USA: „New York Times“ und „Washington Post“ geben Trump die Schuld an Gewaltakten vergangener Woche
Nachdem die Identität des mutmaßlichen Postbombers vergangene Woche aufgedeckt wurde, brachten die „New York Times“ und die „Washington Post“ den Vorfall in ihrer Berichterstattung mit US-Präsident Donald Trump in Verbindung.
Der Verdächtige, Cesar Sayoc, sei ein Anhänger des Präsidenten, heißt es. Er soll an prominente linksgerichtete Persönlichkeiten, die den Präsidenten kritisiert haben, Briefbomben geschickt haben. Die beiden genannten Zeitungen stellten die Sachlage so dar, wie es zu ihrer Darstellung passte und schoben Trump die Schuld für die Ereignisse zu. Das zeigt eine Analyse ihrer Berichte.
Die „New York Times“ veröffentlichte am 26. Oktober einen Artikel mit dem Titel „Before Cesar Sayoc was a bombing Suspect, he was a Trump superfan”. Einen Tag später veröffentlichte die „Washington Post“ den Artikel „How the package-bomb suspect found inspiration in Trump“.
Sayoc hatte an zwei Kundgebungen teilgenommen, auf denen Präsident Trump seine ehemalige Rivalin Hillary Clinton und den Sender CNN kritisierte, berichtete die „New York Times“. Die Zeitung wollte offenbar darauf hindeuten ‑ allerdings ohne es beim Namen zu nennen ‑ dass Trumps Kritik gegenüber seinen Gegnern Sayocs Anschläge angeregt haben könnte. Allerdings stellte die Zeitung ihrer Andeutung nicht gegenüber, dass es im heutigen politischen Klima dazugehört, Kritik an politischen Gegnern zu üben ‑ unabhängig von der Parteizugehörigkeit.
Die „Washington Post“ malte von Sayoc das Porträt eines notorischen Lügners, der in einem Van lebt. Das Blatt zitierte einen Anwalt, der aussagte, dass der mutmaßliche Postbomber sich zu Trump „hingezogen“ fühlte, weil dieser „alle Extremisten, alle Außenseiter, alle Abweichler begrüßt“. Die Tatsache, dass Trump jede Form von Gewalt wiederholt verurteilt hat, wurde nicht erwähnt. Durch die Auflistung der Anschuldigungen, die gegen Sayoc vorgebracht wurden, unterstellte die Zeitung eine Verbindung zwischen dem Präsidenten und den Briefbomben.
Es gibt keinen Beweis dafür, dass der Präsident Sayoc motiviert oder inspiriert hat, die Anschläge zu verüben, was aber beide Artikel nahelegen. Sayocs Vorstrafenregister zeigt, dass er damit gedroht hatte, ein Versorgungsunternehmen zu bombardieren, lange bevor er ein „Superfan von Trump“ wurde.
Beide Zeitungen machten Trump verantwortlich, bevor Sayoc festgenommen und angeklagt wurde.
„Mrs. Clinton, Mr. Obama, Mr. Soros und CNN haben bei den politischen Angriffen der Rechten, von denen viele von Mr. Trump angeführt wurden, eine wichtige Rolle gespielt. Er hat die großen Nachrichtenagenturen oft als ‚Feind des Volkes‘ bezeichnet und für CNN Verachtung gezeigt“, hieß es zwei Tage bevor der mutmaßlichen Bomber gefasst wurde, in einem Artikel der „New York Times“.
Noch bevor die „Washington Post“ die Identität des Täters kannte, steckte sie alle Zielpersonen in die Kategorie „Trump-Kritiker“. Wäre die Zeitung nicht derart voreingenommen, hätte sie die Zielpersonen vielleicht als „prominente Demokraten“ beschrieben.
Massenschießerei in Pittsburgh
Während die improvisierten Bomben von Sayoc weder explotiert sind noch jemanden verletzten, wurden jedoch am vergangenen Samstag elf Menschen bei einer Schießerei in einer Synagoge in Pittsburgh getötet.
Anstatt aus Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen ein paar Tage zu warten, vergeudeten beide Zeitungen keine Zeit mit politisierten Unterstellungen, die den Präsidenten mit dieser Tragödie in Verbindung brachten.
Angesichts der Gedankenakrobatik, die erforderlich ist, um die Schießerei auf einen Präsidenten zu schieben – der weithin als „Champion von Israel“ angesehen wird – könnte man meinen, dass die „Washington Post“ und die „New York Times“ Berichte, die Trump mit der Schießerei in Verbindung bringen, dem Ressort Meinungen zuordnen. Stattdessen haben beide Zeitungen im Ressort News darüber berichtet, und zwar mit versteckten Andeutungen, die Trump mit dem Schützen in Verbindung bringen.
Auf der Titelseite der Printausgabe der „Washington Post“ vom 28. Oktober wird Trump sowohl für die Schießerei in der Synagoge als auch für die Briefbomben die Schuld zugeschoben. Das Weiße Haus verurteilte diese Berichterstattung scharf.
„Gibt es irgendeine Tragödie, die die ‚Washington Post‘ nicht benutzt, um den Präsidenten anzugreifen?“, schrieb Sarah Sanders, die Sprecherin des Präsidenten, auf Twitter als Antwort auf ein Foto auf der Titelseite der „Washington Post“. Sanders schrieb: „Der bösartige antisemitische Akt in Pittsburgh wurde von einem Feigling verübt, der Präsident Trump hasst, weil dieser ein so offener Verfechter der jüdischen Gemeinde und des Staates Israel ist.“
Auch wird in dem Artikel der „Washington Post“ mit keiner Silbe der scharfe Ton von Trumps Kritikern erwähnt, die Bürger dazu auffordern, die Unterstützer des Präsidenten zu schikanieren. Der Artikel übersieht außerdem, dass Trump der erste Präsident ist, der ein Versprechen eingelöst hat, nämlich die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen ‑ ein Schritt, den die Juden auf der ganzen Welt loben.
Bevor die „New York Times“ in ihrem Leitartikel die Reaktion des Präsidenten auf die Schießerei in der Synagoge zitierten, brachte sie die Tragödie mit Trump und dem Paketbomber in Kontext. Kritiker des Präsidenten „behaupten, dass er für die jüngsten Gewaltakte mitverantwortlich ist, weil er Bewegung in den Nationalismus gebracht hat“, schrieb die Zeitung.
Auf einer Kundgebung am 27. Oktober bezeichnete der Präsident die Berichterstattung über die Briefbomben-Sache als den Versuch der Medien, vor der Zwischenwahl „politische Punkte“ gegen ihn und die Republikaner zu sammeln.
„Und sie spielen eine große Rolle, was den Ton betrifft“, sagte Trump. „Die ständige ungerechte Berichterstattung der Medien … und die negativen Angriffe dienen nur dazu, die Menschen auseinanderzubringen und eine gesunde Debatte zu untergraben.“
Das Original erschien in der amerikanischen „The Epoch Times“ (deutsche Bearbeitung von aw). Originalartikel: New York Times, Washington Post Link Last Week’s Attacks to Trump
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