Johanna Klum bringt Papagei Jewel zum Sprechen
The Epoch Times: Johanna, war das deine erste Synchronrolle?
Johanna Klum: Ja, das war das allererste Mal, dass ich synchrongesprochen habe und das war auch sehr aufregend, weil da unheimlich viel über die Stimme, und zwar nur über die Stimme, von der Animation und an Gefühl transportiert werden muss und du musst mit der Stimme allein diesem Vogel Leben einhauchen. Das ist schon eine ordentliche Aufgabe gewesen.
The Epoch Times: In dem Film ist der Rolle durch die Animation bereits sehr viel an Schauspiel und Emotionen vorgegeben. Wie groß waren da noch die Spielräume, selber etwas hineinzuinterpretieren? Wie viel Freiheiten hattest du da?
Klum: Wir haben natürlich schon allein durch die Mundbewegungen der Vögel einen gewissen Rahmen, der deutlich abgesteckt ist, was man da so machen kann. Aber innerhalb dieses Rahmens haben wir dann doch viele Freiheiten genutzt, um genauer hinzuschauen, wenn zum Beispiel irgendetwas übersetzt war, was einfach für mich so nicht funktioniert hat, also wo ich gesagt habe: Freunde, so etwas würde ich nie sagen! So etwas von Schriftdeutsch! Lasst uns das doch anders machen! Und das hat total super geklappt, wir haben ganz viel von solchen Vorschlägen dann auch genommen, weil es dann, wenn ich es auch richtig gut rüberbringen kann, einfach auch meine Sprache ist, dann kommt das natürlich viel echter. Also da hat man dann schon auch ein paar Freiräume.
The Epoch Times: Was ist der Vogel „Jewel“ überhaupt für ein Charakter? Findest du da Parallelen zu dir selbst?
Klum: Jewel ist lebhaft und aufgeweckt, sehr leidenschaftlich und vielleicht auch mal ein bisschen motzig und ungeduldig. Das sind so ihre grundlegenden Charaktereigenschaften – sie ist unheimlich liebevoll. Das zeigt sich allerdings nicht unbedingt in ihren ersten fünf Minuten, da hat sie den armen Papagei Blu ja quasi direkt an der Gurgel. Aber gerade diese Leidenschaft, die habe ich auch, also wenn mir was wichtig ist, was bei mir ja jetzt nicht konkret die Freiheit ist – Gott sei Dank – das ist ja ganz anders als bei Jewel, aber ob das jetzt die kleinen Themen oder „große Aufreger“ sind, die mir am Herzen liegen, dann setze ich mich ein, das haben wir gemein. Und ich bin manchmal auch ein bisschen motzig.
The Epoch Times: Eine Frage an die Viva-Moderatorin Johanna Klum: Der Film RIO lebt ja zu weiten Teilen von der Musik. Musikerlegende Sergio Mendes und den Musikern will.i.am von den Black Eyed Peas und Jamie Foxx …
Klum: Ja, Hammer, haben die das fett gemacht! Oder? Mal ganz ehrlich: Ich hab´ mir das angeguckt, das hat mir so einen Spaß gemacht! Also ehrlich, das war so toll! Will.i.am macht das großartig und Jamie Foxx singt ja engelsgleich! Der macht das richtig toll! Also, ich würd das sofort spielen!
The Epoch Times: Wird das einen neuen Brasilienhype im Hip-Hop und der elektronischen Musik mit auf den Weg bringen?
Klum: Es gibt ja da im Hip-Hop aktuell immer wieder unterschiedliche Einflüsse. In den letzten Jahren war da viel Elektronisches; ich finde aber insbesondere hier diesen Samba-Touch so nett. Der hat auch super Chancen. Also, hättest du mich jetzt vor RIO gefragt, ohne direkt ein Beispiel parat zu haben, da hätte ich wahrscheinlich gesagt, naja, weiß nicht, ob das so funktioniert, aber in der Kombination, wie das will.i.am und Jamie Foxx gemacht haben, war das ´ne glatte Eins!
The Epoch Times: Was sind für dich die Stärken von RIO? Was setzt ihn ab von anderen aktuellen Animationsfilmen?
Klum: Ich kann das natürlich nur von meiner Perspektive aus sagen. Erstens, in keinem anderen Animationsfilm bin ich [zu hören] (lacht). Nein, nochmal andersrum: Auf alle Fälle ist er wahnsinnig lustig. Vor allem in dieser Zeit, jetzt gerade, wo man manchmal auch sagt, die Realität tut gerade echt ein bisschen sehr weh, man möchte vielleicht auch mal zwei Stunden lang nicht an schlimme Dinge denken und sich einfach auch mal ganz woanders hinbegeben, in eine Welt, die vielleicht ´ne Ecke heiler und vor allem bunter ist und dann tut RIO wahnsinnig gut. Das ist einfach richtig schön anzugucken und du kommst mit ´nem Grinsen auf dem Gesicht wieder raus.
The Epoch Times: Ja. Ich kriege meine Kinder auch kaum von der Internetseite von RIO weg …
Klum: Ja, das ist super. Ich habe auch viele Arbeitskollegen, die heute mit ihren Kindern zur Premiere kommen und ich glaube, das macht auch gerade den Kleinen total viel Spaß. Das Schöne an dem Film ist aber auch, dass der wirklich so einen gleichaufgestellten Humor hat, es gibt da zwar auch so kleine Ironien und Feinheiten, die in erster Linie den Erwachsenenhumor ansprechen, aber eben auch kindgerechten Spaß.
The Epoch Times: Um noch einmal zurückzugreifen: Was meinst du, ist eine wichtige Message, die die Kids aus dem Film mitnehmen können? Was transportiert der Film vorrangig?
Klum: Ich glaube, für die Kinder ist da ein sehr hohes Gerechtigkeitsempfinden. Und das nicht so von oben herab, nicht so aufoktroyiert, was aber trotzdem schon auch deutlich vermittelt wird. Ich glaube einfach, ein Gefühl dafür, dass man sich für das einsetzen sollte, was einem wichtig ist. Das macht die Jewel sehr stark, das macht der Blu ebenfalls sehr und auch wie der Tukan Rafael das macht, dass er sich dafür einsetzt, dass Blu jetzt endlich mal aus den Puschen kommt; oder ob das eben das ganz Große ist, wie für die Freiheit zu kämpfen. Wenn ich mich dafür einsetze, für das, was mir am Herzen liegt, oder wie zum Beispiel die menschliche Papageienmama von Blu, die kämpft ja auch ohne Ende um ihren Schützling, dann kommt das auch wieder zurück. Ein bisschen heile Welt ist natürlich auch dabei und das tut den Kindern auch gut.
The Epoch Times: Was sind deine nächsten Ziele, nach dem Film RIO? Was kommt jetzt?
Klum: Also ich muss es mal so sagen: Ich hab´ Blut geleckt! Ich hab´ völlig Blut geleckt! Ich würde das wahnsinnig gerne weiter machen! Vielleicht würde ich das nächste Mal auch gern so ein „Miststück“ oder so sprechen. Ja, ich könnte auch mal ein „Miststück“ synchronisieren (lacht). Aber jemand, der nicht ganz so viel schreien muss, bitte! Ich habe während dieser Arbeit so viel geschrien, wie in meinem ganzen Leben noch nicht (lacht)! Also es hat einfach wirklich sehr viel Spaß gemacht zu spielen und ich würde auch gerne mal in einer schönen Produktion mit ganzem Körpereinsatz spielen, sozusagen, also vielleicht auch mal einen schönen Film! Das fänd´ ich toll! Das würde mir Spaß machen!
The Epoch Times: Herzlichen Dank für das Gespräch!
Die Fragen stellte Christian Schlierkamp.
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