Merkur-Chefredakteur: „Wirtschaft lahmt, Iran droht – doch Klimarepublik diskutiert Fleischkonsum“

Der Chefredakteur des „Münchner Merkur“, Georg Anastasiadis, wirft den etablierten Parteien in einem Kommentar vor, mit der Klimadebatte von drängenden Problemen abzulenken und sich von der Lebensrealität der Menschen abzuschotten. Dies könnte bei den anstehenden Wahlen mit einem „großen Knall“ enden.
Titelbild
Ablenkung von den tagesaktuellen Problemen? Die schwedische Schülerin Greta Thunberg (M) bei einer "Fridays for Future"-Demonstration am Brandenburger Tor in Berlin.Foto: Michael Kappeler/dpa
Von 19. August 2019

Ein „böses Erwachen“ in Anbetracht der bevorstehenden Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern hat der Chefredakteur des „Münchner Merkur“, Georg Anastasiadis, den etablierten politischen Kräften in Deutschland prophezeit.

Die Bürger kehrten aus den Ferien zurück – während Politik und Medien offenbar nie aus ihrer Glückseligkeitsstimmung infolge des grünen Erfolges bei den EU-Wahlen im Mai herausgekommen zu sein scheinen.

War Grünen-Höhenflug nur Folge einer Medien-Blase?

Die jüngsten Umfragen vor den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen deuten jedoch darauf hin, dass auch Medienhypes wie jene rund um „Fridays for Future“ und Blogger wie „Rezo“, die im Frühjahr zum bislang höchsten Wahlergebnis der Grünen auf Bundesebene beigetragen hatten, eine Halbwertszeit haben.

Diese scheint zunehmend überschritten zu sein und die Ost-Bundesländer könnten diesen Trend jäh abbremsen. Zwar werden den Grünen immer noch in allen drei Bundesländern Zugewinne vorausgesagt, allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Ist-Stand und lediglich in einen Bereich, der weit von den 20+x-Ergebnissen entfernt ist, von denen seit der EU-Wahl stets die Rede war.

Im Wesentlichen gehen die Zugewinne der Grünen auch auf Kosten der SPD und der Linkspartei – im Grunde vollzieht sich also nur eine Verschiebung innerhalb des gleichen Wählersegments. Demgegenüber kann die AfD mit deutlichen Zugewinnen rechnen und hat sogar Chancen, in einem oder mehreren Ländern zur stimmenstärksten Kraft zu werden.

Iranische Piraterie schadet europäischem Wohlstand

Auch Anastasiadis rechnet mit einem Erdrutschsieg der AfD – und nicht nur das: Er geht davon aus, dass die Regierung Merkel noch im kommenden Herbst Geschichte sein wird. Die politische Großwetterlage sei zudem noch von weiteren wenig hoffnungsträchtigen Entwicklungen gekennzeichnet:

„Die deutsche Wirtschaft steuert in eine handfeste Rezession. Und in der Straße von Hormus schafft es ein auseinanderfallendes Europa nicht, in einer gemeinsamen Anstrengung seine bedrohten Handelswege, die Lebensadern seines Wohlstands, zu sichern.“

Das Erwachen, so der „Merkur“-Chefredakteur, dürfte „schneller kommen als gedacht“. Deutschland hingegen bleibe im Verdrängungsmodus. Man wolle bestimmte Debatten nicht führen, und die medial unterfütterte Klimapanik scheint da gerade recht zu kommen.

„Die Kraft, die stets das Gute will, hat drängendere Probleme zu lösen“, kommentiert Anastasiadis. „Es gilt, den Leuten den Fleischkonsum auszutreiben. Die Plastiktüten zu verbieten. Und mit Greta und ihren vermummten Freunden durch den Hambacher Forst zu spazieren. Nur um das Fliegen wird kein ganz so großes Aufhebens mehr gemacht, seit herauskam, dass ausgerechnet die Bundestagsabgeordneten der Grünen die Statistik der Supervielflieger anführen.“

Trump und „ostdeutscher Alltagsrassismus“ als Sündenböcke

Selbst die CSU mit Markus Söder an der Spitze beharre auf der Einschätzung, dass die „Rettung des Klimas“ das drängendste Problem sei, das Deutschland zu bewältigen hätte. Dass die Wirtschaftsentwicklung eigentlich Anlass zur Sorge böte, dass der ZEW-Konjunkturindikator auf den tiefsten Stand seit acht Jahren gesunken sei – das sei die Schuld Donald Trumps und der Amerikaner. Und dass die AfD aller interner Uneinigkeit und einer vielfach unvorteilhaften Außenwirkung wieder zu Höhenflügen ansetzt, liege am „Alltagsrassismus der Ostdeutschen“.

Anastasiadis wittert hinter dieser Strategie der Selbstvergewisserung und Problemleugnung einen Realitätsverlust, der dem Establishment des Landes schon bald auf den Kopf fallen könnte. Sein Fazit fällt deutlich aus:

„Nie war Merkel-Habeck-Söder-Land so mit sich im Reinen. Bis zum großen Knall. Das Erwachen könnte schneller kommen als gedacht. Und es könnte böse werden.“

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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