Medizinische Hochschule bekämpft „weiße Dominanz“ mit maoistischen Mitteln
Wer hat den Kalten Krieg gewonnen? So weit verbreitet sind stalinistische und sogar maoistische Ideen und Verfahren im Westen – vor allem in der akademischen Welt und unter Intellektuellen –, dass man sich diese Frage stellen könnte.
Es scheint fast so, als wären wir wieder in den 1930er-Jahren, als Menschen vom ähnlichen Schlag als Reaktion auf die Wirtschaftskrise und die Unruhen dieser Zeit vom vermeintlichen Charme des Totalitarismus fasziniert waren.
So erschien in der Fachzeitschrift „Academic Medicine“ kürzlich ein Artikel mit dem Titel „Addressing and Undoing Racism and Bias in the Medical School Learning and Work Environment“ (zu Deutsch etwa: „Rassismus und Vorurteile in der Lehrumgebung und im Arbeitsumfeld der medizinischen Hochschulen angehen und auflösen“). Die Zeitschrift ist eine Publikation der gemeinnützigen Organisation „Association of American Medical Colleges“, die auch die Aufnahmeprüfungen für die medizinischen Hochschulen in den USA entwirft.
Die Abhandlung ist eine seltsame Mischung aus evangelikaler Erbauung, bürokratischer „Betonsprache“ (die Art von Sprache, die der verstorbene Leonid Breschnew und andere Koryphäen dieser Art verwendeten) und Vorschlägen für stalinistisches Social Engineering und maoistische Umerziehung.
Damit gewinnt eine Apparatschik-Klasse zwangsläufig an Macht – die Autoren bezeichnen sie als „anerkannte Experten für Integration und Vielfalt“. Sie alle erhalten natürlich ausgezeichnete Gehälter und Pensionen und haben die erfreuliche Aufgabe, sich in das Leben anderer Menschen einzumischen und es ihnen schwer zu machen.
Diese Aufgabe – die Denkweise der Menschen zu reformieren – geht nie zu Ende. Ein Arbeitsplatz fürs ganze Leben ist ihnen garantiert oder zumindest bis zu dem Punkt, an dem die Revolution ihre eigenen Kinder frisst.
Weiß = Rassist; nicht-Weiß = Opfer von Rassismus
Das Element der evangelikalen Erbauung zeigt sich darin, wie sich ihre liebevolle Fürsorge wie erwartet auf diejenigen auswirkt, die zuvor der Unterdrückerklasse angehörten alias die Weißen.
So schreiben die Autoren: „Diejenigen von uns, die der Weißen* Dominanzkultur angehören, müssen unser Denken über uns selbst und andere völlig neu gestalten. Wenn dies mit dem aufrichtigen Wunsch nach Veränderung geschieht, kommt es einer Umwandlung gleich. Es ist eine Wiedergeburt“.
Wenn wir Weiß sind, werden wir jedoch nicht als Christen wiedergeboren, sondern als Antirassisten. Es ist jedoch zweifelhaft, ob uns jemals vergeben wird, denn da gibt es noch die Kleinigkeit mit der Erbsünde und der Vorbestimmung:
„Wir müssen hinausgehen und die Wahrheit suchen“, so die Autoren, „und dazu gehört auch zu akzeptieren, dass wir, wenn wir Weiß sind, erheblich zum Problem beitragen. Wir tragen dazu bei, dass der strukturelle Rassismus jeden Tag farbige Menschen einkerkert und unterdrückt – überall, wo sie hingehen, und egal, was sie tun.“
Dem Zufall der Geburt geschuldet, sind wir Rassisten (wenn wir Weiß sind), egal was wir tun oder welche Position wir bekleiden. Dem Zufall der Geburt geschuldet, sind wir Opfer des Rassismus (wenn wir nicht Weiß sind), egal was wir tun oder welche Position wir bekleiden. Veränderung ist also sowohl notwendig als auch unmöglich – eine perfekte Rezeptur für ständige politische Unruhe, Schuldgefühle bei den Weißen und Hass bei den Nicht-Weißen.
O welch Freude! Den „Experten“ für Vielfalt und Integration wird es nie an Arbeit mangeln. Weder jetzt noch in der Zukunft. Amen!
„Richtungsweisende Koalition“ – Unterdrückte als Treiber der Veränderung
Aber der Druck seitens der Bürokratie ist sogar stärker als der seitens der Evangelikalen. Nur wenn wir sie zitieren, können wir dem Politbüro-Charakter der Prosa gerecht werden, in der die Arbeit verfasst wurde:
„Als wir uns darauf vorbereiteten, dass das ‚Change Management’ –Veränderungsmanagement – seine Arbeit aufnahm, reagierte unser medizinisches Ausbildungsteam weiterhin in Echtzeit auf besorgniserregende Ereignisse in der Lernumgebung, die den Rassismus aufrechterhielten […].“
„Ein wichtiger Schritt in dieser Phase war der Aufbau eines strategischen Netzwerks […], dazu gehörte die Bildung eines Ressourcenteams für das Veränderungsmanagement, eines […] für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration und die Gewinnung von Veränderungssponsoren.“
„Das alles sollte eine mächtige, einflussreiche und enthusiastischen Gruppe von Menschen unterstützen, die im Jargon des Veränderungsmanagements als ‚Guiding Coalition‘ – richtungsweisende Koalition – bekannt ist.“
Wir kommen nun zum Maoismus. Wer gehört zur richtungsweisenden Koalition? Sie werden von den großen Steuerfrauen und -männern (den Autoren) ausgewählt:
„Bei der Auswahl der Mitglieder der ‚Guiding Coalition‘ konzentrierten wir uns auf benachteiligte Personen. Wir stellten eine Vertretung aus allen Funktionsbereichen der Ausbildungsstätte sicher und berücksichtigten Stellung, sozialen Einfluss, Glaubwürdigkeit und Führungsqualitäten.“
„Die Mitglieder der ‚Guiding Coalition‘ nehmen an den monatlichen Sitzungen teil, arbeiten zwischen den Sitzungen an der Erfüllung von Aufgaben im Zusammenhang mit den Veränderungszielen, verfolgen die Fortschritte bei der Erreichung der Veränderungsziele und erhöhen ihr persönliches Bewusstsein, ihr Wissen und ihre Fähigkeit, gegen Rassismus und Vorurteile vorzugehen.“
Wer des Rassismus beschuldigt wird, ist ein Rassist
Es fällt ihnen natürlich nicht schwer, Rassismus zu finden, denn er ist überall; Per definitionem ist er immer und überall präsent, von wem auch immer er wahrgenommen wird. Eine Person, die des Rassismus beschuldigt wird, ist des Rassismus schuldig, weil sie dessen beschuldigt wird. Seitens der Ankläger kann es kein Missverständnis, geschweige denn Böswilligkeit geben:
„Wenn jemand – insbesondere jemand, den wir kennen, mit dem wir zusammenarbeiten oder von dem wir lernen – eine Besorgnis um Rassismus und Voreingenommenheit äußert, die wir nur schwer glauben können, weil sie außerhalb unserer eigenen Erfahrung liegt, dann glauben wir sie trotzdem! […] wir müssen bereit sein, zu vertrauen, wenn uns gesagt wird, dass die Würde verletzt wurde.“
Es besteht also kein Bedarf an solchen Nebensächlichkeiten wie Beweisen oder an objektiven Korrelaten einer Anschuldigung. So wie sich die Schuld in kommunistischen Ländern aus der klassenmäßigen Abstammung eines Angeklagten ergab, so ergibt sie sich in der schönen neuen Welt der Rassenjustiz der Autoren aus der rassischen Abstammung eines Angeklagten.
Die zugrunde liegende Herablassung, ja der Rassismus, der dahinter steckt, sollte offensichtlich sein: Farbige, die anklagen, sind keine echten Menschen, weil sie so etwas Menschliches wie missverstehen, übertreiben und lügen nicht tun können. Sie sind leblose Wahrheitsfindungsmaschinen ohne wahres Bewusstsein.
Sprache als Mittel zum Zweck
Eine Abweichung von den Lehren der Autoren ist nicht zulässig, und die Sprache selbst muss ihre Wahrheit verkünden: „Sag rassistisch und antirassistisch. Sag Weißes Privileg. Sag Weiße rassistische Kultur. Benutz diese Sprache laut und öffentlich […] ohne eine gemeinsame Sprache und den Mut, sie zu benutzen, gibt es keine Hoffnung auf Fortschritt.“
Wenn die Autoren ihr Ziel erreichen, wird es Mut erfordern, diese Sprache nicht zu benutzen, geschweige denn, sich zu weigern, sie zu benutzen.
In jeder großen Bevölkerungsgruppe gibt es zwangsläufig einige Verrückte, Extremisten, Größenwahnsinnige und Monomanen. Aber die „American Association of Medical Colleges“, in deren Zeitschrift dieser Artikel veröffentlicht wurde, gehören 185.000 Ärzte und über 180 medizinische Hochschulen an.
Außerdem beschreiben die Autoren des Artikels nicht ihre eigene ferne Fantasie, sondern das, was sie anscheinend an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai in New York bisher in einer relativ blassen Nachahmung totalitärer Regime taten. Sie verdeutlichen freilich die Richtung, in die sie gerne gehen würden, die Form der Dinge, die kommen werden.
Es ist langweilig, gegen dieses einschüchternde Gefasel zu argumentieren. Wenn man es jedoch nicht tut, lässt man zu, dass es sich ungehindert wie ein Pilz an Institutionen und in den Köpfen ausbreitet – so lange, bis es zu spät ist, es aufzuhalten.
Theodore Dalrymple ist ein Arzt im Ruhestand. Er ist mitwirkender Redakteur des „City Journal of New York“ und Autor von 30 Büchern, darunter „Life at the Bottom“. Sein neuestes Buch ist „Embargo and Other Stories.“
(*) Im Originaltext des Artikels über Rassismus und Vorurteile wird das Adjektiv weiß immer großgeschrieben. Diese Form wurde in der Übersetzung beibehalten.
Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: Maoist Thought in Medical School (deutsche Bearbeitung von as)
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