Boris Reitschuster über Kommunisten-Flüsterer in Presse und Funk
„Am 21. Januar habe Chinas Staatschef Xi Jinping bei einem Telefonat mit WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gebeten, Informationen über eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung zurückzuhalten und eine Pandemie-Warnung zu verschleppen“, schreibt der „Spiegel“, allerdings nur eher beiläufig im hinteren Teil eines längeren Berichts, und zudem hinter einer Bezahlschranke, also weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit: „Die WHO habe eine Woche lang stillgehalten. Das Urteil des BND fällt harsch aus: Mindestens vier, wenn nicht sechs Wochen seien durch die Informationspolitik Pekings in der Bekämpfung des Virus verloren gegangen.“
Ein früherer Spitzenbeamter aus dem deutschen Sicherheitsbereich kommentierte die Nachricht in einer privaten Konversation wie folgt: „Die Brisanz dieser Aussage sollte jedem diensthabenden Redakteur bei dpa, ntv, NDR und so weiter klar sein.“ Dass das keine Nachricht für deutsche Medien ist, wird verständlich, wenn man das enge Verhältnis zwischen deutschen Medien und der Bundesregierung kennt und im Spiegel-Artikel weiterliest.
Da heißt es: „Dennoch will die Bundesregierung den Konflikt mit China nicht eskalieren, aus einem Grund: Deutschland benötigt Schutzausrüstung aus chinesischer Produktion. Seit einem Telefonat von Kanzlerin Merkel mit Xi Jinping gibt es im Pekinger Handelsministerium einen festen Ansprechpartner für diese Lieferungen.“
Die Spengkraft einer Bombe – in Deutschland unter den Teppich gekehrt
Tatsächlich haben die Informationen des BND die Sprengkraft einer Bombe. Nur dass diese in Deutschland unter den Teppich gekehrt wird. Ganz im Gegensatz zur internationalen Presse. Das englischsprachige Portal „Zerohedge“ etwa beschreibt in einer sehr guten Analyse die Dramatik dieses Verhaltens Chinas und die enormen Konsequenzen für die globale Wirtschaft und den kompletten Ausbruch der Pandemie.
Unter anderem heißt es da: „Es ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass Chinas politische Geheimhaltungskultur dazu beigetragen hat, einen lokalen Virusausbruch zur größten globalen Katastrophe unserer Zeit zu machen. Weit davon entfernt, Alarm zu schlagen, als das neue Coronavirus in Wuhan entdeckt wurde, verbarg die Kommunistische Partei Chinas (KP) den Ausbruch und ließ es zu, dass er sich weit und umfassend verbreitete. Monate später sät China weiterhin Zweifel an den Ursprüngen der Pandemie und hält potenziell lebensrettende Daten zurück.“
Und weiter: „Die anhaltende Verbreitung des chinesischen Narrativs durch die WHO hat andere Länder in eine gefährliche Selbstzufriedenheit versetzt und ihre Reaktionen um Wochen verzögert. Tatsächlich hat die WHO aktiv von Maßnahmen abgeraten. Am 10. Januar, als Wuhan vom Ausbruch erfasst wurde, sagte die WHO, dass sie ,keine spezifischen Gesundheitsmaßnahmen für Reisende von und nach Wuhan empfehle´, und fügte hinzu, dass ´Einreise-Screening wenig Nutzen bietet´. Sie riet auch ab ,von der Anwendung von Reise- oder Handelsbeschränkungen für China´“.
Selbst nachdem Chinas berühmtester Lungenarzt, Zhong Nanshan, am 20. Januar die Übertragung von Mensch zu Mensch bestätigt hatte, untergrub die WHO weiterhin wirksame Reaktionen, indem sie die Risiken einer asymptomatischen Übertragung herunterspielte und von weitgehenden Tests energisch abriet, heißt es in der Analyse weiter: „In der Zwischenzeit hortete China persönliche Schutzausrüstung – reduzierte den Export von in China hergestellten PSA und anderen medizinischen Geräten und importierte den Rest des weltweiten Angebots. In der letzten Januarwoche importierte das Land nach offiziellen Angaben 56 Millionen Atemschutzmasken und Masken.“
Kanzlerin Merkel und die WHO
Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass die Kanzlerin erst kürzlich die WHO gegen Angriffe aus den USA in Schutz nahm und lobte. In ihrer Regierungserklärung am 23. April 2020 vor dem Bundestag sagte sie: „Für die Bundesregierung betone ich: Die WHO ist ein unverzichtbarer Partner, und wir unterstützen sie in ihrem Mandat.“ Umgekehrt lobte dafür die WHO die Kanzlerin, die ihre Nähe zum kommunistischen China kaum verhehlt und auch mit dem Gedanken spielt, im Ruhestand in dem roten Riesenreich zu unterrichten.
Deutschlands Medien halten den hochbrisanten Bericht des eigenen Geheimdiensts nicht nur weitgehend unter Verschluss. Auf tagesschau.de versucht ein Autor des bei Medienkritikern als besonders regierungsnah und links kritisierten NDR, einen anderen Geheimdienst-Bericht zu China zu diskreditieren.
Unter der Überschrift „Große Zweifel an Geheimdienstpapier“ steht da: „Angeblich sollen mehrere Geheimdienste China Vertuschung beim Corona-Ausbruch vorwerfen, hieß es vor einigen Tagen. Doch nach NDR-Recherchen gibt es dieses vermeintliche Dossier womöglich so nicht.“ Eine Aussage, die man wohl über jedes Geheimdienstpapier dieser Welt machen kann, ohne jede Recherche.
China wird mit Samthandschuhen angefasst, die USA mit der Streitaxt
Auch der „Stern“ schlägt zeitgleich mit dem Spiegel-Artikel in die gleiche Kerbe und verteidigt China unter Berufung auf den erwähnten NDR-Artikel: „Hat China versucht, die Corona-Krise zu vertuschen und stammt das Virus aus einem Labor in Wuhan? In einem Geheimdienstdossier wird das behauptet. Der Bundesnachrichtendienst jedoch soll davon nicht überzeugt sein, wie jetzt durchsickerte.“ Wo bitte sickerte genau das Gegenteil von dem durch, was laut Spiegel in einem Papier des Dienstes steht?
Ausländern wird man es nicht erklären können, warum in Deutschland unglaubliche Enthüllungen des eigenen Geheimdienstes BND kein Thema sind, dafür aber sehr breit der Vorwurf zu lesen ist, Geheimdienstpapiere unserer Alliierten, die dem BND-Bericht ähneln, könnten Falschinformation sein.
Man stelle sich nur einmal für einen Moment vor, wie das Medienecho wäre, hätte ein BND-Bericht Machenschaften von Donald Trump und der US-Regierung aufgedeckt. Gegenüber dem kommunistischen China dagegen ist Vertuschung und Schweigen angesagt. Und nicht nur in diesem Fall. China wird mit Samthandschuhen angefasst, die USA mit der Streitaxt. Nur wegen der Materiallieferungen, die man aus dem Reich der Mitte benötigt? Oder spielt auch ideologische Nähe zur linken Diktatur zumindest unterschwellig eine Rolle?
Über den Autor: Boris Reitschuster, Journalist und Sachbuchautor, gilt als Osteuropa-Experte und wurde bekannt durch seine Bücher über das zeitgenössische Russland. Er war von 1999 bis zum August 2015 Leiter des Moskauer Büros von Focus.
Zuerst erschienen auf dem Blog von www.reitschuster.de
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