„Tatort“-Schauspieler prangert „Verblödung“ der Jugend durch Smartphones an
„Wenn ich der Gesetzgeber wäre, würde ich internetfähige Handys für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verbieten“, sagte der Tatort-Schauspieler Martin Brambach gegenüber der „Bild am Sonntag“. Eltern hätten ab einem bestimmten Alter der Kinder keine Chance mehr zu kontrollieren, was sich der Nachwuchs im Internet ansieht.
Der gebürtige Dresdner ist selbst Vater und zieht zwei Mädchen im Teenie-Alter groß, sowie einen 12-jährigen Sohn. Wie er der Zeitung sagte, halte er soziale Netzwerke für problematisch: „Ständig muss gecheckt werden, ob schon jemand meinen Beitrag bei Facebook geliked hat oder es bei WhatsApp eine Antwort gibt“, spricht er aus Erfahrung mit seinen Kindern.
Dabei erzählt er von einem vergangenen Urlaub in der Türkei, bei dem man zwei Stunden mit dem Bus zum Hotel fahren musste. Auf einmal habe seine älteste Tochter „Ja, 20 Leute finden es gut, dass ich in der Türkei bin!“ gejubelt. „Ich habe sie nur gefragt: „Hast du auch schon mal rausgeschaut?““
Selbstdarstellung und abgründiger Narzissmus
Martin Brambach weiß also, wovon er spricht, wenn er eine „Verblödung“ der Jugend durch Smartphones anprangert: „Durch die Profilierung im Internet entsteht eine andere Form des sozialen Drucks für junge Menschen, es geht nur um Selbstdarstellung“, sagte Brambach gegenüber dem „Berliner Kurier“. „Das ist ein abgründiger Narzissmus, dem sich selbst viele Erwachsene nicht entziehen können. In diesem Umfeld nach Vorbildern zu suchen kann nur scheitern.“
Wäre Brambach selbst Gesetzgeber, würde er „internetfähige Handys für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verbieten und in der Schule den Kindern vor allem beibringen, welche Gefahren im Internet lauern und, dass es einen Knopf gibt, mit dem man die Geräte auch wieder ausschalten kann“, so der Dresdner weiter im Kurier.
Dabei geht der Schauspieler und Halbbruder von Jan Josef Liefers sogar so weit, dass er Google und Facebook als eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie sieht, „wo Nachrichten und Fake-News gleichberechtigt nebeneinanderstehen, gewichtet nur durch Algorithmen, die wiederum rein wirtschaftlichen Erwägungen unterliegen.“
Viel wichtiger sei es, selbstständige junge Menschen heranzuziehen, die kritisch mit Information aus dem Internet umgehen und sich jenseits des konsumorientierten Mainstreams ein glückliches Leben vorstellen könnten.
(dpa/mcd)
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