„Weltbeste Räuber” in Paris festgenommen

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(Pascal Guillot/AFP/Getty Images)
Von 30. Juni 2009

Es hat die französische „Brigade de répression du banditisme“ (BRB) nur ein wenig mehr als sechs Monate gekostet, um die Bande aufzuspüren, die am 4. Dezember 2008 in Paris Juwelen im Wert von 85 Millionen Euro entwendet hatte.

Die Presse fand zeitweilig recht lockere Worte für die Gangster und titulierte sie „Weltbeste Räuber” und „Gentlemen-Räuber”. Diese Bezeichnungen waren der gelassenen Handlungsweise der Bande geschuldet: bei hellem Tageslicht waren die Räuber in das prestigeträchtige Geschäft Harry Winston nahe den Champs-Élysées eingebrochen – manche von ihnen als Frauen verkleidet.

Sie kannten die Namen der Angestellten und ihre Privatadressen, wussten, wo die wertvollsten Juwelen aufbewahrt wurden, und sie kümmerten sich wenig darum, dass sie in dem am schwersten bewachten Distrikt der französischen Hauptstadt agierten. Die britische Versicherung Lloyd‘s of London hatte jedem, der helfen würde die gestohlenen Juwelen wieder zu finden, eine Million US-Dollar angeboten.

Helene Dupif, Leiterin der BRB, gab auf einer Pressekonferenz bekannt, dass 80 Prozent aller Juwelen – Ringe, Ketten, Luxusuhren – wiedergefunden wurden, und dass die 22 Verdächtigen im Alter von 23 bis 65 Jahren weiter in Gewahrsam bleiben. „Die meisten dieser Leute haben eine sehr schwere Vergangenheit [juristisch betrachtet], sie werden verdächtigt, andere Diebstähle begangen zu haben. Sie haben scheinbar mehr und mehr Mut gefasst”, zitierte die AFP Dupif. „Das Gute ist allerdings, dass sie auf lange Sicht gesehen Fehler gemacht haben, die wir ausgenutzt haben“.

Der „Jackpot” der französischen Polizei war die Überwachung eines Mannes vom Sicherheitspersonal von Harry Winstons, der verdächtigt worden war, am Diebstahl teilgenommen zu haben. Nach monatelanger Überwachung entschloss sich die französische Polizei, auf Befugnis der Richterin Corinne Goetzmann, einzugreifen, gerade als ein Handel zwischen den Räubern und einem Käufer aus Israel zustande kam.

Während ihrer Razzia am Montag, den 22. Juni, fanden die Einsatzkräfte des BRB außerdem fast eine Million Euro in Fünfziger- und Hunderter-Scheinen, was darauf hinweist, dass Teile der Juwelen bereits verkauft worden waren. In der Wohnung im 18. Distrikt von Paris, welche die Bande benutzte hatte, wurden außerdem eine AK-47 [Kalaschnikow] und mehrere andere Feuerwaffen gefunden.

Die Zeitung Le Monde berichtete, dass der Besitzer des Hauses, in dem am meisten Juwelen gefunden wurden, ein 45 Jahre alter französischer Bürger sei, wahrscheinlich der Anführer der Gruppe. Dies kommt überraschend, da die „Pink Panthers“, eine Bande aus dem Balkan, verdächtigt worden war, nachdem die Angestellten bei Winston bezeugt hatten, dass die Mitglieder der Bande, die als Frauen verkleidet waren, einen fremdländischen Akzent gehabt hätten. Am Ende stellte sich laut aktuell vorliegenden Informationen heraus, dass alle Franzosen waren.

Der Leiter der Pariser Polizei, Christian Flaesch, sagte im Interview mit der Zeitung Le Monde: „Lassen sie uns die Qualität ihrer Arbeit anerkennen. Das sind vielleicht dieselben Typen wie die, die den ersten Raub auf Winston begangen haben, oder Teil desselben Netzwerkes”, und nahm dabei Bezug auf den vorherigen 20-Millionen-Dollar-Raub im selben Harry Winston-Geschäft im Oktober 2007.

Das ist ein weiterer Erfolg für die BRB. In den vergangenen Monaten verhaftete die Elite-Einheit erfolgreich Verdächtige von vorherigen spektakulären Raubüberfällen. Im März schnappten sie eine Frau, die einen prestigeträchtigen Ring aus dem Bestand des Hauses Cartier im Luxus-Geschäft Place Vendome in Paris entwendet hatte und ihn durch einen Falschen ersetzte. Im Mai wurden zwei verdächtige Mitglieder der „Pink Panthers“ verhaftet.

Der Harry Winston-Raub im Dezember 2008 ist der wichtigste in der französischen Geschichte. Er rangiert nach dem 100-Millionen-Dollar-Diamanten-Raub in Antwerpen in 2003, der Platz Eins belegt, auf Platz Zwei.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland NR. 24/09

(Pascal Guillot/AFP/Getty Images)
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