Friedensdemonstration: Lieben und leben lassen
Letztes Wochenende fand in Berlin zum ersten Mal eine Friedensdemonstration statt, die von prominenten Linken, nämlich Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer, initiiert worden ist und bei der jeder eingeladen war, unabhängig von seiner politischen Ausrichtung.
Jeder? Nicht ganz. Zunächst hatte Sahra Wagenknecht scheinbar Politiker und Anhänger der AfD ausgeschlossen, was nach einem Sturm der Entrüstung auf deren politischer Seite kurz darauf nicht mehr galt. Sofort kam mediales Echo, die die Demonstration und die Initiative der beiden Damen diffamierte und weiter diffamiert. Friedensdemonstranten vom äußersten rechten Rand sind freilich immer noch unerwünscht.
Ich finde es großartig, dass eine solche Demonstration heute möglich ist. So schrecklich und bedrohlich der Anlass sein mag, alles Ding hat seine zwei Seiten und dies ist die gute: Dass unter dem Druck der Bedrohung für unser aller Leben das Trennende in den Hintergrund gerät und wir zusammenrücken.
Vielleicht wird es auf beiden Seiten zu einer tieferen Erkenntnis führen, dass es auf allen Seiten so viele Menschen gibt, die in Frieden leben wollen. Das mag uns in Erinnerung rufen, dass vermeintlich trennende Weltanschauungen von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen und unterschiedlichen Idealen nachstreben mögen, letztendlich aber nur das aus ihrer Sicht Gute wollen, welches sie durch die Umstände bedroht sehen.
Das bedeutet, wir alle wollen in Frieden leben und sehen ihn jeweils von unterschiedlicher Seite bedroht. Heute aber wird die wahre Bedrohung immer erkennbarer und damit verwischt auch die Verwirrung der Parteien.
Das Verständnis ist der erste Schritt zum Frieden. So wie jede Läuterung bei jedem Menschen selbst beginnt, so ist diese Erkenntnis nötig, denn der Friede in der Welt beginnt mit dem Frieden im eigenen Land.
Wie wollen wir anderen Völkern nahelegen, mit ihren vermeintlichen Feinden zu verhandeln, wenn wir noch nicht einmal im eigenen Volk mit denen reden wollen, die bloß eine andere Meinung haben?
Es wäre ein Segen, gelänge es uns, mit gutem Beispiel voranzugehen und uns unserer vom großen Durcheinanderwirbler zugedachten Rollen zu entledigen. Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht, und vielleicht führt der große Aufmarsch zum letzten Akt doch nicht zu dem herbeigekauften und herbeigelogenen Armageddon, sondern zum Anfang einer neuen Zeit, die uns endlich lieben und leben lässt.
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