Studie über Sprache und Privilegien: „Political Correctness ist Ideologie weißer Eliten“
Das britische Magazin „Spiked“ besteht seit 2000, es galt einst als Nachfolgeorgan des bankrottgegangenen Projekts „Living Marxism“ der trotzkistischen „Revolutionären Kommunistischen Partei“ Großbritanniens. Schon bald überwarf sich die Redaktion jedoch mit dem Mainstream-Linksextremismus.
Dies lag zum einen daran, dass diese die Übernahme ökologistischer Narrative durch die kommunistischen Parteien als Verrat am „Humanismus“ und am Ziel größeren materiellen Wohlstandes für die Arbeiterschaft empfand. Zum anderen begann man daran zu zweifeln, dass unbeschränkte Einwanderung und Multikulturalismus tatsächlich zu einer „Emanzipation“ der Einwanderer und deren Annahme des Marxismus führen würden.
Mittlerweile ist „Spiked“ eher libertär als marxistisch, und als ein weiterer Schwerpunkt des Magazins ist das Eintreten gegen sogenannte „Hassrede“-Gesetze hinzugetreten.
Political Correctness in allen Bevölkerungsgruppen abgelehnt
Jüngst war es entsprechend einmal mehr die Political Correctness, die ins Visier von Redakteur Fraser Myers geriet. Diese werde oft als notwendiges Instrument präsentiert, das dem moralisch guten Kampf gegen Rassismus und Bigotterie diene. Zum Wohle der Verwundbaren, so heißt es, müsse man die eigene Sprache mäßigen – zumindest, solange es nicht gegen „Rassisten“, „Faschisten“ oder ähnliches geht – und Personen anprangern, die sich in beleidigender Weise äußern.
Wer politische Korrektheit kritisiere, gehöre zu „weißen, rechtslastigen Troglodyten, die sich an die letzten Strohhalme ihrer Privilegien klammern“ und Debatten niederhalten wollten, die marginalisierte Menschen aufbrächten.
Die jüngst veröffentlichte „Hidden Tribes“-Studie über die politische Polarisierung in den USA vermöge, so Spiked, diese Einschätzung nicht zu stützen. Den Ergebnissen dieser Erhebung zufolge sehen 80 Prozent der befragten US-Amerikaner die Political Correctness nicht als Lösungsansatz, sondern vielmehr als Problem in ihrem Land.
Die Abneigung gegenüber den durch sozialen Druck erzwungenen Sprachvorgaben vereint alle Geschlechter, Altersgruppen und Hautfarben. Die Unterschiede sind marginal: Unter weißen Amerikanern sehen 79 Prozent in der Political Correctness ein Problem, unter Afro-Amerikanern 75, unter Amerikanern mit asiatischem Hintergrund 82 Prozent, unter Hispanics 87 und unter Amerikanern mit indischen Vorfahren gar 88 Prozent.
Nur progressive Aktivisten sehen Sinn in „cis“ und „womxn“
Nur in einer Gruppe nehmen lediglich 30 Prozent daran Anstoß: Bei dieser handelt es sich um die sogenannten „progressiven Aktivisten“. Sie sind jung, liberal und kosmopolitisch orientiert, leben in Städten, haben dreimal häufiger als andere Amerikaner eine Postgraduierten-Ausbildung und verdienen mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit mehr als 100 000 US-Dollar im Jahr. Dabei stellen sie lediglich acht Prozent der Gesamtbevölkerung. Zudem sind sie zu 80 Prozent weiß.
Spiked schreibt dazu:
„Dass Political Correctness eine Leidenschaft der Elite ist, sollte niemanden überraschen. Die neue Sprachpolizei ist auf Ivy-League-Universitäten präsenter als im Kohlerevier von Pennsylvania. Immerhin dient sie auch der kulturellen Abgrenzung. Die meisten einfachen Menschen kommen einfach nicht Schritt halten mit der ständigen Produktion neuer Vorsilben (cis-), Pronomina (xe und xir) und Worten, die bewusst dafür geschaffen wurden, in der englischen Sprache unaussprechbar zu sein (womxn). Die weiße Elite will sich selbst für ihre weißen Privilegien bestrafen und in weißer Schuld wandeln, um ihre erhöhte Empfindsamkeit für rassische Belange zu signalisieren – und damit ihre Überlegenheit gegenüber anderen, nicht politisch korrekten Weißen.“
Festigung kultureller Macht als Ziel hinter dem Ziel
Die Betreffenden geben dabei vor, für andere zu sprechen, die jedoch ihrerseits keinen Nutzen für sich selbst in der Kultur der Political Correctness sehen. Außerdem sehen sich die Betroffenen selbst nicht so, wie die kulturelle Elite sie sieht: als verwundbare, passive Wesen, die des Schutzes vor Worten bedürfen.
Der daraus resultierende Tugendterror ist demnach auch ein reines Machtinstrument. Spiked analysiert:
„Der Zweck von Political Correctness ist weniger die Bekämpfung tatsächlicher Bigotterie als vielmehr das Management von interpersonellen Beziehungen und die Vorgabe von Parametern hinsichtlich akzeptabler Meinungen – in anderen Worten: die Festigung der kulturellen Macht durch eine elitäre Minderheit.“
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