Nazi oder Faschist – Wie hätten Sie es gern?
Darf’s ein bisschen mehr sein? Mit dieser Frage steigt Joseph Hueber in eine Analyse über den Gebrauch „politischer Mainstream-Begriffe“ an der „medialen Öffentlichkeitstheke“ ein. Dabei beklagt er gleich zu Anfang, dass ihm genau an dieser Theke ungefragt die maximale Portion an politisch korrekten Denkbausteinen gereicht wird. Dabei laute das Verkaufsprinzip: „Gib dem aufzuklärenden Bürger, was auf dem Teller gängiger Ideologien Platz hat.“
Laut Hueber gehe es beim Verkauf politischer Kampfbegriffe primär darum, Andersdenkende zu verunglimpfen und denen, die sich auf sie einlassen wollen, den Appetit auf eine vorurteilsfreie intellektuelle Auseinandersetzung zu verderben. Was man hier an der Begriffstheke findet, kenne man wie die Wurst im Laden: Populist, Extremist, Fundamentalist, rechts(extrem), reaktionär, rassistisch u.a.
Im sprachlichen Sonderangebot der intellektuellen Polit-Theke sei dabei ein ganz bestimmter Denk- bzw. Diffamierungsbaustein im Doppelpack zu finden, nämlich Faschist und Nazi.
Um die historische Verwendung des Begriffs „Faschismus“ näher zu beleuchten, zitiert Huebner den bekannten Russlandexperten Leonid Luks aus seiner Kolumne „Was ist Faschismus? Historische Betrachtungen über den inflationären Gebrauch eines Begriffs“. Hier schreibt Luks, dass schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts der Begriff „Faschist“ von der Kommunistischen Internationale verwendet wurde, um Gegner zu disqualifizieren und deren „angebliche Verwerflichkeit“ zu beweisen. Sie hätten selbst die Sozialdemokratie als einen „Flügel des Faschismus“ gesehen.
Der Aufstieg der NSDAP in den späten 20er und frühen 30er Jahren habe laut Luks zu einem „Höhepunkt“ im „inflationären Gebrauch des Begriffs Faschismus geführt, der fast uneingeschränkt auf alle Gegner der KPD ausgedehnt wurde. Diese politische Denke werde von Luks als „Fiktionalismus“, als das „Leugnen der offensichtlichsten Tatsachen … und das Entwerfen einer Pseudowirklichkeit (heute würde man sagen – einer „postfaktischen Wirklichkeit)“ bezeichnet, „die sich für die eigentliche Realität ausgibt.“
Auch der bekannte Soziologe Furedi sehe in der Verwendung der Begriffe Hitler und Holocaust ein Defizit politischer Vorstellungskraft, so Hueber weiter. Sie würden benutzt, um Vertreter abweichender Meinungen öffentlich zu disqualifizieren. Laut Furedi instrumentalisiere man gegenwärtig solche Vergleiche, um politisch zu punkten.
Beispiele für den von Luks diagnostizierten „Fiktionalismus“ gepaart mit „flott und unbeschwert präsentierten Vergleichen mit brauner Vergangenheit“, findet Hueber auch in den christlichen Kirchen. Denkkategorien wie rechts, nationalistisch oder Populismus würden längst zum flächendeckenden Repertoire kirchlichen Denkens und Urteilens gehören.
In seiner Abschiedsrede habe der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Albert Schmid, von einem „Ausgeliefertsein von Teilen der Kirche an rechte Schalmeientöne“ gesprochen. Genauer: „Ich verkenne nicht, dass die AfD auch auf katholischem Terrain ihr Unwesen treibt“. Genauso, laut Schmid, habe Adolf Hitler in den 1930er Jahren (…) gesprochen, und die Kirche habe darauf anfänglich mit Naivität reagiert.
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Hitler en vogue oder die Nazikeule / Vera Lengsfeld Blog
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