Jetzt anschauen: Neue EpochTV-Reportage „DunkelGrün – Schattenseiten des Cannabiskonsums“
An der geplanten Änderung des Cannabisgesetzes, eine Teillegalisierung, wird kurz vor dem geplanten Inkrafttreten am 1. April zunehmend Kritik laut. Viele „Experten“ melden sich zu Wort, sind dafür oder dagegen: Für Karl Lauterbach ist die Teillegalisierung der Königsweg, um den Schwarzmarkt auszutrocknen – Suchtexperten und Pädagogen hingegen warnen. Ärztepräsident Klaus Reinhardt appellierte erst kürzlich an den Bundesrat, das Ampelvorhaben zu stoppen. Der Richterbund fordert einen Stopp des Cannabisgesetzes, wie auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter. Die Union hat sogar angekündigt, das Gesetz im Falle Ihres Wahlsieges rückgängig machen zu wollen.
„DunkelGrün – Schattenseiten des Cannabiskonsums“
Die neue EpochTV-Produktion „DunkelGrün – Schattenseiten des Cannabiskonsums“ kommt ganz ohne all diese Experten, Funktionäre und offizielle Einstufungen aus. Stattdessen haben langjährige Konsumenten das Wort in dieser eindringlich erzählten Reportage. Die als die eigentlichen „Experten“ ehrliche und oft berührende Innenansichten gewähren: Was es mit dem eigenen Leben macht, wenn man nach dem Motto lebt „Morgens ein Joint, und der Tag ist Dein Freund“ und eines Tages sogar seinen Freundeskreis danach aus“sucht“, wer die größte Pflanze zu Hause hat.
Die 50-minütige Reportage startet mit „Wie so vieles hat auch Cannabis gute und schlechte Seiten. Neben medizinischer Nutzung profitiert beispielsweise auch die industrielle Verarbeitung von Hanffasern als nachhaltigem und schnell wachsendem Rohstoff. Doch darum geht es in diesem Film nicht, denn die Legalisierung bezieht sich auf eine allgemeine Zugänglichmachung als Rauschmittel, und der Missbrauch von Cannabis ist mit erheblichen Risiken behaftet. Im Folgenden geben deshalb langjährige Konsumenten sehr private Einblicke.“
Keine Lösung für die Tiefgarage voller Probleme
Vier unterschiedliche Cannabiskonsumenten äußern sich vor der Kamera, erzählen ihre Kiffergeschichte. Und wie sich ihr Leben dadurch gestaltet. Von den vier Protagonisten geben zwei nur anonym über ihr Leben in Vernebelung Auskunft, mit elektronisch verzerrter Stimme und so von hinten beleuchtet, dass ihr Gesicht nicht zu erkennen ist. Stattdessen ist im Hintergrund von Frank, 32 Jahre, ein „Wald“ aus hellgrünen Cannabispflanzen unter beleuchteter Plane zu sehen, da, wo andere wahrscheinlich eine Palme im Wohnzimmer als Deko zu stehen haben. Diese Kulisse sagt eigentlich schon mehr als seine eigenen Worte, wie sehr der Konsum sein Leben und ihn im Griff hat: „Es ist wie mit dem Alkohol am Anfang. Irgendwie stellt man sein Leben auf Kiffen um. Die Sucht kam sehr schleichend. Ich habe es damals nicht so ernst genommen. Aus Hobby wurde ernst.“ Ernst sind auch die Konsequenzen für Franks Alltag:
„Man zieht sich automatisch aus dem Leben zurück. Du bist lieber zu Hause, weil Du da kiffen kannst.“
Auch Heiko, 35 Jahre, lässt sich nur anonym mit unkenntlich vepixeltem Gesicht interviewen: Er kifft seit über 15 Jahren: „Das war ganz cool am Anfang. Es hat alles so chillig angefangen. Ich kann definitiv sagen, dass ich süchtig bin. Das nimmt mich schon ganz schön Maß…das ist zum Tagesinhalt geworden […] Wenn ich breit bin, funktioniere ich und irgendwie auch nicht.“ Sein desillusioniertes Fazit gleich am Anfang des Films: „Mir fehlt mein Leben … das Leben ist futsch – es ist nicht mehr das, was es mal war.“
Dröge durch die Droge
Davon erzählt auch der 55-jährige Lerry, der seit 35 Jahren Joints raucht. „Im Moment nicht so viel“, aber er weiß auch, was Dauerkonsum ist: „Du baust Dir selbst ein Gefängnis und merkst es nicht. Da kommst Du auch nicht alleine raus.“
Lerry hat die Erfahrung gemacht: „Du verlierst den Kontakt zum Fußboden, wirst lethargisch, willst immer mehr.“ Seine offenen Worte direkt in die Kamera: „Durch die Dauerkifferei ist mein ganzes Leben zusammengebrochen. Ich habe meine Wohnung zwangsräumen müssen.“ Bei ihm sollte der Überkonsum helfen, Probleme zu verdrängen. „Aber man löst sie nicht.“ Wenn es nicht mehr gut geht, so Lerry, „kommst Du auf dumme, oft auch kriminelle Gedanken“.
Um an Geld zu kommen, habe er für einen Zehner schon mal ins Portemonnaie der Mutter gegriffen, deutet auch Rapper Bournel an, der seine ersten Erfahrungen mit Cannabis als 13-Jähriger gemacht hat. Der jetzt 35-Jährige erzählt direkt in die Kamera, dass er im Moment Mikrodosing betreibe, ein, zwei Pfeifchen pro Tag, und dass das auch mal anders gewesen sei: Bis zu zehn Gramm am Tag in seinen Zwanzigern: „Wir haben uns ins Koma gekifft.“ Anders als jetzt, er möchte im Alltag funktionieren. Außerdem könne man sich locker eine Psychose „reinrauchen“. Viele seiner Kollegen seien „in der Klapse“ gelandet, erzählt er, „und einige geben locker an die 700 Euro im Monat für Gras aus“.
Von der Zuverlässigkeit zur Nachlässigkeit
Jeder der Protagonisten erzählt aus seiner Sicht, was der Cannabiskonsum mit ihm und mit seinem Leben macht oder gemacht hat. Keiner der Vier wirkt komplett entgleist oder könnte als abgestürzt bezeichnet werden. Dennoch wird schnell klar, auch wenn es nicht so offensichtlich wie bei Alkohol- oder Heroinsüchtigen ist: Ein Leben mit einem Suchtmittel als Taktangeber ist nicht das gleiche wie ohne. Was zu Kiffen organisieren, wird schnell Inhalt des Tages. Der Freundeskreis reduziert sich auf andere Kiffer. Oder man fängt an, selbst zu dealen, wie Rapper Bournel: „Ich hatte dadurch immer Stoff, ich musste fast gar nichts bezahlen.“
Oder man kommt auf andere, härtere Drogen, wie Frank vor der Kulisse seiner Cannabiszucht unter dem künstlichen Licht erzählt: „Es gab kein Festival, wo ich keine harten Drogen genommen hab. Das kam so schleichend.“ Heiko erzählt, dass es ohne harten Drogen klappt, da seine neue Partnerin keine Drogen genommen hatte – nur mit dem Kiffen hat es nicht geklappt.
Der tägliche Suchtdruck ist belastend
Als Heikos Partnerin schwanger war, hat er auch mal neun Monate lang keine Drogen genommen. „Mich bewegen, klare Gedanken zu fassen, das war viel besser“, sagt er. Auch als jetzt: „Morgens früh baue ich mir eine Tüte, nachmittags muss ich ja wieder arbeiten.“ Das traurige Resümee des 35-Jährigen: „Das Leben ist futsch: Es hat so wahnsinnig viel gekostet. Führerschein, Lebenszeit…“
Dem Druck der inneren Sucht nachzugeben, hat ihn aber auch viel Geld gekostet: Da lösen sich schon mal 30 Euro am Tag in Rauch auf: „Und auch 15 Kifferjahre sind schnell um“, erzählt er. Er sei nicht geflogen, hat keinen Urlaub gemacht: „Keine Lust, zu träge zum Reisen.“ Und natürlich fehlte auch das Geld zum Reisen bei 900 Euro für Cannabis allein in einem Monat.
Kampf gegen das Kiffen: Das Wort haben Betroffene statt Experten
Zwischendurch gibt es bei „DunkelGrün“ strukturierende Fragen aus dem Off, wie „Was bedeutet es, nicht mehr zu rauchen?“ oder „Ist es realistisch, den Schwarzmarkt einzudämmen?“ oder „Was sagen Sie zur Legalisierung?“. Wie bei den offiziellen „Experten“ gibt es auch bei den Konsumenten verschiedene Meinungen:
Der eine findet die Kriminalisierung schrecklich, denn „das sind irgendwelche Kiffer, die sind friedlich“ – der andere hingegen befürchtet: „Der Einstieg wird leichter gemacht, da Kiffen von der Gesellschaft nicht verpönt wird.“
Diese Zwischenfragen als Stichwortgeber und die anfängliche Anmoderation bleiben eine der wenigen Teile, in dem nicht die Protagonisten in der nachwirkend erzählten Reportage von Alexander Zwieschowski das Wort haben. Kein Experte gibt geschliffene Worte dazu, niemand ordnet ein – keine Ratschläge, Warnungen oder erhobene Zeigefinger. Die braucht es auch nicht, am Ende steht das Gesagte der Betroffenen für sich. Und hallt in seiner Ehrlichkeit nach.
HIER können Sie „DunkelGrün – Schattenseiten des Cannabiskonsums“ ansehen.
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