Hamed Abdel-Samad über den Islam: „Wir müssen ja den Westen besiegen, damit wir den Auftrag Gottes erfüllen“

Selbst mit dem Koran aufgewachsen, sagt Hamed Abdel-Samed heute, dass das Buch eine ungeheure Macht habe. Die Mehrheit der Muslime sehe hier die letzte direkte Botschaft Gottes. Das Buch habe einen politischen Auftrag.
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Der Publizist Hamed Abdel-Samad im Gespräch mit dem ARD-"Nachtmagazin" zum Thema Islamdebatte der AfD.Foto: Screenshot/Youtube
Epoch Times23. März 2017

Hamed Abdel-Samad ist seit Jahren wegen seiner Kritik am Islam bekannt. Seine öffentlichen Auftritte sind allerdings inzwischen viel weniger geworden und er steht unter Polizeischutz. Die „Neue Zürcher Zeitung“ hat dem gebürtigen Ägypter bei NZZ-Standpunkte eine Plattform gegeben, wo er erneut seine Standpunkte untermauern konnte. Chefredakteur Eric Gujer und Politikphilosophin Katja Gentinetta waren mit ihm im Gespräch.

Geboren wurde Hamed Abdel-Samed 1972 in Kairo und war dort Mitglied der radikalislamischen Muslimbruderschaft. Mit der Auswanderung nach Deutschland kam der Sinneswandel.

Selbst mit dem Koran aufgewachsen, sagt er heute, dass das Buch eine ungeheure Macht habe. Die Mehrheit der Muslime sehe hier die letzte direkte Botschaft Gottes. Das Buch habe einen politischen Auftrag.

„Wenn Gott zum letzten Mal spricht, dann hat das eine Macht.“

Und diesen politischen Auftrag müsse man notfalls mit Gewalt in die Welt tragen.

Für Abdel-Samed sei die Gewalt kein Missbrauch der Religion, sondern ein Gebrauch. Die Religion schreie förmlich danach, gebraucht zu werden für Gewalt, weil es ein Bestandteil der Religion sei. „25 Tötungsbefehle gibt es im Koran, direkte Tötungsbefehle, wo Gott den Tod sehen will. Gott will Blut sehen.“

Der Islam-Kritiker spricht weiter von „Freiluftgefängnissen“, die überall dort zu finden sind, wo der Islam die Hauptrolle in der Gesetzgebung spiele. Durch die Einmischung der Religion in die privaten Angelegenheiten des Menschen, könne ein Unterdrückungssystem entstehen.

Die Verdammung der Ungläubigen sei im Koran angelegt, so Abdel-Samed. Dort stehe, dass die Muslime eine erhobene Gruppe seien, die über der Menschheit steht. Und genau hier beginne für den Ägypter das Faschistoide – „dass man die Ungläubigen verflucht, dämonisiert und ihre Existenzberechtigung in Frage stellt.“ Und weiter:

„Wenn Ungläubige als schmutzig oder als Schweine oder Affen gelten, wie es im Koran steht, dann fällt es einem Gläubigen schwer, mit diesen Ungläubigen einen normalen Umgang zu haben.“

Für den Kritiker gibt es einen Geburtsfehler des Islam, nämlich die Vermischung von Glaube, Politik, Wirtschaft und Gesetzgebung, und zwar seit der ersten Stunde. „Die Haltung gegenüber Ungläubigen, die Haltung gegenüber Gewalt – das ist eine Umsetzung des politischen Auftrags des Islams.“

Eine Reform sei nicht in Sicht, denn sollte man sich dem Westen öffnen oder vom Westen lernen wollen, dann wäre das aus islamischer Sicht eine Selbstaufgabe.

„Wir müssen ja den Westen besiegen, damit wir den Auftrag Gottes erfüllen.“

„Und wenn wir das nicht tun, durch Frieden oder durch gute Zusammenarbeit, dann geht der Plan Gottes nicht auf.“

Die Konsequenz müsse es sein, so Abdel-Samed, die Gewaltpassagen im Koran für ungültig zu erklären, aber konservative Prediger und Reformer würden sich aus Angst, die Mehrheit der Muslime gegen sich aufzubringen, davor scheuen. (mcd)

Das ganze Interview sehen Sie hier:

„Gott will Blut sehen“

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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