“Wie lebt es sich als Ausländer in diesem Land?“

Umfrage der Epoch Times zu aktuellen, gesellschaftlichen, bisweilen auch sehr persönlichen Themen rund um den ganzen Globus.
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Idoardo MastrovitoFoto: The Epoch Times
Epoch Times7. April 2010

Die Anpassung an eine neue Kultur, ein anderer Lebensstil und die Jobsuche waren unter den Herausforderungen und Freuden, die örtliche Einwohner von London bis Fairlie den Epoch Times-Reportern auf die Frage gaben: „Wie lebt es sich als Ausländer in diesem Land?“

 

Idoardo MastrovitoIdoardo MastrovitoFoto: The Epoch Times

Linköping, Schweden

Idoardo Mastrovito, 50, Italiener, seit 20 Jahren in Schweden, Regulatory Affairs Manager

Das hängt davon ab, wie und warum man hierhergekommen ist. Ich stamme aus Mailand, Italien. 20 Jahre lang habe ich hier gelebt. Ich lernte meine Frau, eine Schwedin, auf einer Reise durch England kennen. Wir zogen zusammen und so kam ich nach Schweden. Ich glaube, man muss die Sprache lernen, damit man sich in einem neuen Land wie zu Hause fühlt. Man muss eine Beschäftigung finden und einen Job haben. Ich fand direkt nach dem Collegeabschluss eine Anstellung.

 

Jan UhlirJan UhlirFoto: The Epoch Times

London, Großbritannien

Jan Uhlir, 33, Tscheche, lebt seit fünf Jahren im Vereinigten Königreich, Softwareentwickler

Größtenteils ist es genau so wie das Leben in der Tschechischen Republik, nur die Familie und jeder wohnt so weit weg. Ich habe denselben Job wie früher in meinem Heimatland, aber hier ist es schwieriger, weil alles in verschiedenen Sprachen abläuft. Jedoch gibt es hier mehr Möglichkeiten und man verdient auch ein bisschen mehr. Vielleicht gehe ich irgendwann zurück.

 

Andrew KerrAndrew KerrFoto: The Epoch Times

Fairlie, Neuseeland

Andrew Kerr, 41, Landwirt

Sehr positiv! Ein sehr lockeres Land, um sich hier niederzulassen. Ich stamme aus England und lebe nun seit sieben Jahren hier. Wenn man dazu bereit ist, gibt es hier mehr Möglichkeiten als im Vereinigten Königreich, um von vorne zu beginnen. Es wäre egoistisch, wenn wir zurückgehen würden. Unsere Kinder haben hier definitiv ein besseres Leben.

 

Olivia CoppinOlivia CoppinFoto: The Epoch Times

Piracicaba, Brasilien

Olivia Coppin, 24, Französin, lebt seit zwei Jahren in Brasilien, Ingenieurin für Agronomie

Es ist wirklich sehr anstrengend hier, weil alles so anders ist. Man muss sich anpassen oder wieder gehen. Es ist schwer, einen Job oder eine Praktikumsstelle zu finden, um hier bleiben zu können. Auf der anderen Seite mag ich den Lebensstil und die Solidarität unter den Menschen. Da hilft einer dem anderen. Ich mag das geruhsame Leben hier in Piracicaba, weil es viele Dinge gibt, die man machen kann. Man kann gemütlich ein Bier mit Freunden trinken oder auf eine Party gehen. Die Menschen hier sind viel seriöser. Ich habe in Pernambuco gelebt. Dort war es zwar schön, aber die Menschen da waren nur auf Partys unterwegs und es gab viel Gewalt.

 

Miguel Angel Quimbayo CardonaMiguel Angel Quimbayo CardonaFoto: The Epoch Times

Piracicaba, Brasilien

Miguel Angel Quimbayo Cardona, 33, Kolumbianer, lebt seit zwei Jahren in Brasilien, Biologe, angehender Doktor, Student für Forstschätze

Es ist sehr gut. Jeder, den ich kenne, war gut zu mir. Die Menschen hier sind sehr aufgeschlossen. Es viel mir leicht, Freundschaften einzugehen. Es war echt cool, dass ich in Brasilien die Möglichkeit hatte zu studieren, auch mit Stipendium. Es ist wirklich lustig, dass meine Zimmergenossen mich schon nach sechs Monaten hier als Brasilianer angesehen haben. Und immer, wenn ich meinen Freunden in Kolumbien etwas erzähle, sage ich: „Wir sind Brasilianer.“ Es ist nur schade, dass die meisten Brasilianer, die ich kennen lerne, gar nicht wissen, wo Kolumbien liegt.

 

Teresa Gil MartelTeresa Gil MartelFoto: The Epoch Times

Kanarische Inseln, Spanien

Teresa Gil Martel, 73, Spanierin, lebte 40 Jahre lang in Deutschland, Hausfrau

Ich würde sagen, es war wundervoll, als Ausländer in Deutschland zu leben. Ich habe leicht Anschluss gefunden, weil meine Schwiegermutter mich wie ihre eigene Tochter behandelt hat. So war es bequem für mich. Aber ich kann auch nicht leugnen, dass ich die ganze Zeit damit verbracht habe, die Lebensart der Menschen in Deutschland zu verstehen und nachzuvollziehen. Sie waren wirklich (jetzt ist das anders) sehr genau und diszipliniert. Es gab nicht so viele Improvisationen, wie ich sie von meinem südländischen Ursprung her kannte. Jedes Jahr mache ich Urlaub in Deutschland, um meine Söhne, Enkel und Enkelinnen zu besuchen.

 

Singa KamaljitSinga KamaljitFoto: The Epoch Times

Terranova Bracciolini, Italien

Singa Kamaljit, 42, Inder, lebt seit 15 Jahren in Italien, Mechaniker, arbeitssuchend

Ich komme aus Indien. Ich kam vor 15 Jahren nach Italien. Das Leben hier war gut und es gab überall Jobs. Viele Menschen kamen mit Freunden und Familie hierher. Aber heutzutage bekommt nur jeder Vierte mit viel Glück eine Anstellung. Viele Menschen haben Probleme, in Italien einen Job zu finden, und die Italiener stellen ungern Ausländer ein. Momentan fühle ich mich in Italien nicht wohl. Man muss für alles Mögliche Steuern zahlen. Für eine Familie ist es hier sehr schwierig.

 

Lejla KarjalainenLejla KarjalainenFoto: The Epoch Times

Göteborg, Schweden

Lejla Karjalainen, 28, Bosnierin, lebt seit 17 Jahren in Schweden, Angestellte im Einzelhandel

Ich war 11 Jahre alt, als ich nach Schweden kam. Ich war noch sehr jung. Ursprünglich komme ich vom Balkan, aus Bosnien. Wegen des Krieges bin ich nach Schweden gekommen. Ich lebe jetzt länger in Schweden als ich in meinem Heimatland gelebt habe. Es spielt keine Rolle wo man lebt. Besonders in Schweden ist es ziemlich einfach, solange man sich der Kultur, dem Lebensstil und der Arbeitsweise der Schweden anpassen kann. Ich konnte mich gut anpassen. Privat und auch beruflich fühle ich mich hier sehr wohl. Ich werde ganz sicher mit meinem Mann, der aus Finnland stammt, und den Kindern in Schweden bleiben.

 

Atsu TomizawaAtsu TomizawaFoto: The Epoch Times

Tweed Heads, Australien

Atsu Tomizawa, 39, Japaner, lebt seit sechs Jahren in Australien, Landschaftsgärtner

Es ist großartig, in Australien zu leben. Ich glaube, es ist sicherer in Australien. Die Ausbildung ist prima, wir sind sehr glücklich hier. Unsere Kinder gehen in eine Privatschule. Wir sind sehr glücklich damit. Die Menschen hier sind sehr nett. Wir haben viel Hilfe von der australischen Gemeinde und von den Australiern bekommen. Das schätzen wir sehr. Ich sehe meine Arbeit hier als Beitrag zur australischen Gemeinde. Das ist meine Intention.

Originalartikel auf Englisch: Global Q&A: ‚What’s it like living as a foreigner in this country?‘

Idoardo MastrovitoIdoardo MastrovitoFoto: The Epoch Times

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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