Peter Haisenko: Ist das Brexit-Chaos einem Nationalkarma geschuldet?

Man muss nicht an Karma oder Wiedergeburt glauben, aber ein Beweis, dass es das nicht gibt, kann nicht geführt werden. So ist auch nicht auszuschließen, dass es ein Nationalkarma gibt, das eine ganze Nation für seine Taten belohnt – oder bestraft.
Titelbild
Der Drache, der mit weit offenem Rachen den Zugang zur City of London, der berüchtigten „Square Mile“ bewacht, hält in seinen Krallen den Schild des Sankt Georg, Englands Schutzheiliger.Foto: iStock
Von 31. März 2019

Karma bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat. Diese Folge muss nicht unbedingt im gegenwärtigen Leben wirksam werden, sondern sie kann sich möglicherweise erst in einem zukünftigen Leben manifestieren. Man muss nicht an Karma oder Wiedergeburt glauben, aber ein Beweis, dass es das nicht gibt, kann nicht geführt werden. So ist auch nicht auszuschließen, dass es ein Nationalkarma gibt, das eine ganze Nation für seine Taten belohnt – oder bestraft.

Meine Großmutter (*1886) hat zwei Weltkriege überlebt und in der Nacht des 13. Februar 1945 nur ihr nacktes Leben aus der Dresdner Feuerhölle retten können. Sie hat die Engländer oft das “hinterhältige Seeräubervolk” genannt. Betrachtet man die Geschichte nicht durch die Deutschland vorgeschriebene Filterbrille, ist diese Bezeichnung durchaus zutreffend. Als Weltreisender – als Flugkapitän – lernt man schnell, dass es außer den Deutschen wenige gibt, die die Engländer positiv sehen. Im Gegensatz dazu erlebte ich zu allermeist Sympathie, sobald ich mich als Deutscher identifizierte. 2017 wurde Deutschland als das beliebteste Land gelistet. Man muss die deutsche Filterbrille ablegen, um das zu verstehen.

Zwischen Volk und Regierung besteht ein großer Unterschied

Großbritannien ist nicht England. Es ist das “Vereinigte Königreich”, bestehend aus Engländern, Schotten, Walisern und Nordiren. Diese Unterscheidung hat sich deutlich bei der Brexit-Abstimmung gezeigt. Es waren die Engländer, die mehrheitlich für den Brexit gestimmt haben, während die anderen mehrheitlich einen Verbleib in der EU wünschten. Folglich ist damit zu rechnen, dass nicht nur die Schotten nach vollzogenem Brexit ein erneutes Referendum abhalten werden mit dem Ziel, sich von London loszusagen und in die EU zurückzukehren. Nordirland könnte folgen und schon ist es vorbei mit “Groß”-Britannien. Restengland wird in der Bedeutungslosigkeit versinken zu einem “Dritte-Welt-Niveau”, denn außer der betrügerischen “Finanzindustrie” hat dieser Teil der Insel wenig zu bieten. Hat England ein solches Schicksal verdient?

Bei allen Betrachtungen zu Nationen muss immer unterschieden werden zwischen dem Volk und seiner Regierung. So ist es falsch, von “den Engländern” zu sprechen, wenn die Regierung und ihr Handeln gemeint sind. Genauso ist es abzulehnen, den Deutschen eine Erbschuld aufzubürden, die es sowieso nicht gibt, sobald man sich ohne die Deutschland verordnete Filterbrille mit der Geschichte befasst. Aus diesem Grund spreche ich hier nicht von England, sondern von London, wenn ich aufzeige, dass London alles getan hat für ein fatales Nationalkarma. Analysiert man vorbehaltlos die Geschichte, wird sichtbar, dass es keinen aktuellen Krieg oder Konflikt gibt, der nicht ursprünglich auf das Treiben Londons zurückzuführen ist.

Kriegslüstern waren nicht die deutschen “Hunnen”, sondern die Briten

Das British Empire hat in seiner Hochzeit 23 Prozent der Landmasse der Erde beherrscht. Um das zu erreichen und zu erhalten, hat es intrigiert, Kriege orchestriert und geführt, gewachsene Strukturen gnadenlos zerschlagen, Nationen gegeneinander ausgespielt und in Kriege gezwungen. All das mit der Hybris, die “englische Rasse” wäre allen überlegen und auserkoren, über die Welt zu herrschen. Üble Piraten wurden für ihre Taten geadelt (“Sir” Francis Drake), wenn sie der Krone dienlich waren.

London hat sich unverdienten Luxus gesichert mit der gnadenlosen Ausbeutung aller Länder, die sie als Kolonien erobert oder wie Deutschland in aufgezwungenen Kriegen besiegt hatten. Die gnadenlose Ausbeutung und skrupellose Kriegsführung hat Tote produziert in dreistelliger Millionenhöhe. Allein in Indien sind 60 Millionen Menschen verhungert, weil London trotz dort herrschender Hungersnot den Indern ihre Nahrungsmittel abgenommen hat. Eben so, wie Seeräuber handeln.

Die Forschungsergebnisse von Professor Quincy Wright, mitgeteilt in seiner “A Study of War” (Band I, S. 221) weisen nach, wie die europäischen Mächte in der Zeit von 1480 bis 1940 an 278 Kriegen beteiligt waren, und zwar prozentual wie folgt:

England an 28 Prozent dieser Kriege
Frankreich an 26 Prozent dieser Kriege
Spanien an 23 Prozent dieser Kriege
Russland an 22 Prozent dieser Kriege
Österreich an 19 Prozent dieser Kriege
Türkei an 15 Prozent dieser Kriege
Polen an 11 Prozent dieser Kriege
Schweden an 9 Prozent dieser Kriege
Italien an 9 Prozent dieser Kriege
Holland an 8 Prozent dieser Kriege
Deutschland an 8 Prozent dieser Kriege (einschließlich Preußen)

Das “friedliche” England steht hier an der Spitze, das ewig böse Deutschland, die als grausame Hunnen von London verunglimpften Deutschen, belegen den letzten Platz. Und nein, es waren nicht “die Deutschen”, die Rassenlehre oder Konzentrationslager erfunden haben. Auch diese verabscheuungswürdigen Dinge haben ihren Ursprung in London.

Und nochmals nein, es war nicht das deutsche Kaiserreich, das den Ersten Weltkrieg wollte. Wie wir in den Publikationen des AnderweltVerlags nachweisen, hat Kaiser Wilhelm II bis zur letzten Minute versucht, diesen großen Krieg zu vermeiden.

London mit seinen Intrigen hat ihm keine Chance dazu gelassen. Es sind amerikanische Historiker, die die Deutschland mit dem Versailler Diktat aufgezwungene “Alleinschuld” am Ersten Weltkrieg als das größte Verbrechen des 20. Jahrhunderts bezeichnen.

Das Böse hat seinen Sitz in London

Wie friedliebend die Londoner Politik war und ist, mag man unter anderem daran ermessen, dass die Siegermächte des Ersten Weltkriegs bereits ein Jahr nach Versailles, 1919, Russland überfallen haben und bis 1923 Tod und Verderben über das Land gebracht haben. Geschätzte 20 Millionen Russen hat dies das Leben gekostet. Sie haben das Russland überfallen, das sie wenige Jahre vorher in den Krieg gegen Deutschland getrieben haben. Das Russland, ohne dessen Hilfe sie das Deutsche Reich niemals hätten besiegen können. In offiziellen Geschichtsbüchern Deutschlands ist darüber nichts zu finden.

Der Erste Weltkrieg war die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Ohne ihn hätte es keinen Zweiten gegeben und schon gar keinen Reichskanzler Hitler. Wer sein Wissen über die Entstehung des Ersten Weltkriegs nicht auf offizielle deutsche Geschichtsbücher gründet, kann nicht umhin, ohne jeden Zweifel festzustellen, dass dieser Krieg von London in jahrzehntelanger Vorbereitung minutiös geplant und durchgeführt worden ist. Folglich ist festzustellen, dass alle Gräueltaten und die Millionen Toten der beiden großen Kriege in Europa auf dem Nationalkarma Englands lasten. Nicht zu vergessen die systematisch geplante und durchgeführte Zerstörung deutscher Städte und die Ermordung deutscher Zivilisten. Das Böse hat seinen Sitz in London.

Wenn es denn ein Karma gibt, dann gehört dazu, dass nicht absehbar ist, wann es “zuschlägt”. Betrachtet man dazu die Entwicklung Englands nach dem Zweiten Weltkrieg, dann ist für London wenig Positives zu beobachten. London ist zwar immer noch der Finanzplatz Nummer eins, aber eine leistungsfähige Industrie in englischer Hand gibt es praktisch nicht mehr. Die Städte sind geflutet mit muslimischen Zuwanderern aus ehemaligen Kolonien und ein Dutzend Großstädte haben bereits muslimische Bürgermeister. Konzerne aus ehemaligen Kolonien haben alte englische Vorzeigeindustriebetriebe aufgekauft – Mittal-Steel und Tata, zum Beispiel. Rolls Royce und Rover sind in deutscher Hand. In der Hand, die die beiden Kriege verloren hat.

Das Land ist in einem jämmerlichen Zustand und kann nur überleben, weil in London Geld einfach gedruckt wird, wie in den USA. Nicht zu vergessen, dass etwa 30 Prozent des britischen BIP aus dem betrügerisch aufgestellten Finanzsystem kommt, ebenfalls wie in den USA.

Der Brexit-Zirkus zerlegt die englische Demokratie

Bezüglich des Brexit ist zu beobachten, dass die alte englische Masche nicht mehr funktioniert: Teile und herrsche. Die restlichen 27 Staaten der EU haben sich diesmal nicht gegeneinander ausspielen lassen, wie es London noch vor dem Ersten Weltkrieg so meisterhaft betrieben hat. Obwohl ich die Probleme mit dem Brexit mehr Brüssel als London zurechne, weil der Brexit kein “schlechtes Beispiel” geben darf, zerlegt der Zirkus gerade die englische Demokratie. Es ist nur noch ein Witz, wenn Frau May dreimal über Dasselbe abstimmen lässt, ohne auch nur eine Kleinigkeit zu ändern. Es hat nicht einmal geholfen, dass sie ihren Rücktritt für den Fall angeboten hat, wenn die Abstimmung für sie ausfällt. Das ist die direkte Umkehrung von Demokratie: Ich gehe, wenn ihr mir zustimmt.

Mit dem Brexit ist im Mutterland der Intrige, des “teile und herrsche”, der Zustand eingekehrt, den London so oft gegen seine Feinde angewendet hat. Das Land ist geteilt – in Brexit-Gegner und Befürworter – und kann nicht mehr beherrscht, regiert werden. Es ist geteilt, in muslimische Zuwanderer und anglikanische Weiße. Es war schon immer geteilt, in upper und lower class. In die “Geldelite” und die verarmte Arbeiterklasse. Großbritannien ist ein Pulverfass und die EU kann froh sein, dass es freiwillig austritt. Ein kleiner Rückgang des sowieso prekären BIP wird dieses Pulverfass zur Explosion bringen und die EU kann entspannt zusehen, weil sie keine Verantwortung mehr hat.

Vielleicht muss London für seine Verbrechen eines Tages um Verzeihung bitten

Man könnte ja fast Mitleid haben mit den Briten. Ja, mit dem einfachen Volk, vielleicht. Mit London selbst habe ich jedenfalls nicht den Hauch von Mitleid. Dafür hat London zu viel Elend, Krieg und Terror über die Welt gebracht und ganz speziell über Deutschland. Über Deutschland, weil es mit lauteren Mitteln seit 150 Jahren nicht gegen Deutschland bestehen kann. Wirtschaftlich. Weil es immer auf militärische Stärke und Dominanz gesetzt hat, anstatt wie friedliche Nationen die Wirtschaft voran zu bringen. Das gilt auch für die USA. Wenn es also ein Nationalkarma gibt, dann schlägt es wohl jetzt in London ein. Vielleicht werden dann die Briten die Verbrechen ihrer Vorfahren ähnlich aufarbeiten müssen, wie es in Deutschland so vorbildlich schon stattgefunden hat.

Vielleicht kommt es sogar so weit, dass London die Welt für seine unzähligen Verbrechen um Verzeihung bitten muss, weil England auf die Großmut und Hilfe anderer Nationen angewiesen sein wird. Und zwar spätestens dann, wenn das betrügerische Finanzsystem zusammenbricht, von dem zumindest die britische Oberschicht immer noch ihr Wohlleben finanziert. Ob man nun an karmische Gerechtigkeit glaubt oder nicht, ist der Gedanke – betrachtet man, was sich über England zusammenbraut – nicht ganz von der Hand zu weisen.

Was das deutsche Nationalkarma hingegen anbelangt, bin ich guter Dinge. Spätestens nach vierzehn Jahren Kanzlerin Merkel sollte der letzte Rest an schlechtem Karma abgearbeitet sein.

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Sie glauben immer noch dem offiziellen Narrativ der “Deutschen Alleinschuld” an den großen Kriegen? Daran, dass das Böse in Deutschland seine Heimat hat? Sie schämen sich, ein Deutscher zu sein? Wenn Sie wieder erhobenen Hauptes als Deutscher leben wollen, dann lesen Sie die Werke von Peter Haisenko und Reinhard Leube: “England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert” und “Londoner Außenpolitik und Adolf Hitler”. Eine Dame, die beide Werke gelesen hat, hat uns geschrieben: “Ihr Werk hat mein Geschichtsbild ins Wanken gebracht, Reinhard Leube brachte es zum Einsturz.” Beide Werke sind erhältlich im Buchhandel oder direkt zu bestellen beim Verlag hier.

Zuerst veröffentlicht auf www.anderweltonline.com

Peter Haisenko ist nach dreißig Jahren als Lufthansapilot seit 2004 tätig als Autor, Journalist und Verleger.

 

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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