Peking baut Einfluss mit Corona-Impfstoffen aus: Das neue strategische Material für einen lautlosen Krieg
Dieser Gastbeitrag ist der Originaltext zum Video: „Peking baut Einfluss mit Impfstoffen aus: Chinesische Firma kauft Bayer-Anlage in Wuppertal“ vom YouTube-Kanal „Leas Einblick“.
Corona-Impfstoff ist derzeit Mangelware. Viele Länder kommen nur schwer an Impfstoffe. Die Politik sucht dringend nach Produktionskapazitäten.
Vor ein paar Tagen kam die Nachricht, dass die Firma Bayer eine ihrer Produktionsanlagen in Wuppertal in wenigen Wochen an ein chinesisches Unternehmen übergeben wird. Wuxi Biologics will dort Wirkstoffe für den Corona-Impfstoff herstellen.
Für den Pharmakonzern Bayer ist es eine erfreuliche Nachricht. Denn das 500 Millionen Euro teure Gebäude steht seit seiner Fertigstellung im Jahr 2018 ungenutzt da. Ursprünglich hat Bayer geplant, dort einen Blutgerinnungswirkstoff zu produzieren. Der Plan wurde verworfen. Der Konzern entschied, die neue Anlage stillzulegen.
Der Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Uwe Schneidewind, hält es für ein Mut machendes Signal für den Pharma-Standort Wuppertal.
„In wenigen Wochen: Corona-Impfstoff aus Wuppertal“, so der Titel eines „WDR“-Berichts über den Deal.
Allerdings ist die Überschrift etwas verwirrend. Denn so schnell kann das chinesische Unternehmen noch keinen Corona-Impfstoff in Deutschland produzieren. Die für eine andere Art von Wirkstoff vorgesehenen Anlagen müssten zuerst modifiziert werden. Die Produktion wird voraussichtlich erst ab Dezember dieses Jahres beginnen.
Somit wird die Übernahme des Bayer-Werks von dem chinesischen Unternehmen Wuxi Biologics keinesfalls eine sofortige Entlastung beim Engpass des Corona-Impfstoffs in Deutschland bringen.
Das Transaktionsvolumen für den Kauf der Produktionsanlage einschließlich eines langfristigen Mietvertrags liegt bei etwa 150 Millionen Euro. Mit dieser Investition kommt das chinesische Unternehmen Wuxi Biologics einen Schritt näher an die Verwirklichung seiner globalen Expansionspläne.
Chinas Impfstoff-Diplomatie
Produktionsstätten für Impfstoffe im Ausland aufzubauen ist ein Teil von Chinas Impfstoff-Diplomatie. Damit will Peking seinen Einfluss auf andere Länder erhöhen.
Inwieweit hat Peking seine Impfstoff-Diplomatie schon umgesetzt und wie erfolgreich ist es damit?
Neben den USA, Indien und Großbritannien gehört China zu den wenigen Ländern in der Welt, die über eine hohe Produktionskapazität für Corona-Impfstoffe verfügen.
Da COVID-19 zuerst in der chinesischen Metropole Wuhan ausbrach, verfügt China über die Rohdaten zu den ersten Fällen. Diese sind wichtig, um das Verhalten des Virus besser kennenzulernen. Gleichzeitig ist auch bekannt, dass manche Mediziner und Forscher vermuten, dass das Virus einem Labor, wie dem Institut für Virologie in Wuhan, entwichen sei. In so einem Fall hätten die chinesischen Mediziner natürlich noch viel bessere Voraussetzungen, um Impfstoffe zu entwickeln.
Die Expertengruppe der WHO hat in ihrem jüngsten Bericht die Möglichkeit, dass das Coronavirus einem Labor entwichen ist, als „eher unwahrscheinlich“ eingestuft. Doch von der sogenannten „extremen Unwahrscheinlichkeit“ ist wohl selbst der Chef der WHO, Tedros, nicht überzeugt. Dieser forderte nämlich eine weitere Untersuchung der These, ob das neuartige Coronavirus tatsächlich aus einem Labor entwichen sein könnte. Und bis die Untersuchung Ergebnisse liefert, könnte es noch lange dauern.
Inzwischen ist es schon über ein Jahr her, dass die Welt unter den Folgen der Ausbreitung von COVID-19 leidet. Regierungen aus aller Welt sehen die Impfstoffe als „die Rettung“ schlechthin.
Impfstoffe seien die ultimativen Waffen gegen das Coronavirus, sagte neulich der Generaldirektor des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention, Gao Fu.
Ob die Aussage stimmt und wie sicher die Impfstoffe überhaupt sind, diese Fragen sind heute nicht unser Thema. Deshalb legen wir sie vorerst beiseite. Tatsache ist, dass Corona-Impfstoffe derzeit nicht nur als eine Prävention von COVID-19, sondern auch als die ultimative Lösung für die Corona-Rezession angesehen werden.
Im zweiten Weltkrieg wurde Penicillin als strategisches Kriegsmaterial gehandhabt. Der momentane weltweite Wettlauf um Corona-Impfstoffe macht den Eindruck, dass Corona-Impfstoffe das neue strategische Material geworden sind – und zwar für einen lautlosen Krieg.
Es ist kein Geheimnis, dass China seine Corona-Impfstoffe als ein Werkzeug der Diplomatie instrumentalisiert.
Die Parteiführung in Peking bestreitet, eine Impfstoff-Diplomatie zu verfolgen. Genauso hat sie zur Anfangszeit der Corona-Pandemie bestritten, Schutzmasken und COVID-19-Testkits als Werkzeug in der Diplomatie benutzt zu haben, um ihren Einfluss auf andere Länder aufzubauen. Die Lieferknappheit bei den Masken und Testkits hat nicht lange gedauert. Die mangelnde Qualität bei den chinesischen Masken und Testkits führten dazu, dass ihre dazugehörigen Kampagnen ausliefen, bevor sie überhaupt eine große Wirkung zeigen konnten.
Im Gegensatz dazu hat der Umfang von Chinas jetziger Impfstoff-Diplomatie die Masken-Diplomatie vor einem Jahr längst übertroffen. Aufgrund der Komplikation durch die Mutation des Coronavirus SARS-CoV-2 ist es vorhersehbar, dass Chinas Impfstoff-Diplomatie eine viel länger anhaltende Auswirkung auf die Geopolitik haben wird.
Inwieweit hat Peking seine Impfstoff-Diplomatie schon umgesetzt? Schauen wir uns ein paar Nachrichten an.
Spenden und Export von Impfstoffen weltweit
Am 31. März verkündete Chinas Außenamtssprecherin, China habe 80 Entwicklungsländern Impfdosen gespendet und exportiere diese an über 40 Länder. Darunter auch an den EU-Mitgliedsstaat Ungarn und den EU-Anwärter Serbien.
Mit den Impfstoffen will sich Peking nicht nur als Hoffnungsbringer und Weltretter inszenieren. Die Parteiführung will damit auch Staaten, die bisher nicht kooperativ gewesen sind, in die Knie zwingen, wie zum Beispiel Brasilien.
Vor einigen Monaten erklärte Brasiliens Präsident Bolsonaro noch, er wolle keinen Impfstoff aus China, das ja mit einem „kommunistischen Virus“ für die Pandemie verantwortlich sei. Im Februar sind die kritischen Stimmen verstummt. Der Grund: Anfang Februar hatte einer von Präsident Bolsonaros Rivalen, São Paulos Gouverneur João Doria, direkt mit den Chinesen verhandelt und eine Zusage zur „Hilfe“ bekommen. Kurz nach Beginn der Impfstoff-Produktion in São Paulo hat das chinesische Unternehmen „Sinovac“ plötzlich die Zulieferungen für die Produktion verzögert. Die Produktion in São Paolo drohte zu stoppen.
„Ende Februar, als die ersten Dosen der chinesischen Impfstoffe in Brasilien verabreicht wurden, kündigte die Telekom-Regulierungsbehörde des Landes Regeln für die 5G-Auktion an, die im Juli stattfinden soll. Diesmal wird Huawei nicht ausgeschlossen“, schrieb die „New York Times“.
Im vergangenen Jahr hat sich Brasilien noch der amerikanischen Initiative für „saubere Netze“ angeschlossen. Ein wichtiger Bestandteil der Initiative liegt darin, den chinesischen Technologieriesen Huawei vom 5G-Netzausbau auszuschließen.
China ist auch der Hauptlieferant von Impfstoffen in Chile. Darüber hinaus liefert Peking Millionen Dosen nach Mexiko, Argentinien, Peru, Kolumbien, Ecuador und Bolivien.
Mit den Impfstoffen hat die Parteiführung in Peking zahlreiche Länder in Lateinamerika, Afrika, Asien und sogar einige Länder in Europa an sich gebunden.
Imagekampagne auf internationalen Veranstaltungen
Mit den Impfstoffen will China ein positives Image von sich auf dem internationalen Parkett aufbauen und sieht die Olympischen Spiele als die beste Bühne dafür.
Am 11. März kündigte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, an, er wolle für die Olympischen Spiele in Tokio und für die Winterspiele 2022 in Peking Corona-Impfstoffe aus China kaufen – und das, obwohl die chinesischen Impfstoffe noch keine Zulassung von der EU bekommen haben.
Produktion des chinesischen Impfstoffs im Ausland
Anfang des Jahres haben China und die Vereinigten Arabischen Emirate eine Vereinbarung abgeschlossen. Darin geht es um die gemeinsame Produktion eines Impfstoffs, den der chinesische Pharmakonzern Sinopharm entwickelt hat. Die Produktion wird im April gestartet. Diese gemeinsame Produktion ist auch ein Zeichen für Chinas strategisches Engagement im Nahen Osten.
Lieferkette international ausbauen
Die Übernahme des Bayer-Werks in Wuppertal gehört zur gesamten Expansionsstrategie des chinesischen Pharmaunternehmens Wuxi Biologics. Wuxi Biologics ist ein börsennotiertes Unternehmen. Offiziell ist es ein Privatunternehmen. Doch wie alle anderen Privatunternehmen sind auch zahlreiche Parteikomitees im gesamten Unternehmen Wuxi Biologics eingegliedert.
Eigenen Berichten von Wuxi Biologics zufolge bekräftigte der Sekretär des Parteikomitees des Unternehmens im Jahr 2019, dass die explosive Entwicklung von Wuxi Biologics ohne die Führung und Unterstützung der Kommunistischen Partei Chinas nicht hätte stattfinden können.
Zu der explosiven Entwicklung gehört die Expansion ins Ausland. Neben dem Werk in Wuppertal hat Wuxi Biologics Anfang letztes Jahres auch ein Bayer-Werk in Leverkusen übernommen. Darüber hinaus hat das Unternehmen Produktionsstandorte in Irland, Singapur und den USA aufgebaut. Und das alles geschah im vergangenen Jahr.
Damit möchte das Unternehmen in eigenen Worten ein robustes und erstklassiges globales Lieferketten-Netzwerk zur Verfügung stellen.
Je tiefer und enger die Unternehmen von China und Deutschland miteinander verflochten sind, umso schwieriger wird es für Deutschland sein, das kommunistische Land wegen Menschenrechtsverletzungen und sonstigen Missständen zu kritisieren oder sich gar von ihm zu trennen. Darüber ist sich die Parteiführung in Peking ziemlich bewusst.
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