter, um die Knochen zu bedecken.
Diese majestätischen Tiere können Stunden oder Tage an einem Ort verbringen, an dem ein Familienmitglied gestorben ist. Wenn sie wieder weiterziehen und irgendwann einmal wiederkommen, dann halten sie an der gleichen Stelle an. Als ob sie ihren Respekt erneut erweisen würden.
Eine 2006 von der Oxford University durchgeführte Studie verdeutlicht, dass Menschen ihre Trauer eher in der Regel für Freunde und Familie reservieren, während Elefanten auch um den Tod eines fremden Tieres trauern.
Verhalten spricht für „tieferes emotionale Leben“
Der Biologe George Wittemeyer, der das Verhalten der Elefanten studiert, sagte gegenüber National Geographic, dass eigentlich alle Tiere „Respekt vor ihren Toten haben, aber ihre Interaktion mit den Toten ist etwas, was wir nicht vollständig verstehen.“
Wittemeyer fügte hinzu: „Die Tatsache, dass besonders Elefanten mit ihren Toten in einer Form interagieren und Verhaltensinteraktionen haben, die in keinem einfachen, evolutionären Kontext erklärbar ist, spricht für das tiefere emotionale Leben von Elefanten, das wir nicht so einfach studieren können.“
In einem weiteren Fall teilte die Doktorandin Shifra Goldenberg mit National Geographic einige seltene Aufnahmen von mehreren Dickhäutern, die in der Nähe der Überreste einer alten Elefantenkuh namens Victoria standen.
Victoria starb 2013 eines natürlichen Todes im Sumburu National Reserve in Kenia. Sie war umgeben von der Familie aber auch von anderen Tieren, die nicht mit ihr verwandt waren. Goldenberg sagte: „Was die Familie tat, war interessant, aber was ihre Nichtverwandten taten, ist auch wichtig. Sie empfanden den gleichen Schmerz wie die ‚Angehörigen‘.“
„Du erkennst es an der ganzen Körpersprache. Man sieht junge Elefanten vorbeigehen und sie riechen an dem toten Tier. Es ist erstaunlich, diese Faszination zu sehen. Ihre Familie war verzweifelt, dass sie nicht aufstehen würde. Aber die restlichen Tiere der Herde waren auch an ihrem Tod interessiert“, so Goldenberg weiter.
Dass Elefanten trauern und sich noch Jahre später an den Ort erinnern, sollte keine Überraschung sein. Ein Elefant vergisst nie.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: 300 Mourning Elephants Come to Say Final Goodbyes After Their Leader Passes Away (deutsche Bearbeitung Jacqueline Roussety)
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