Demokratien können Gleichberechtigungsversprechen an Frauen nur halten, wenn sie Tötung Ungeborener erlauben
Vor kurzem wurde in New York ein Gesetz verabschiedet, mit dem Abtreibungen nach der 24. Schwangerschaftswoche künftig leichter durchgeführt werden können.
Die meisten Menschen sind sich darüber nicht im klaren, dass es in solch fortgeschrittenem Schwangerschaftsstadium nicht mehr einfach ist, das lebende Baby aus dem Unterleib der Mutter zu entfernen. Viele wissen auch nicht, auf welch grausame Weise eine Abtreibung durchgeführt wird.
Später werde ich näher darauf eingehen – auch auf die wirren moralischen und philosophischen Vorstellungen, mit denen Abtreibungen gerechtfertigt werden. Zuerst möchte ich mich aber mit einer noch grundlegenderen Frage befassen.
Jede Frau weiß, dass die Geburt und die Kindererziehung überwiegend zur natürlichen Aufgabe der Frau gehören. Keine Demokratie kann in dieser Angelegenheit eine vollkommene „Gleichberechtigung“ schaffen. Das liegt an der biologischen Verschiedenheit der Geschlechter.
Anders ist es jedoch dann, wenn der Frau per Gesetz erlaubt wird, selbst über Geburt oder Abtreibung zu entscheiden. Gesetze, die eine Abtreibung auf Abruf erlauben, ermöglichen Frauen, ungewollte Kinder zu töten und nur Wunschkinder zu bekommen. In dieser Frage kann eine Demokratie mit ihren liberalen Gesetzen beispielsweise eine Beschwerde eines Mannes über die „Ungleichheit“ der Geschlechter im Keim ersticken.
In fast allen modernen Demokratien wird „der Wille der Frau“ zur moralischen Rechtfertigung Abtreibungen durchzuführen. Das natürliche Heranreifen des Babys und die biologische Verfassung der Frau werden vollkommen ausgeblendet. In den modernen Abtreibungsregimen der Welt siegt damit der Wille des ignoranten Menschen über Natur und Schöpfung.
Gleiche Freiheiten und gleiche Rechte
Bislang war es üblich, dass vorausdenkende Frauen bereits vor dem Geschlechtsakt darauf achteten, nicht ungewollt schwanger zu werden. Einerseits zügelten sie sich und andererseits nutzten sie Verhütungsmittel – es wurde nicht erst nach dem Sex an mögliche unerwünschte Konsequenzen gedacht.
Die Möglichkeit frei darüber zu entscheiden, ob man als Frau Kinder haben möchte oder nicht, gibt es vor dem Geschlechtsverkehr und auch vor der Schwangerschaft. Nun aber wird der Frau per Gesetz das Recht zugesprochen während der Schwangerschaft über Leben und Tod ihres ungeborenen Kindes zu entscheiden.
Somit steht einer Frau – sofern sie bereit dazu ist – das Recht zu, ihr eigenes Kind im Mutterleib zu töten.
In den meisten Demokratien wird auf Weinflaschen und Zigarettenschachteln vor „Schäden am Fötus“ gewarnt. Andererseits sind es genau diese Demokratien, die es Frauen erlauben, ihr ungeborenes Kind, wann immer sie wollen, vor der Geburt ungestraft zu töten und es im Müll zu entsorgen.
In Kanada beispielsweise gibt es kein Gesetz, das Abtreibung verbietet. Somit hat eine Frau das Recht bis vor der Geburt, die Schwangerschaft abzubrechen.
Obwohl ich früher in bestimmten Fällen für Abtreibung war, (wenn auch nie als allgemeines Recht oder als Recht zur Empfängnisverhütung) hat mich die grausame Wirklichkeit von Abtreibungen umgestimmt. Ich habe mich intensiv mit dem Thema beschäftigt.
Abtreibungen, wie sie in modernen Demokratien praktiziert werden, sind ein genauso großes moralisches Verbrechen, wie die unmenschlichen Versuche an Kindern und die Kindermord-Programme des Nazi-Regimes in Deutschland oder die Völkermorde durch andere totalitäre Regime. In allen diesen Fällen wird Mord mittels moralischer und juristischer Tricks legalisiert.
Leben wird versachlicht
Der gängige juristische Trick, mit dem es möglich gemacht wird Menschenleben im Mutterleib ungestraft zu töten, ist überall derselbe.
Es wird ein neues Kategorierecht eingeführt, mit dem das ungeborene Kind als „noch kein menschliches Wesen“ definiert wird, solange es noch nicht „vollständig und lebendig aus dem Körper seiner Mutter geboren wurde“ (Abschnitt 223 des kanadischen Strafgesetzbuches). Dies wird oft als die „Born alive“-Regel bezeichnet.
Und wenn das Ungeborene vor der Geburt noch nicht als menschliches Wesen zählt, dann kann man damit machen was man will.
Die Geschichte zeigt, dass derselbe rechtliche Trick auch von ehemaligen Sklavenhalter-Regimen angewandt wurde. Sie erklärten diejenigen, die sie versklaven wollten, per Gesetz zu „Eigentum“, „beweglichem Mobiliar“ oder zum „Nicht-Menschen“. Damit war es ihnen möglich diese Menschen nach Belieben zu kaufen, zu verkaufen und zu töten.
Demokratien die Abtreibung zulassen wenden den gleichen Trick an. Und deshalb bin ich der Meinung, dass sich fast alle Demokratien mittlerweile zu modernen Sklavenregimen entwickelt haben. Um den Frauen soviel Freiheiten wie möglich zu verschaffen und sie von allen biologischen Umständen freizusprechen, werden ihre ungeborenen Kinder zu „nicht lebenden Dingen“ erklärt, versklavt und nach Bedarf getötet.
Das heißt, um den Widerspruch einer Demokratie zu lösen, die auf „gleichen Freiheiten und Rechten“ beruht – obwohl Männer und Frauen naturbiologisch nicht gleich sind – wird eine ganze Klasse von Menschen geopfert und versklavt.
Zu Bewahrung der ideologischen Reinheit unseres demokratischen Systems werden jetzt zwar keine bereits auf die Welt gebrachten Menschen mehr versklavt dafür aber Ungeborene. Alle modernen egalitären Demokratien sind mittlerweile zu modernen Sklavenregimen entartet.
Sklavenregime
In der Antike wurden Millionen von Menschen in Rom und Griechenland versklavt. Die Sklaverei war Ausdruck der damals herrschenden politischen Ideologie, in der der Sieger einer Schlacht zum Herrscher wurde und der Besiegte zum Sklaven. Bildung wurde geschätzt und körperliche Arbeit verachtet, wofür man Sklaven brauchte.
Die demokratischen Rechte im alten Rom galten nur für Bürger, nicht für die Sklaven. Mit anderen Worten war die Sklaverei eine politische und ideologische Notwendigkeit für die Aufrechterhaltung des politisch-gesellschaftlichen Systems.
In totalitären Regimen – wie unter Adolf Hitler oder Josef Stalin – wurden Juden, Liberale und Konservative, Künstler usw. zu „inneren Feinden“ erklärt und versklavt. Ihre Existenz wurde als Bedrohung für die ideologische Reinheit des Staates empfunden.
Bis vor kurzem erkannte man die biologischen und charakteristischen Unterschiede von Menschen in klassischen liberalen Demokratien des Westens noch an.
Die Freiheit des Einzelnen, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten, wurde geschätzt und die Verdienste des Einzelnen wurden gewürdigt. Man folgte dem natürlichen Lauf und ergriff die Gelegenheiten, die sich im Leben des Einzelnen boten. Mittlerweile ist das nur mehr ein Lippenbekenntnis.
Im letzten halben Jahrhundert ist die Freiheit des Menschen in den meisten Demokratien in den Hintergrund getreten. Stattdessen wird die „Gleichheit“ und das „gleiche Recht für Alle“ betont, das man mit Gesetzen erzwingt. Das Dogma der Gleichberechtigung ist heute schon zum Leitmotto und Schlagstock für unsere Demokratie geworden.
Das hat zu einem Dilemma geführt: Die westlichen Demokratien können ihr ideologisches Wahlversprechen der Gleichberechtigung an die Frauen nur dann verwirklichen, wenn sie die Tötung ungeborener Kinder erlauben.
William Gairdner ist Autor und lebt in der Nähe von Toronto in Kanada. Sein neuestes Buch ist „The Great Divide: Warum sich Liberale und Konservative niemals einig werden“ (2015). Seine Website findet man unter: WilliamGairdner.ca.
Das Original erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von nh)
Originalartikel: Democracy, Abortion and Slavery
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