Massive Unterdokumentation von Impfnebenwirkungen in der EMA-Datenbank?

Ein Vergleich der in der EMA-Datenbank gespeicherten Verdachtsfälle für Impfnebenwirkungen mit Daten aus den Vereinigten Staaten ergibt signifikante Abweichungen. Diese lässt auf eine massive Unterdokumentation in Europa schließen, deren Ursachen der Klärung bedürfen.
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Ausfüllen eines Meldebogens in einer Arztpraxis.Foto: iStock
Von 13. Januar 2022
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Arzneimittelnebenwirkungen, wozu auch die Nebenwirkungen der COVID-19-Impfstoffe gehören, werden in der „Datenbank gemeldeter Verdachtsfälle“ der Europäischen Arzneimittel Agentur (EMA) dokumentiert. Diese Datenbank ist öffentlich zugänglich, was dem Normalverbraucher allerdings kaum etwas nützt, denn die Auswertemöglichkeiten sind mehr als rudimentär. Man kann die einzelnen Parameter auch nicht miteinander verknüpfen, wie es in modernen Datenbanksystemen längst Standard ist.

Wer also wissen will, wie viele mutmaßlich impfbedingte Todesfälle es zum Beispiel in Deutschland gab, wird keinen Erfolg haben, da „Tod“ kein Auswerteparameter ist. Bei den Impfreaktionen gibt es noch nicht einmal eine Suchfunktion. Das heißt, man muss sich durch Hunderte englischsprachige Krankheitsbilder klicken, um – vielleicht – das Gewünschte zu finden.

Unterdokumentation in Europa deutlich

Völlig anders verhält es sich bei der US-Datenbank VAERS, in der beinahe jeder Parameter abgefragt und verknüpft werden kann (wie zum Beispiel die einzelnen Bundesstaaten) und sogar jeder Einzelfall dokumentiert ist. Zudem gibt es eine Suchfunktion für die hier „Symptoms“ genannten Impfreaktionen.

Bei einer Recherche bezüglich einer eher seltenen Nebenwirkung (Lungeninfiltrat) beim Impfstoff Biontech/Pfizer in beiden Datenbanken stieß ich auf eine signifikante Auffälligkeit. Während in der EMA-Datenbank gerade einmal 53 Fälle dokumentiert waren, waren es in der US-Datenbank 310. Das ist statistisch extrem unwahrscheinlich, zumal die Bezugsgröße (verabreichte Dosen) in Europa höher ist als in den Vereinigten Staaten.

Diese Bezugsgröße ist nicht ganz einfach zu finden, aber mit ein wenig Ausdauer gelingt es doch. Für die EU/EEA-Staaten sind die Angaben im sogenannten „Vaccinetracker“ zu finden, wobei man hier zwischen gelieferten (distributed) und verabreichten (administered) Dosen unterscheiden muss. Die Unterschiede sind teilweise signifikant.

In den USA heißt das entsprechende Tool COVID-19 Data Tracker, der natürlich auch die verabreichten Dosen ausweist, ohne dass man erst aufwendig Tabellen auswerten muss.

Aber genug der statistischen Hintergründe, denn die Unterschiede zwischen den erfassten Verdachtsfällen in den USA und der EU/EAA sind durchaus dramatisch, wie im Folgenden gezeigt werden soll. Als Kennziffer benutze ich Nebenwirkungen je 100.000 Impfdosen, denn die absoluten Zahlen allein sind nicht aussagekräftig.

Dramatischer Unterschied bei mutmaßlich impfbedingten Todesfällen

Beim Impfstoff Biontech/Pfizer sind in Europa 99 Nebenwirkungen je 100.000 Dosen registriert. In den USA sind es mit 187 fast doppelt so viele. Beim Impfstoff Moderna hält es sich mit 164 zu 194 einigermaßen die Waage, während bei Janssen (Johnson & Johnson) 179 Nebenwirkungen europaweit und 411 in den USA dokumentiert sind.

Noch dramatischer sind die Unterschiede bei den mutmaßlich impfbedingten Todesfällen. Hier stehen bei Biontech/Pfizer 1,3 Todesfälle in Europa 4,81 Todesfällen je 100.000 Impfdosen in den USA gegenüber, also fast das Vierfache. Ähnlich verhält es sich bei Moderna (0,93 zu 2,67). Den sprichwörtlichen Vogel schießt dann allerdings der Janssen-Impfstoff ab. 1,27 Todesfällen je 100.000 Impfdosen in Europa stehen 9,35 in den USA gegenüber.

Es steht mir nicht an, Spekulationen über die Ursachen dieses starken Missverhältnisses anzustellen. In jedem Fall scheinen die Meldewege in den USA besser zu funktionieren als in der EU. Ob politische Einflussnahme und vorauseilender Gehorsam der Ärzteschaft zusätzlich zu dieser mutmaßlichen Unterdokumentation geführt haben, muss in Ermangelung von tragfähigen Belegen offenbleiben.

Allerdings deutet der deutliche Meldeverzug des Paul-Ehrlich-Instituts an die EMA (am 8.10.2021 waren gerade einmal 60 Prozent der national erfassten Fälle weitergemeldet) darauf hin, dass man in Deutschland bewusst zurückhaltend bei der Erfüllung der Meldepflichten agiert. Im Gegensatz dazu wird in den Niederlanden fast jeder Verdachtsfall sofort weitergemeldet.

Dringender Aufklärungsbedarf vorhanden

Die Dunkelziffer ist ohnehin enorm, denn kaum ein Arzt wird einen vermeintlich „normalen“ Todesfall Tage, Wochen oder gar Monate nach der Impfung näher untersuchen oder gar eine Obduktion anordnen. Ein mittelbarer Beleg wäre eine Übersterblichkeit infolge der Impfkampagne, für die es inzwischen deutliche Hinweise gibt – allein im November betrug die Übersterblichkeit gegenüber dem Mittelwert der Vorjahre mehr als 15.000 Todesfälle –, aber noch sind die erfassten Zeiträume zu kurz und ein schlüssiger Beweis ist aus den oben genannten Gründen kaum zu erbringen.

Was für mich nach dieser Analyse allerdings feststeht, ist, dass die beschriebenen Unterschiede in den Nebenwirkungsraten dringend der Aufklärung bedürfen.

Über den Autor:

Frank W. Haubold (1955 geboren) studierte in Dresden und Berlin und arbeitete 35 Jahre im Gesundheitswesen, zuletzt als Klinik-Controller. Seit 1989 ist er auch als Schriftsteller, Herausgeber und Publizist aktiv.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 26, vom 7. Januar 2022.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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