Henryk M. Broder: „Irgendjemand ist hier verrückt – entweder die oder ich“
„Wenn man den Leuten schlagartig etwas wegnimmt, es in diesem Zustand für einige Wochen belässt, und dann ihnen peu a peu ein paar Häppchen wieder zurückgibt, dann finden es die meisten ganz toll,“ so die Feststellung von Publizist und Satirekönig Henryk M. Broder.
Dabei verwundert ihn, dass keiner mehr darüber rede, was ihm vor zwei Monaten weggenommen wurde. Stattdessen genieße man jetzt „diese neue Lebensqualität“. Die Leute würden sich über alles freuen, „was ihnen vor vier, sechs oder acht Wochen weggenommen wurde“, bemerkt er weiter.
Für Broder hat das offenbar alles System, denn neben der Bekämpfung des Virus (die er für durchaus wichtig hält) wittert er hinter dieser „Übung“, eine Art „betreutes Leben“ in das wir jetzt seiner Meinung nach geführt würden.
Da fallen weiter Worte wie „Herdengehorsam“ oder „Kadavergehorsam“, den er dabei zu erkennen meint, wenn Leute sich gegenseitig ermahnen, die Schutzmasken richtig aufzusetzen.
Die öffentliche Wahrnehmung habe sich total geändert, stellt er weiter fest – einer passe auf den anderen auf. „Wir werden wirklich zu einer Gesellschaft, wo sich jeder um den anderen kümmert – auf eine ungesunde Weise.“ Denn am Ende sei es doch nichts anderes als „das gute alte deutsche Denunziantentum,“ so der gebürtige Pole.
Weiter spricht er von einem Paradies der Bürokraten, wo man sich immer verrücktere Dinge ausdenkt. Broder spricht in diesem Zusammenhang von einer „Komödie“, die er eigentlich gar nicht erst nehmen könne, sonst bekäme er das Gefühl, „irgendjemand ist hier verrückt“. Er selbst sei es jedoch nicht. (nmc)
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